Basiswissen Energiemanagement
- Lehrgang zu Energiemanagement in kommunalen Betrieben.
- Modulbasierte Schulungen für die Ver- und Entsorgungswirtschaft.
- Rechtsgebiete und praktische Anwendungen.
Teilnehmer
Der Lehrgang richtet sich an Beschäftigte von Kommunalbetrieben und Stadtwerken, die in den Bereichen Energie- und Klimamanagement tätig sind. Besonders angesprochen sind Fachkräfte in Ver- und Entsorgungsunternehmen, die Verantwortung für die Erzeugung und Bereitstellung von Energie sowie die Betriebsführung von Anlagen tragen. Die Schulungen eignen sich ideal für Personen in leitenden Positionen technischer Bereiche, Projektmanagement und Beratung, die in der Energie- und Kreislaufwirtschaft tätig sind.
Nutzen
Für den nachhaltigen und effizienten Betrieb kommunaler Einrichtungen wie Biogasanlagen, Betriebshöfe, Deponien oder Abfallverbrennungsanlagen ist ein fundiertes Energiemanagement zwingend erforderlich. In diesen Betrieben fallen oft hohe Energieverbräuche und vielfältige Anforderungen an die Energieerzeugung und -nutzung an. Ein durchdachtes Energiemanagement bietet hier enormes Potenzial, um Betriebskosten zu senken, Prozesse zu optimieren und einen aktiven Beitrag zur Erreichung von Klimaschutzzielen zu leisten. Besonders in Anlagen mit hohem Energiebedarf kann durch die Optimierung der Energieflüsse und die Nutzung regenerativer Energien eine signifikante Reduktion von Kosten und Emissionen erreicht werden.
Unter dem neuen Energieeffizienzgesetz (EnEfG), das am 18. November 2023 in Kraft getreten ist, müssen Unternehmen, die einen durchschnittlichen Gesamtendenergieverbrauch von mehr als 7,5 GWh pro Jahr haben, ein Energiemanagementsystem (EnMS) nach DIN EN ISO 50001 oder ein Umweltmanagementsystem (UMS) nach EMAS implementieren. Die Frist für die Einführung endet am 18. Juli 2025. Unternehmen mit einem Energieverbrauch zwischen 2,5 GWh und 7,5 GWh pro Jahr sind verpflichtet, Umsetzungspläne für Endenergieeinsparmaßnahmen zu erstellen und zu veröffentlichen.
Die Materie des Energiemanagements ist jedoch komplex und erfordert eine systematische Kenntnis verschiedener technischer, betriebswirtschaftlicher und rechtlicher Aspekte. Neben der kontinuierlichen Überwachung und Analyse des Energieverbrauchs geht es um die gezielte Steuerung von Anlagen, die Integration neuer Technologien und die Einhaltung sich ständig ändernder gesetzlicher Vorgaben. Zudem müssen Strategien entwickelt werden, um betriebliche Abläufe energieeffizient zu gestalten und die Energieerzeugung aus eigenen Anlagen, wie etwa Biogas- oder Abfallverbrennungsanlagen, optimal zu nutzen. Diese Herausforderungen erfordern qualifizierte Fachkräfte, die das Energiemanagement in all seinen Facetten beherrschen. Fachkräfte, die mit der Implementierung eines EnMS betraut sind, müssen umfassendes Wissen in den Bereichen Energieüberwachung, Analyse von Energieflüssen und Optimierungspotenziale besitzen. Besonders relevant sind Kenntnisse zur Erfassung von Prozesstemperaturen, Abwärmequellen und der technischen Realisierbarkeit von Energieeinsparmaßnahmen. Die Fähigkeit zur Durchführung von Wirtschaftlichkeitsanalysen gemäß DIN EN 17463 ist erforderlich, um die identifizierten Maßnahmen zur Energieeinsparung bewerten und priorisieren zu können.
Dieser Lehrgang bietet eine umfassende Einführung in die Kernbereiche des Energiemanagements mit Fokus auf kommunale Unternehmen  und Stadtwerke. Teilnehmende erhalten fundierte Einblicke in die rechtlichen Rahmenbedingungen (z.B. Energierecht, Baurecht, Vergaberecht) und deren praktische Anwendung in kommunalen Versorgungsbetrieben. Neben den rechtlichen Aspekten werden auch die technischen Grundlagen der Energieerzeugung und -verteilung behandelt, was für die Betriebsführung von Anlagen unerlässlich ist. Zusätzlich fördert der Lehrgang das Verständnis für die Klima- und Umweltanforderungen in der Energiebranche und deren Bedeutung für kommunale Unternehmen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der nachhaltigen Energieversorgung und den Förderungsmöglichkeiten, die für viele Kommunen von zentraler Bedeutung sind. Praktische Module und reale Fallbeispiele aus dem kommunalen Bereich ermöglichen den Teilnehmenden, die Theorie direkt in ihren Arbeitsalltag zu integrieren und von den Erfahrungen anderer Stadtwerke zu profitieren.
