Energiewende: DIHK und bne fordern moderne Netzregulierung

Mit den Entscheidungen zum Strommarkt ist ein wichtiger Baustein für die Energiewende gelegt
Aus Sicht des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) und des Bundesverbandes Neue Energiewirtschaft (bne) sind aber weitere Schritte bei der Regulierung der Energienetze notwendig, um insbesondere den Anstieg der Netzkosten zu bremsen. So müssen private und gewerbliche Verbraucher besser über die Netzkosten informiert und Hemmnisse für einen flexibleren Energieverbrauch beseitigt werden.


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„Für Verbraucher und Betriebe werden die Netzkosten zu einer wachsenden Belastung. Mittlerweile machen sie rund ein Fünftel des Strompreises aus. Besonders die Industrie ist von einer Steigerung der Kosten durch den Netzausbau betroffen. Umso dringlicher wird mehr Transparenz“, so Hermann Hüwels, Bereichsleiter Umwelt, Energie, Rohstoffe des DIHK.
 
Transparenz schaffen
Nach wie vor ist dabei nicht nachvollziehbar, auf welcher Grundlage die Netzentgelte beruhen, oder wie hoch das jährliche Aufkommen an Netzentgelten in Deutschland tatsächlich ist. „Wichtige Angaben werden von den Betreibern mit dem Verweis auf das Geschäftsgeheimnis unter Verschluss gehalten. Dabei stehen diese Unternehmen als Monopolisten überhaupt nicht im Wettbewerb“, so Robert Busch, Geschäftsführer des bne. „Für eine effektive Kostenkontrolle ist es  notwendig, dass die Verteilnetzbetreiber relevante Daten veröffentlichen und die Regulierungsbehörden die ohnehin vorgeschriebene Veröffentlichung ihrer Entscheidungen zu Netzentgelten endlich effektiv umsetzen.
 
Flexibilität fördern
Ebenso muss die Flexibilisierung des Energieverbrauchs gefördert werden. Nach dem Willen der Bundesregierung sollen im Strommarkt der Zukunft Anbieter und Verbraucher auf Marktpreissignale reagieren. Die aktuelle Netzentgeltsystematik steht diesem Ziel aber entgegen. „Im momentanen System werden beispielsweise Betriebe durch höhere Netzentgelte bestraft, wenn sie etwa bei einem hohen Ökostromangebot zusätzliche Verbraucher anschalten, und dadurch das Netz entlasten“, erklärt Hüwels.
 
Die Flexibilisierung, im Weißbuch der Bundesregierung als ein Schlüssel für die Integration der erneuerbaren Energien identifiziert, wird so unnötig erschwert. „Das System sollte so ausgestaltet werden, dass sich für Betriebe ein flexibles Verbrauchsverhalten etwa über Last-Management lohnt“, verdeutlicht Busch. Bestehende Regelungen, die einen kontinuierlichen, aber wenig intelligenten oder netzdienlichen Verbrauch anreizen, sollten daher durch eine flexibilitätsfördernde Lösung ergänzt werden. „Die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen bekommt damit zusätzliche Chancen“, so Busch.
 
Regulierungsausnahmen zurückfahren
Aus Sicht von DIHK und bne ist es zudem wichtig, die Ausnahmen von der Regulierung zurückzufahren. Mittlerweile profitieren 80 Prozent der Netzbetreiber vom vereinfachten Verfahren; die Ausnahme ist also die Regel. Die Bundesnetzagentur verweist zudem darauf, dass diese Regelung effizientere Netzzusammenschlüsse verhindert.
 
„Die hohe Anzahl von über 900 Stromverteilnetzbetreibern macht die Energiewende unnötig komplex und teuer. Wir würden uns wünschen, dass  aus den überkommenen, völlig zersplitterten Netzstrukturen effiziente regionale Cluster  entstehen“, so Busch. Es ist daher ein richtiger Ansatz, dass die Vorschläge des Bundeswirtschaftsministeriums nun vorsehen, die Regulierungsausnahmen für Verteilnetzbetreiber zurückzufahren.

Bundesverband Neue Energiewirtschaft e.V. (bne) direkter Link zum Artikel