„Hen un wech – immer überall mobil?!“

„Hen un wech – immer überall mobil?!“
„Hen un wech – immer überall mobil?!“

Studierende präsentieren Ideen fürs mobile Leben auf dem Land

Wie sieht Mobilität in unseren Dörfern und Städten in Zukunft aus? Mit dieser Frage haben sich 45 Studierende von fünf niedersächsischen Hochschulen eine Woche lang im Auricher Europahaus auseinander gesetzt und kreative Ideen entwickelt. Die drei besten hat Birgit Honé, Staatssekretärin in der Niedersächsischen Staatskanzlei, ausgezeichnet.


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Die sechste Blockwoche der Landesinitiative Niedersachsen Generationengerechter Alltag (LINGA) fand unter dem Motto „Der Nachwuchs forscht für das Alter“ statt. Gefördert wurde sie von zwei niedersächsischen Ministerien, vom Landkreis Leer und von der Hans-Sauer-Stiftung.

„Wer Wege für Menschen mit eingeschränkter Mobilität ebnet, schafft Gelegenheiten für ein soziales Miteinander. Gerade in ländlichen Gebieten ist es wichtig, dass alltägliche Dinge wie das Einkaufen oder der Arztbesuch keine unüberwindbaren Hürden sind. Die kreativen Ideen der Studierenden zeigen, dass hier viel Potential für alltagserleichternde Produkte, Dienstleistungen und Kooperationen vorhanden ist“, sagte Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt.

„Als Verkehrsminister ist es mir ein besonderes Anliegen, dass die Menschen in unserem Land mobil sein können, und zwar unabhängig davon, ob sie auf dem Land oder in der Stadt leben. Mobilität ist ein Stück Lebensqualität. Ich freue mich deshalb auf die Ideen und Ansätze der Studierenden. Im letzten Jahr wurde hier im Rahmen dieser Projektwoche der erste barrierefreie Standkorb entwickelt. Und ich kann jetzt schon sagen: Auch in diesem Jahr bin ich hin und weg von den Ideen“, betont Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies.

Das fachliche Spektrum der Studierenden aus acht Fachrichtungen reichte von Gerontologie über Personenverkehrsmanagement bis hin zu Gestaltung, Stadt- und Regional-Management, Tourismuswirtschaft und dem Ingenieursstudiengang für Assistive Technologien sowie Wirtschaftsingenieurwesen Verkehr. Erstmals nahm auch ein niederländischer Fachbereich teil. So konnten die Studierenden weit über den eigenen Tellerrand blicken und profitierten von den Erfahrungen des Fachbereichs für angewandte Gerontologie der Windesheim University aus Zwolle.

Die Jade Hochschule mit den Standorten Wilhelmshaven und Oldenburg, die Universität Vechta, die Hochschule für angewandte Kunst in Hildesheim sowie die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften aus Salzgitter beteiligten sich ebenfalls.

Der Stundenplan war prall gefüllt. Die Studierenden schlüpften zum Auftakt am Montag in den Alterssimulationsanzug und altern um satte 50 Jahre, testeten auch bei strömenden Regen die unterschiedlichsten Mobilitätsarten vom Pedelec über Rollstuhl oder Anruf-Bus und lernten das „Design Thinking“ als Innovationsschmiede kennen. Durch Exkursionen am Dienstag nach Leer, Aurich, Bunde, Moormerland und Rhauderfehn wurden praktische sowie nutzerzentrierte Bezüge hergestellt, zum Beispiel mit Interviews bei Verkehrsbetrieben, Bürgermeistern und der Kreisbahn.

Der direkte Austausch helfe beim Generationendialog noch besser das vorhandene Angebot vor Ort und die besonderen Anforderungen zu begreifen, so Projektleiterin Delia Balzer.

Die von einer Fachjury ausgewählten Gewinnerkonzepte sind:

Platz 1: RuBu – Der RufBus für Alle!