Programm
Tag 1
Einführung in die Energiegewinnung
8:00 Inès Stefen, Emil Kindler und SME : Grundlagen der Energiegewinnung
Windkraft - On-/Offshore. PV. Geothermie. MVA. Deponien. Wasserkraft. Solarthermie. Biomasse. Wärmepumpen. Elektrolyseanlagen. Biomasse-Gasifizierungsanlagen. Dampfreformierung. Hybridkraftwerke. Power to X.
9:30 Pause
9:45 Inès Stefen: Technologien zur Strom- und Wärmeerzeugung sowie Wasserstoff
11:15 Pause
Rechtsgrundlagen und Genehmigungsverfahren (inkl. Wasserstoff)
11:30 Stanislaw Chernin, Inès Stefen: Überblick über relevante Gesetze I
EnWG. Energie-Effizienzrichtlinie. EEG. KWKG. KrWG. BImSchG. Wasserrecht (WHG). .NABEG. Industrieemissionsrichtlinie.
12:15 Mittagspause
13:00 Überblick über relevante Gesetze II
Biogaseinspeisegesetz. AwSV. EU-Richtlinien. UVPG. BEHG. Baurecht. Kommunalrecht.
13:45 Nina Jonen, Stanislaw Chernin: Genehmigungsverfahren für Energieanlagen I
14:30 Pause
14:45 Genehmigungsverfahren für Energieanlagen II
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Tag 2
Besondere Umweltrechtliche Anforderungen im Detail
8:00 Stanislaw Chernin, Nina Jonen: BImSchG. 4.,13. und 17. BImSchV.
8:45 TA Luft. WHG. AwSV (ohne KrWG). UVPG. Naturschutzrecht. IED.
9:30 Pause
9:45 Emissionsschutz und Einhaltung von Grenzwerten
11:15 Pause
Vergaberecht
11:30 Dr. Jochen Heide, Dr. Bernhardine Kleinhenz-Jeannot: Besonderheiten bei Joint Ventures in Beschaffung und Ausführung
12:15 Mittagspause
13:00 Gesellschaftsrechtliche Aspekte. Inhousefähigkeit
Steuerrechtliche Aspekte
13:45 Torsten Stockem: Umsatzsteuerliche Behandlung von Energieerzeugung und -lieferung. Bilanzsteuerrechtliche Aspekte.
14:30 Pause
14:45 Strom- und Energiesteuer. Steuerbefreiungen und -ermäßigungen.
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Tag 3
Wasserstofftechnologie und -recht
8:00 Inès Stefen: Grundlagen der Wasserstoffproduktion und -nutzung.
9:30 Pause
9:45 Besonderheit Wasserstoff aus Müllverbrennungsanlagen.
10:30 Rechtsrahmen für Produktion, Speicherung und Transport von Wasserstoff.
11:15 Pause
Marktentwicklung und Fördermöglichkeiten
11:30 Marktintegration und Handelsplattformen für Strom, Wärme und Wasserstoff. I
12:15 Mittagspause
13:00 Marktintegration und Handelsplattformen für Strom, Wärme und Wasserstoff. II
13:45 Torsten Stockem, Marcel Corneille: EU Taxonomie / Finanzierung
14:30 Pause
14:45 Förderprogramme und steuerliche Anreize.
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Tag 4
Praktische Anwendung und Best Practices
8:00 Inès Stefen: Fallstudien und Praxisbeispiele erfolgreicher Energieprojekte.
8:45 Mögliche Kooperationen mit Stadtwerken. Fernwärmeversorgungsunternehmen etc.
9:30 Pause
9:45 Compliance im laufenden Betrieb.
10:30 SME Management GmbH: Energiewende und Sektorenkopplung
11:15 Pause
11:30 ???: Workshops und Schulungen zur Umsetzung im eigenen Unternehmen.
12:15 Mittagspause
Vertragsgestaltung
13:00 Emil Kindler: Ausgestaltung (Energie-)Lieferverträge. Vermarktungsverträge. Ggf. Stromlieferverträge (PPA) (derzeit i.d.R. nur bei Biomasse, Fernwärmelieferverträge)
14:30 Pause
14:45 Jochen Heide: Kooperationen vor dem Hintergrund Kommunalrecht und Vergaberecht.
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Tag 5
Besonderheiten Kreislaufwirtschaftsgesetz
8:00 Inès Stefen: Abfallvermeidung und -verwertung nach KrWG
9:30 Pause
9:45 Stanislaw Chernin: ???
Klärschlamm- und Phosphorrückgewinnungsanlagen, Deponien, Biogas, MVA, Kläranlagen mit Klärgasnutzung, PV und Windkraft auf Deponien, Wasseraufbereitungsanlagen mit Energierückgewinnung.
11:15 Pause
11:30 Inès Stefen: Ausgestaltung Abfalllieferverträge und Entsorgungsverträge
Termine und Orte
07.04.2025 - 11.04.2025 Onlineveranstaltung Termin in Outlook merken!Jetzt anmelden und den Early Bird Rabatt sichern
07.04.2025 | 08:00 - 15:30 | 08.04.2025 | 08:00 - 15:30 | 09.04.2025 | 08:00 - 15:30 | 10.04.2025 | 08:00 - 15:30 | 11.04.2025 | 08:00 - 12:30 |
1360 € zzgl. MwSt. (1088 € Early Bird Gebühr bis 07.01.2025)
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