UBA-Workshop: Nachhaltiges kommunales Rattenmanagement

Wirksame Methoden zum Rattenmanagement und Umweltschutz.
Befallsursachen und Monitoring im Fokus.
Mitwirkung von Bürgerinnen und Bürgern.

Teilnehmer

Der Workshop richtet sich an Fach- und Führungskräfte aus Bereichen wie Ordnung, Gesundheit, Öffentlichkeitsarbeit, Garten- und Landschaftsbau, Stadtentwässerung und -sauberkeit von Kommunen.

Nutzen

Wanderratten sind im öffentlichen Raum allgegenwärtig. Sie können Nahrung unbrauchbar machen und materielle Werte zernagen. Aber weil sie auch zahlreiche Krankheitserreger verbreiten können, werden sie gemäß Infektionsschutzgesetz im Nahbereich der Menschen bekämpft. Rattenbekämpfung zählt zu den Aufgaben von Städten und Gemeinden, die sie selbst wahrnehmen oder an Schädlingsbekämpfer vergeben kann.

Seit Jahrzehnten wurden Gifte in Verbindung mit Lockstoffen regelmäßig, flächendeckend und präventiv ausgebracht, aber seltener kurativ bei Befallsmeldung. Die Giftstoffe geraten zu Recht zunehmend in die Kritik. Ihr Einsatz birgt hohe Risiken der Vergiftung für Wildtiere, in denen die Wirkstoffe bereits vielfach nachgewiesen wurden. Bei Dauergebrauch verlieren sie ihre Wirkung. Zudem sind sie nicht nur für Ratten, sondern auch für andere Tiere und auch uns Menschen giftig und lange in der Umwelt haltbar. Seit Jahren werden deshalb die Vorschriften zur Ausbringung von Rattengift immer weiter verschärft.

Ratten sind schlau und können sich rasch stark vermehren. Ein nachhaltiges Rattenmanagement setzt an den Ursachen für Befall an. Diese gilt es zu ermitteln und durch bauliche Veränderungen, Instandsetzung oder organisatorische Maßnahmen abzustellen. Zentral dabei ist der Umgang mit Abfällen, die Befallserhebung im Vorfeld, Erfolgskontrollen und im Anschluss an die Bekämpfung vorbeugende Maßnahmen zum Schutz vor Wiederbefall. Gleichzeitig gewinnen digitale Geräte und innovative Verfahren zunehmend an Bedeutung. Laufendes und fernüberwachtes Monitoring giftfrei und digital sowie das Timing der Befallsermittlung und der Bekämpfung können die Effektivität drastisch verbessern und die benötigte Giftmenge erheblich reduzieren. Voraussetzung ist kompetente Sachkunde zur Nagetierbekämpfung sowie die Bereitschaft, neue Wege des Rattenmanagements zu gehen und dabei alle betroffenen Behörden, Berufsgruppen und nicht zuletzt die Bevölkerung mitzunehmen.

Der Workshop dient dem Erfahrungsaustausch zwischen Städten und Kommunen über nachhaltige Methoden des Rattenmanagements. Kommunen stellen ihre ganzheitlichen Konzepte vor und teilen ihre Erfahrungen bei der Umsetzung von innovativen Methoden zum Schadnager-Management vor. Sie haben dabei nicht nur eine wirksame und dauerhafte Verringerung der Ratten-Befalle sondern auch der Umweltbelastung mit Rattengift im Blick. Ihre Maßnahmen umfassen Sensibilisierung und Aufklärung der Bevölkerung, ein systematisches Rattenmonitoring, den Einsatz giftfreier Schlagfallen, gezielter Einsatz von Giften in wassergeschützten Köderschutzstationen sowie bauliche Maßnahmen. Weitere Themen des Workshops sind qualitative Zuschlags- und Eignungskriterien im Falle einer Vergabe und die Möglichkeiten und Grenzen der Stadtreinigung.

Für den Online-Workshop stellen wir eine technische Umgebung bereit, in der sich alle Personen zumindest hören und abhängig von der Verfügbarkeit einer Webcam auch sehen können. Der komplette Workshop findet im Internet statt. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Nur so ist ein nutzbringender Erfahrungsaustausch möglich. Die Reihenfolge beim Eingang der Anmeldungen ist maßgeblich. Der Workshop wird für eine nachfolgende Auswertung aufgezeichnet.

Referenten

Dr. Anke Boisch, Betriebsleiterin Biogas- und Kompostwerk Bützberg, Stadtreinigung Hamburg A.ö.R.
Frank Festersen, Amtsleiter, Ordnungsamt / Stadtamt, Landeshauptstadt Kiel
Prof. Dr. Henning Friege, N³ Nachhaltigkeitsberatung Dr. Friege & Partner (Voerde) und Leuphana Universität (Lüneburg)
Anton Friesen, Fachgebiet IV1.2 "Biozide", Umweltbundesamt (Dessau-Roßlau)
Karsten Loth, Abteilungsleiter Stadtreinigung, Abfallentsorgungs- und Stadtreinigungsbetrieb der Stadt Chemnitz (ASR)
Martin Orschekowski, Abteilungsleiter Stadtentwässerung, Leiter Stabsstelle Bauprozesssteuerung und kom. Abteilungsleiter Tiefbau, Kreis- und Universitätsstadt Homburg
Nils Rickert, Kommunale Beschaffung, Kommunal Agentur NRW GmbH (Düsseldorf)
Marcus Schmidt, Projektleiter Schädlingsprävention, Stadt Zürich
Ludger Wördemann, Kanalbetriebsmanager, EAW Eigenbetrieb Abwasser, Stadt Rheda-Wiedenbrück

Programm

8:30 Begrüßung; Ziele und Programm
8:45 Impulsvortrag "Kommunales Rattenmanagement 2030 nachhaltig und digital?"

Block 1: Fallbeispiele
9:00 Digitales Monitoring mit Köderschutzstationen
9:45 Einsatz von Schlagfallen und Köderschutzstationen zur Rattenbekämpfung mit minimiertem Gifteinsatz
10:30 Pause
10:45 Die Bedeutung von Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit
11:30 Systematische und nachhaltige Rattenbekämpfung in Zürich. Zuständigkeiten. Monitoring. Öffentlichkeitsarbeit.
12:15 Pause
12:45 Zwischenresümee

Block 2: Impulse, Barrieren und Zielkonflikte
13:00 Bedeutet mehr Eigenkompostierung auch mehr Ratten? Maßnahmen einer Abfallbehandlungsanlage.
13:15 Technische und finanzielle Grenzen der Stadtsauberkeit
13:30 Öffentliche Vergabe von kommunalen Rattenbekämpfungen
14:00 Pause

Block 3: Workshop
14:15 Maßnahmen bewerten
15:00 Resümee
15:30 Ende
Derzeit gibt es keine Termine für diese Veranstaltung. Gerne informieren wir Sie, wenn es neue Termine gibt. Senden Sie uns dafür einfach eine E-Mail.
 info@kommunalwirtschaft.eu