  • Preisgeld: 800 Euro, gestiftet von der Sparkasse LeerWittmund

Beschreibung:

  • Der RuBu ist das ideale Verkehrssystem für den ländlichen Raum. Egal, ob per App oder Telefon, der RufBus kommt überall hin. WLAN, Steckdose und Design binden auch die Jugend mit ein. Es geht barrierefrei übers Land.
  • Ein Projekt von Marco Backenhaus, HAWK, Fachrichtung Gestaltung, Alina Naujoks, HAWK, Fachrichtung Gestaltung, Julia-Christin Jeske, Uni Vechta, Fachrichtung Gerontologie, Patrick Kröhnert, Ostfalia, Fachrichtung Personenverkehrsmanagement, sowie Marilena Sydow, Jade Hochschule, Fachrichtung Assistive Technologien.

Platz 2: SheepJeep – das Mobilitätskonzept

  • Preisgeld: 500 Euro, gestiftet von der Fehnstiftung der Volksbank eG Westrhauderfehn

Beschreibung:

  • Junge Menschen ohne Führerschein haben die Möglichkeit, sich einen Großteil der Kosten für den Führerschein über Fördermittel finanziert zu bekommen. Als Gegenleistung bringen sie sich in den Fahrdienst ein, um die Mobilität auf dem Land zu optimieren.
  • Ein Projekt von Paolo Barre, Jade Hochschule, Fachrichtung Assistive Technologien, Annika Hartwig, HAWK, Fachrichtung Gestaltung,Dustin Metz, Ostfalia, Fachrichtung Stadt- und Regionalmanagement sowie Chris Nieuwland, Windesheim University, Fachrichtung Gerontologie.

Platz 3: FreeKOOP - Konzept zum Erhalt und zur Förderung der Einkaufsmobilität im ländlichen Raum

  • Preisgeld: 200 Euro, gestiftet von der Sparkasse LeerWittmund
  • Ein Projekt von Nickson Nwanchan Acha, Ostfalia, Fachrichtung Wirtschaftsingenieurwesen, Philipp Gronotte, Jade Hochschule, Fachrichtung Assistive Technologien, Julia Hermann, HAWK, Fachrichtung Gestaltung sowie Lisa Kalt, Uni Vechta, Fachrichtung Gerontologie.

Beschreibung:

  • Für Menschen, die keinen PKW zur Verfügung haben, stellt der Transport des Einkaufs nach Hause ein massives Problem dar. Den Transport der Ware nach einem Einkauf zu erleichtern bzw. abzunehmen, bietet also großes Potential, um Mobilität zu fördern. Dabei sollen auch diejenigen angesprochen werden, die den Einkaufstransport kurzzeitig nicht leisten können (z.B. wegen einer Schwangerschaft). Die Personen erhalten durch den selbstständigen Einkauf nicht nur ihre Autonomie, sondern können gleichzeitig am sozialen Leben teilhaben und reduzieren Abhängigkeit. Der Einkauf läuft wie gewohnt ab, nach dem Bezahlen begibt sich die Person zu einer Lagerstation. Der Kunde identifiziert sich an der Station, ein freies Fach öffnet sich und er schiebt entweder den gesamten Einkaufswagen oder einen Korb/eine Tüte hinein. Die gekühlten Fächer werden je nach Bedarf und Auslastung geleert. Jede Box bekommt ein Etikett mit den Lieferinformationen und wird ausgeliefert.

Sonderpreis: e-motions – Die Mobile Haltestelle

Ein Projekt von Janina Dyk, Uni Vechta, Fachrichtung Gerontologie, Lea Günnewig, HAWK, Fachrichtung Gestaltung, Maren Osterloh, Jade Hochschule, Fachrichtung Assistive Technologien, Yusuf Saribal, Ostfalia, Personenverkehrsmanagement sowie Stan Stokvis, Windesheim University, Gerontologie.

Beschreibung:

Menschen, die sich unsicher fühlen, sind seltener aktiv und haben weniger Bewegung, was zu gesundheitlichen Einschränkungen führt. Um sie zu mehr Bewegung zu motivieren, gibt es mobile Haltestellen, die die Menschen dort „abholen“, wo sie sind.

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