Critical Raw Materials Act (CRMA) und Urban Mining

  • Kritische Rohstoffe: Vom Abfall zu wertvollen Ressourcen.
  • Den Kreis schließen: Strategien für eine effektive Kreislaufwirtschaft.
  • Von der Idee zur Tat: Praktische Schritte und umsetzbare Strategien.

Teilnehmer

Die Konferenz richtet sich an Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen Abfallrecht, Abfallwirtschaftsplanung, Logistik, Vertrieb, neue Geschäftsfelder, Betriebswirtschaft, Kundenbetreuung und Öffentlichkeitsarbeit.

Nutzen

Der Critical Raw Materials Act (CRMA) ist eine völlig neue EU-Verordnung, die die Verfügbarkeit von einer Liste von kritischen Rohstoffen, die für die Industrie unverzichtbar sind, durch Recycling verstärkt abzusichern. Für die kommunale Abfallwirtschaft hat der CRMA zukünftig eine wichtige Bedeutung, da Abfälle auch die diese Rohstoffe enthalten können. Die Kreislaufwirtschaft kann durch den CRMA einen weiteren Impuls erhalten, Erfassung, Trennung und Behandlung von Abfällen weiterzuentwickeln. Auf diese Weise kann die kommunale Abfallwirtschaft einen Beitrag zur Sicherung der Rohstoffversorgung leisten und zugleich einen positiven Einfluss auf die Umwelt haben, indem sie wertvolle Rohstoffe recycelt und wiederverwendet. Darüber hinaus hat der CRMA auch Auswirkungen auf die Beschaffungspraxis der öffentlichen Hand. Die öffentliche Hand ist aufgrund der Beschaffungsrichtlinien der EU verpflichtet, umweltfreundliche und sozialverantwortliche Beschaffungsentscheidungen zu treffen, was auch den Einsatz von recycelten Rohstoffen einschließt. Die kommunale Abfallwirtschaft kann hier als Lieferant von recycelten Rohstoffen fungieren und somit zur Umsetzung dieser Beschaffungspraxis beitragen.

Im Hausmüll können verschiedene kritische Rohstoffe enthalten sein, die für die Produktion von Hightech-Produkten benötigt werden. Hier sind einige Beispiele:

  • Seltene Erden: Diese Gruppe von Metallen wird für die Herstellung von Magneten, Batterien und Displays in elektronischen Geräten verwendet. Seltenen Erden können in Elektroschrott, wie z.B. alten Handys, Laptops und anderen elektronischen Geräten, enthalten sein.
  • Platinmetalle: Platin, Palladium und Rhodium sind wichtige Bestandteile von Katalysatoren, die in Abgasreinigungssystemen von Autos und anderen Fahrzeugen verwendet werden. Diese Metalle können in Abfällen aus der Autoindustrie und anderen industriellen Prozessen enthalten sein.
  • Kobalt: Kobalt wird zur Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien verwendet, die in elektronischen Geräten und Elektrofahrzeugen eingesetzt werden. Der Hausmüll kann Kobalt enthalten, insbesondere aus alten Batterien und Elektroschrott.
  • Kupfer: Kupfer ist ein wichtiger Rohstoff für Elektro- und Elektronikprodukte sowie für den Bau von Gebäuden und Infrastruktur. Kupfer kann im Hausmüll in Form von Elektroschrott und Altmetall enthalten sein.
  • Aluminium: Aluminium ist ein wichtiger Rohstoff für die Herstellung von Verpackungen, Elektro- und Elektronikprodukten sowie von Bauteilen in der Automobilindustrie. Aluminium kann im Hausmüll in Form von Getränkedosen, Verpackungen und Elektroschrott enthalten sein.

Die Menge und Verfügbarkeit dieser kritischen Rohstoffe im Hausmüll kann stark schwanken. Eine effektive und systematische Abfalltrennung und -recycling ist notwendig ist, um die Rohstoffe zu gewinnen und Ressourcen zu sparen. Die Transformation einer mengenbasierten in eine wertbasierte Wirtschaft erfordert von allen Akteuren eine grundlegende Veränderung ihrer Denk- und Handlungsweisen. Basierend auf einem zirkulären Geschäftsmodell werden nicht nur Materialkreisläufe durch Recycling geschlossen, sondern auch durch eine ganzheitliche Sichtweise von Material, Produkt und Anwendung ein systemischer Ansatz mit Partnern entlang der Wertschöpfungskette vollzogen.

Eine Stimme aus der letzten Konferenz:

Jens Haasler (take-e-way GmbH): Vielen Dank für das spannende Format. Die Vorträge waren erstklassig. Vielen Dank an alle Referenten. Der Teilnehmerkreis war leider sehr klein. Aber hängt wohl vom Thema ab. Gerne wieder.

 

 

Referenten

Dr. Alexander Gosten, Dr. Alexander Gosten, Sprecher des Vorstandes der DGAW Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft e.V. (Berlin) und Gosten Consulting GbR

Dr. Ralf Gruneberg, Rechtsanwalt, Dipl.-Verwaltungswirt, Kanzlei für Kommunalwirtschaft, Gruneberg Rechtsanwälte, (Köln)
Dr.-Ing. Julia Hobohm, Geschäftsführerin, Gemeinsames Rücknahmesystem Servicegesellschaft mbH (Hamburg)

Prof. Dr. Ralf Holzhauer, Professor in den Bereichen Maschinenbau, Umwelt- und Gebäudetechnik, Westfälische Hochschule (Gelsenkirchen) und Geschäftsführer Wirtschaftsförderungszentrum Ruhr für Entsorgungs- und Verwertungstechnik e.V. (Lünen)

Dr.-Ing. Kai Rasenack, Clustermanager, REWIMET e.V. (Clausthal-Zellerfeld)

Programm

9:00 Dr. Alexander Gosten: Begrüßung und Einführung
Marktteilnehmer, die an der Gewinnung, Verarbeitung oder dem Recycling kritischer Rohstoffe beteiligt sind. Die Pflichten der Betreiber von Entsorgungseinrichtungen. Die Pflichten von Vertreibern und Herstellern zur Information von Käufern und Recyclingunternehmen zu in Produkten enthaltenen Komponenten mit signifikantem Gehalt an kritischen Rohstoffen. Erklärung über den ökologischen Fußabdruck von Produkten, die kritische Rohstoffe enthalten.

9:30 Dr. Ralf Gruneberg: Critical Raw Materials Act
Konsequenzen für die kommunale Entsorgungswirtschaft und konkrete kommunale Herausforderungen bei Sperrmüll, Elektrogeräten und Ausschreibung.

10:30 Pause

11:00 Prof. Dr. Ralf Holzhauer: Produkt-Rückholung durch getrennte Sammlung versus Aufbereitung der Shredderfraktionen, Ressourceneffizienz am Beispiel der Seltene-Erden-Magnete

11:30 Dr. Kai Rasenack: Handlungsoptionen für metallische Recyclingrohstoffe

12:00 Dr. Julia Hohbohm: Stoffkreisläufe beim Lithium schließen
Bedeutung der Schließung von Stoffkreisläufen für Lithium. Das Lithium-Paradoxon: Effizienzsteigerung versus erhöhte Nachfrage. Strategien zur Schließung des Lithiumkreislaufs. Effizienz und Kosten des Batterierecyclings. Der Prozess von der Sammlung bis zum Recycling.

12:30 Dr. Alexander Gosten: Zusammenfassung, Handlungsbedarfe und Ausblick

18.06.2024 | 09:00 - 13:00 Onlineveranstaltung Termin in Outlook merken!

340 € zzgl. MwSt.

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