Heute ist nun doch kein Feiertag, sondern ein regulärer Arbeitstag.

Interessant ist dabei, dass den Umfragen zufolge eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung harte Maßnahmen für erforderlich hält. Leider haben es die Regierenden nicht geschafft, dafür einen rechtlichen Rahmen zu finden. Das Ereignis treibt den zunehmenden gegenseitigen Vertrauensverlust auf einen neuen Höhepunkt. Bürgerinnen und Bürger fühlen sich nicht mehr durch Regierungshandeln geschützt. Und umgekehrt trauen Politikerinnen und Politiker der Bevölkerung kein vernünftiges Handeln zu.

Was genau sollten die Kanzlerin, die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten beschließen? Egal was sie in der nächsten Pressekonferenz verkünden werden, wird neue Kritik und Widerstand provozieren. Dieses Ostern unterscheidet sich vom Ostern des letzten Jahres darin, dass wir den gesellschaftlichen Konsens verloren haben. Viele schauen in ihrer Unzufriedenheit über die Grenzen und formulieren Erwartungen an die Politik. Anderswo wird schneller geimpft. Anderswo wird gelockert. Anderswo wird heruntergefahren. Für alle ist etwas dabei. Unser Land unterscheidet sich aber in einem Punkt deutlich von vielen anderen Ländern. Bei uns muss es der Staat richten. Anderswo fühlen sich die Gemeinschaften aber viel stärker selbst verantwortlich. Dort steht anders als bei uns das eigene Verhalten auf dem Prüfstand.

Ostern ist das höchste Fest in unserem Kulturkreis. Es erzählt von einem Ende und einem grandiosen Neustart. Es liegt an uns, ob Ostern einen Turnaround ermöglicht. Schauen wir also nicht ins Regierungsviertel, sondern übernehmen die persönliche Verantwortung für unser eigenes soziales Umfeld. Unsere Aufmerksamkeit und Achtsamkeit können die Pandemie besiegen. Wir wünschen Ihnen einige ruhige Tage.

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