Kategorie: Kreislaufwirtschaft

Plastikfreier Kompost: Bessere Qualität und weniger Müll

Plastikfreier Kompost: Bessere Qualität und weniger Müll

Ingenieurbüro Wellacher e.U.

kooperationspartner Ingenieurbüro Wellacher
  • Weniger Plastik, mehr Qualität: So gelingt die Transformation im Bioabfallmanagement.
  • Aufbereitungstechnologien für eine Abscheidung von Störstoffen vor der Kompostierung.
  • Methoden und Maßnahmen für eine plastikarme Sammlung von Biogut.

Nutzen

Die Herstellung von Qualitätskompost aus biogenen Abfällen ist ein Musterbeispiel für gelebte Kreislaufwirtschaft. Durch die Verarbeitung dieser Abfallfraktion entsteht ein hochwertiges Produkt, das als Dünger und Nährstofflieferant nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch wertvoll ist. Doch die Realität zeigt: Kunststoff im Biomüll ist ein massives Hindernis. Ob durch Fehlwürfe oder vermeintlich „kompostierbare“ Vorsammelhilfen – Kunststoffe gelangen in den Bioabfall und verschlechtern die Qualität des Komposts. Mit ihrer Widerstandsfähigkeit gegen biologische Zersetzung stellen sie eine Herausforderung für jede Kompostierungsanlage dar und gefährden die Akzeptanz bei den Nutzern.

Studien und Großversuche in Österreich und Deutschland zeigen, dass Störstoffanteile in städtischen Bioabfällen bis zu 8 % erreichen können – mit Kunststoffen als Hauptverursacher. Diese Belastung gefährdet nicht nur die Kompostqualität, sondern stellt auch die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben infrage: Ab Mai 2025 dürfen in Deutschland Bioabfälle nur noch einen Fremdstoffanteil von maximal 3 % enthalten. In Österreich liegt dieser Wert künftig bei 5 %. Kommunale Betriebe sind somit gefordert, innovative Strategien zur Störstoffreduktion umzusetzen.

Die Erzeugung eines störstoffarmen Komposts erfordert Maßnahmen entlang des gesamten Verwertungskreislaufs – von der Sammlung bis zur Nachbereitung. Das Forschungsprojekt „Plastic-Free-Compost“ hat gezeigt, dass ein störstoffarmer Kompost durch innovative Technologien und verhaltensorientierte Maßnahmen erreichbar ist. Beispiele hierfür sind:

  • Interventionen bei der Sammlung: Die Verteilung von Papiersäcken als Vorsammelhilfen führte in Mehrparteienwohnhäusern zu einer Reduktion der Störstoffbelastung um zwei Drittel. 
  • Optimierte Zerkleinerung: Langsam laufende Zerkleinerungsmaschinen erzielen hohe Sacköffnungsraten von bis zu 100 %, was die Entfernung von Kunststoffen durch eine nachfolgende Siebung erleichtert. Abscheideraten von 2/3 der Kunststoffe in nur 13 % Überkorn können so erzielt werden.
  • Sensorgestützte Sortierung: Nahinfrarotsensoren (NIR) identifizieren Kunststoffe und separieren sie mittels Druckluft. Diese Technologie ermöglicht die Abscheidung von bis zu 50 % der Störstoffe aus Kompost.

Diese Maßnahmen ermöglichen die Produktion von sauberem Kompost und fördern die Akzeptanz der getrennten Biogut-Sammlung bei Bürgerinnen und Bürgern.

Referenten

Dr. Martin Wellacher ist ein Experte im Bereich technischer Umweltschutz mit Schwerpunkt auf Abfallwirtschaft, Vermeidung, Recycling und Re-Use. Seit 2020 führt er das Ingenieurbüro Wellacher e.U. und hat zuvor langjährige Erfahrung in leitenden Positionen an Universitäten sowie in der Privatwirtschaft gesammelt. Seine wissenschaftliche Expertise umfasst zahlreiche Forschungsprojekte, Publikationen und die Entwicklung innovativer Verfahren in der Abfall- und Umwelttechnologie. Dr. Wellacher ist promovierter Biologe und lebt mit seiner Familie in Graz, Österreich.

Programm

  • Plastikfreier Kompost: Relevanz und Ziele in der Abfallwirtschaft.
  • Wenn es schlecht läuft mit Plastik im Kompost.
  • Wenn es gut läuft: Erkenntnisse aus dem Projekt „Plastic-Free-Compost“.
  • Zusammenhänge für die Produktion von störstoffarmem Kompost aus Biogut von dicht besiedelten Gebieten (Mehrparteienwohnhäuser).
  • Interventionen bei der Sammlung: Erfolgsfaktoren für eine verbesserte Sammlung.
  • Optimierte Vorsammelhilfen: Papier statt Plastik – Praxisbeispiele und was falsch laufen kann.
  • Technologische Innovationen auf der Verwertungsanlage: Sensorgestützte Sortierung und mechanische Vorbehandlung.
  • Kosten und Finanzierung von Maßnahmen zur Störstoffreduktion in Kompost.

Gebühr

Hinweis zu den Gebühren: Hinweis zu den Gebühren: Die ermäßigte Gebühr gilt für angemeldete Personen auf www.themennetzwerke.de

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