Weltmeister in Abfallvermeidung Weltmeister in Abfallvermeidung

Die Deutschen werden international als Weltmeister im Müll trennen gesehen. Ob dies immer mit den aktuellen Statistiken übereinstimmt, steht auf einem anderen Blatt. Vergleichsweise haben die Deutschen gute Strukturen ihren Müll sortenrein zu trennen und eine gewisse Ambition sich an die allgemein gültigen Trennungspflichten zu halten. Was oftmals vergessen wird: die pro Kopf Abfälle sind in Deutschland deutlich höher als in vielen anderen Ländern. Ist es daher nicht an der Zeit auf einen Weltmeistertitel „Abfallvermeidung“ hinzuarbeiten?

5 Tipps und Kategorien wie dies gelingen kann, haben wir für Sie zusammengefasst.

1. Werden Sie zum Helden – werden Sie Lebensmittelretter

Ob in Gruppen auf sozialen Netzwerken oder über professionell organisierte Apps auf Ihrem Smartphone: Nie war die Lebensmittelrettung so leicht wie heute. Verschenken Sie angefangene Lebensmittel, bevor Sie in Urlaub fahren, und freuen sich, dass nicht nur der monetäre, sondern auch der ethische Wert von Lebensmitteln erhalten bleibt. Und, was besonders schön ist, Lebensmittelrettung macht auch viel Spaß.

2. Retroschick – das neue Secondhand

Nicht nur Kleidung, sondern auch Möbel, Haushaltswaren und Bücher können mehr als einem Besitzer Freude schenken. Mit Flohmärkten, Secondhand-Läden und ganzen Gebrauchtwaren-Kaufhäusern à la Retuna-Vorbild in Schweden können wir dazu beitragen Gegenständen neuen Wert zu verleihen und müssen weniger Primärressourcen für die Produktion einsetzen.

3. Leihen statt kaufen

Benötigen alle Haushalte ein Auto, Anhänger, Rasenmäher oder Werkzeug? Aus der früheren Nachbarschaftshilfe sind insbesondere in Ballungszentren neue Geschäftsmodelle entstanden. Leihen statt Kaufen führt zu weniger Besitz und mehr Flexibilität, damit zu einer potenziellen Ressourcenschonung und sogar zu neuen Arbeitsplätze.

4. Familien als Botschafter für Abfallvermeidung - Bildung

Je größer der Haushalt, desto mehr Müll? Das muss nicht sein. Oftmals haben Familien hohe Einsparungspotenziale und nutzen diese auch schon vielfältig. Brotdosen für die Pausen und Becher sowie Thermoskannen für heiße Getränke. Insbesondere die Kategorie „ToGo“-Produkte kann durch einfache Haushaltstricks und die richtigen Gefäße ganz einfach ersetzt werden. Ein Austausch der Möglichkeiten und Hinweise, welche praktischen Möglichkeiten es gibt, vereinfachen nicht nur Familien mitzumachen.

5. Upcycling

Aus einem kaputten Spiegel ein Mosaik erstellen oder aus dem kaputten T-Shirt eine Einkaufstasche erstellen. Oder ganz aktuell: aus einem Bettlaken wird ein Mundschutz. Selbst ein altes Handtuch kann zerschnitten und in Pads genäht einen neuen Platz als Abschminkpads im Badezimmer finden. Mit ein bisschen Kreativität können viele Produkte, die als Abfall gelten, zu einem neuen Produkt verwandelt werden. So wird Abfall vermieden und neuer Wert gestiftet.

Wie Kommunen und kommunale Entsorger diese Thematik nicht nur in Ihrer Öffentlichkeitsarbeit weiter voranbringen können, sondern auch betriebsintern, möchten wir gerne mit Ihnen in unserer Seminarreihe „Abfallvermeidung – kommunale Handlungsoptionen“ besprechen. Unsere Experten Dr. Henning Wilts vom Wuppertal Institut und Ulrich Koch werden nicht nur theoretische Grundlagen diskutieren, sondern insbesondere anhand von praktischen Beispielen und Erfahrungsberichten die kommunalen Handlungsoptionen besprechen und vorbereiten.

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