Die Fachkonferenz richtet sich an Führungskräfte in der Straßenreinigung, an Verantwortliche für öffentliche Grünflächen, an Beauftragte von Behörden für die Sauberkeit in ihrer Stadt sowie an Fachkräfte in der Unternehmenskommunikation.
Der Anspruch auf Sauberkeit steigt: Bürger reagieren zunehmend sensibel auf Verunreinigungen. Leider gibt es keine Patentrezepte, die alle Seiten zufrieden stellen. Politik und Medien setzen das Erscheinungsbild der Städte zwar auf die Tagesordnung, verweigern aber gleichzeitig oftmals einen Ausbau der Reinigungskapazitäten oder einen Anstieg der Reinigungsgebühren. Das Verschmutzungsproblem ist möglichst kostenneutral zu lösen. Zudem fordern Bürger Kontrollen durch kommunale Ordnungskräfte sowie harte Sanktionen gegen Müllsünder. Eine gute Vernetzung mit der Ordnungsbehörde ist hier hilfreich.
Die Konferenz sucht nach Antworten und nach Auswegen. Zu Wort kommen Berater und Praktiker. Auf dem Programm stehen Fallbeispiele aus verschiedenen Städten, Kampagnen, Bestandsaufnahmen, Situationsbeschreibungen und Strategien. Kreative Medien können neben der klassischen Kommunikation motivierend wirken. Die Konferenz thematisiert rechtliche, wirtschaftliche, organisatorische und kommunikative Aspekte der Stadtsauberkeit. Für Diskussionen und intensiven Erfahrungsaustausch bleibt genügend Zeit.
Stimmen aus früheren Konferenzen:
Jérôme Lefèvre (bonnorange): „Mir ist die Konferenz „Saubere Stadt“ in guter Erinnerung. Ich denke, das spricht insbesondere für die Qualität der Vorträge und den fachlichen Austausch unter den Kolleg*innen aus anderen Kommunen. Der ausführliche Beitrag über die neue Einwegkunststoffrichtlinie und ihre Bedeutung für die Straßenreinigung und die Abfallberatung sowie die Kostenermittlung der Aufwände für die Beseitigung von Einwegkunststoffen sind brandaktuelle Themen, über die ich mich nun gut informiert fühle. Aber auch die Einblicke in die Digitalisierungsprozesse anderer Straßenreinigungsbetriebe hat mir einen guten Einblick in die bereits bestehenden Möglichkeiten gegeben.“
Björg Köber (Stadt Leipzig): „Das Thema „DIE NATIONALE UMSETZUNG DER EU-EINWEGKUNSTSTOFFRICHTLINIEN“ und die Erklärungen dazu von Dr. Thärichen fand ich sehr interessant und wichtig. In Erinnerung geblieben sind mir die verschiedenen Meinungen betreff der Papierkorbentsorgung (z.B. Kosten pro Leerung, oder wie es in den anderen Städten gehandhabt wird.) Darauf wäre ich gern noch etwas näher eingegangen. Für mich hätte die Konferenz noch etwas länger gehen können.“
Walter Schneider (bonnorange): „Insgesamt war die Veranstaltung äußerst informativ und inspirierend, insbesondere die Themen rund um die Verbesserung der Stadtsauberkeit mithilfe künstlicher Intelligenz haben mein Interesse geweckt. Die Präsentationen und Diskussionen zu diesem Thema waren äußerst aufschlussreich und haben verdeutlicht, wie wichtig und vielfältig die Anwendungsmöglichkeiten von künstlicher Intelligenz im Bereich der Stadtsauberkeit sind. Es war faszinierend zu hören, wie fortschrittliche Technologien, wie beispielsweise Bilderkennung und maschinelles Lernen, dazu eingesetzt werden können, um Abfallmanagement effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Besonders beeindruckend fand ich die Beispiele aus anderen Städten, in denen künstliche Intelligenz bereits in