Das Seminar richtet sich an Fach- und Führungskräfte aus dem Gebührenmanagement, dem Einkauf, dem Controlling und der Logistik in Betrieben der kommunalen und privaten Kreislaufwirtschaft.
Ohne Abfallbehälter ist die Abfallwirtschaft nicht denkbar. Die Haushalte sorgen für Standflächen, trennen Abfälle und stellen sie teilweise an die Straße zum Entleeren. In der Praxis sind die Behälter jedoch häufig eine Quelle von Unzufriedenheit und Beschwerden. Viele Kommunen haben Identsysteme eingeführt, damit die Gebührenhöhe von der Häufigkeit der Entleerungen abhängt und Bürger weniger Abfälle produzieren. Es ist auch gut zu wissen, wo genau welcher Behälter im Einsatz ist. Schließlich bedarf es gelegentlich neuer Abfallbehälter. Verluste, Defekte oder technische Erfordernisse sind Gründe für den Austausch. Dies stellt häufig eine wirtschaftliche und angesichts des Vergaberechts auch eine rechtliche Herausforderung dar. Ansatzpunkte zum Optimieren ergeben sich in technischer, finanzieller und organisatorischer Hinsicht.
In diesem Seminar erfahren Sie, wie Praktiker diese Themen angegangen sind und welche Erfahrungen sie gesammelt haben. Sie erhalten sowohl zusammenfassende Grundlagen als auch Anwendungserfahrungen von verschiedenen Nutzern. Insbesondere bei der mehrjährigen Nutzung der dynamischen Verwiegung von Abfall werden den Teilnehmer vertiefende Kenntnisse vermittelt.
Für das Online-Seminar stellen wir eine technische Umgebung bereit, in der sich alle Personen zumindest hören und abhängig von der Verfügbarkeit einer Webcam auch sehen können. Das komplette Seminar findet im Internet statt.
Dr. Ralf Gruneberg ist Rechtsanwalt und Diplom-Verwaltungswirt. Er leitet die Kanzlei Gruneberg Rechtsanwälte in Köln, die er 2010 gegründet hat. Die Kanzlei ist auf öffentliches Wirtschaftsrecht spezialisiert, insbesondere auf Abfallwirtschafts-, Wasser- und Abwasserrecht sowie kommunales Organisations- und Gemeindewirtschaftsrecht. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der vergaberechtlichen Beurteilung kommunaler Organisationsmaßnahmen und interkommunaler Kooperationen.
9:00 Uhr: R. Bottin: Abfallbehälter und Chips
Transponder. Chiptechnik. Flächendeckende Verteilung von verchipten Neubehältern. Flächendeckende Chipnachrüstung in bestehenden Altbehältern. Projektmanagement. Datenübergabe an den Kunden. Behälteränderungsdienst mit verchipten Behältern. Technik von Identsystemen. Mögliche Varianten von Wägesystemen. Automatisierungspotenzial. Auswerte- und Analysemöglichkeiten. Betroffene Geschäftsprozesse. Einsatz des CleANopen-Buses am Fahrzeug in der Praxis.
10:30 Uhr Kaffeepause
11:00 Uhr: Dr. R. Gruneberg: Rechtliche Aspekte des kommunalen Behältermanagements
Abfallrechtliche Rahmenbedingungen. Steuerungsmöglichkeiten durch Gebührenanreize. Mitwirkungspflichten des Bürgers. Mindestvolumen und Mindestleerungen. Ahndung von Fehlbefüllungen. Tonnengestützte LVP-Sammlung durch kommunale Rahmenvorgaben. Chancen und Potenziale von „Standort Service Plus (SSP).
12:30 Uhr Mittagspause
13:30 Uhr M. Morch: Abfallwirtschaftliche Potenziale
Anwendungsmöglichkeiten in der Logistik (Ein- und Ausstempeln, Fahrzeugkontrolle, Tanksysteme). Anlagen- und Hofprozesse (z.B. Sicherheitssysteme, Qualitätserfassung). Wertstoffhöfe (Behälterzugang, Bezahlung mit Transpondern). Behältermanagement. Gewerbesammlung (Anbau, Einsatz, Eichung sowie Vor- und Nachteile von Wiege- und Identtechnik). Geofencing und optische Erkennungssysteme.
15:00 Uhr Kaffeepause
15:30 Uhr S. Wucher: Schnittstellen am Abfallsammelfahrzeug
Lifter und Behälter. Hausmüllsammlung mit Heck- und Seitenladern. Gewerbeabfallsammlung mit Front- und Heckladern. Welche Schüttungen können ausgerüstet werden? Welche Vorbereitungen sind beim Hersteller notwendig? Was genau muss der Kunde bestellen, wenn er eine Waage haben möchte? Kann man „alte“ Lifter nachrüsten? Verbindung Lifter, Ident und Waage über CleANopen-Bus. Praxiserfahrungen.
17:00 Uhr Ende