einzelnen Projekten getestet wird und erfolgreich zur Optimierung der Stadtsauberkeit eingesetzt wird. Die Vortragenden haben praxisnahe Einblicke gegeben und gezeigt, wie mit Hilfe von Sensoren und Algorithmen Abfallbehälter effektiv geleert, Müllablagerungen erkannt und Reinigungsmaßnahmen geplant werden können. Diese Anwendungen haben das Potenzial, die Lebensqualität in Städten erheblich zu verbessern und einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Neben den technischen Aspekten war es auch sehr bereichernd, die Herausforderungen und Chancen im Zusammenhang mit der Implementierung solcher Lösungen zu diskutieren. Die Gesprächsrunden und Workshops haben verdeutlicht, dass eine erfolgreiche Umsetzung von künstlicher Intelligenz im Bereich der Stadtsauberkeit eine enge Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltungen, Technologieanbietern und Bürgerinnen und Bürgern erfordert. Es war ermutigend zu sehen, dass solche Partnerschaften bereits existieren und erfolgreich dazu beitragen, saubere und lebenswerte Städte zu gestalten. Abschließend möchte ich mich herzlich bei Ihnen für die Organisation dieser Konferenz bedanken. Die gebotenen Einblicke und das breite Spektrum an präsentierten Lösungen haben mich sowohl persönlich als auch beruflich weiterentwickelt. Ich bin zuversichtlich, dass die diskutierten Ansätze zur Verbesserung der Stadtsauberkeit mithilfe künstlicher Intelligenz in Zukunft noch mehr an Bedeutung gewinnen werden."
Samuel C. Drews, Kooperation & Strategie, KuBus e.V. - Initiative plastikfreie Stadt (Rostock)
Simon Grabow, Stellvertretender Leiter, Stadtreinigung Hannover, aha Zweckverband Abfallwirtschaft Region Hannover
Tim Günther, Datenschutzbeauftragter, Jähne Günther Rechtsanwälte PartGmbB (Hannover)
Jens Krause, Abteilungsleiter Straßenreinigung, Abfallwirtschaftsbetrieb Kiel
Lukas Jan Kwiotek, Abteilungsleiter Straßenreinigung, Eigenbetrieb Straßenreinigung Wuppertal
Katalin Marghescu, Künstlerin und Kommunikationsdesignerin (München)
Tag 1
9:00 Simon Grabow: Stadtsauberkeit und Lebensqualität in Hannover
Aufgaben und Strukturen der Stadtreinigung Hannover, Bürgerbeteiligung im Rahmen der Konzeption Hannover sauber!, Hannoccino – Hannovers kommunale Mehrweg-Marke, Straßenreinigung ist auch Gesundheitsschutz – Beispiele zur Feinstaubreduzierung.
10:30 Pause
11:00 Lukas Jan Kwiotek: Das Wupper Putz Team und das Treppen Putz Team
Mit Arbeitsmarktmaßnahmen die Sauberkeit der Stadt verbessern.
12:30 Mittagspause
13:30 Katalin Marghescu: #DEINMÜLL 2.0
Künstlerisches Anti-Littering-Projekt unterstützt die kommunale Öffentlichkeitsarbeit und gibt dem Müll eine Stimme.
14:45 Pause
15:15 Samuel C. Drews: Unwrap your city!
Wege zur plastikfreien Stadt. Methodischen Vorgehen bei einer Plastik-Inventur.
16:30 Betriebsführung
Abendveranstaltung
Tag 2
9:00 Jens Krause: Kann KI die Sauberkeit in den Städten verbessern?
10:30 Pause
11:00 Katrin Jänicke: Kommunale Verpackungssteuern
Das Urteil des BVerfG vom 24.05.2023. Verhältnis zum Einwegkunststofffondsgesetz. Erlass einer kommunalen Verpackungssteuersatzung. Besonderheiten in den Kommunalabgabengesetzen der Bundesländer. Abwägung Chancen und Risiken.
12:30 Mittagspause
13:30 Tim Günther: Wie ist die Überwachung von Hot Spots für wilden Müll und Dreckecken mit dem Datenschutz vereinbar
Ende