Nature Alert

Europa kämpft für starken Naturschutz

Die EU-Vogelschutzrichtlinie und die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) dürfen durch den "Fitness-Check" der EU-Kommission weder verwässert, noch zusammengelegt werden. Das fordert ein breites Bündnis europäischer Umwelt- und Naturschutzverbände.


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Das Bündnis hat unter dem Motto "Nature Alert" eine europaweite Kampagne zum Erhalt der Richtlinien gestartet, an der sich alle EU-Bürgerinnen und Bürger beteiligen können.

Die 90 Natur-, Tier- und Umweltschutzverbände aus allen 28 Mitgliedstaaten der EU befürchten eine massive Lockerung der Vorschriften zum Schutz von Arten, Lebensräumen und Schutzgebieten. Im Rahmen des REFIT-Programms (Regulatory Fitness and Performance Programm) unterzieht die EU-Kommission die Naturschutzrichtlinien einem Fitness-Check. Fitness-Checks sind umfassende Politikevaluierungen, die bewerten, ob Gesetze dem vorgesehenen Zweck dienen und deren Wirksamkeit, Effizienz, Kohärenz und Relevanz sowie ihren Mehrwert für die EU-Mitgliedstaaten prüfen. Im Zuge dieses Verfahrens hat die EU-Kommission bereits 53 Gesetzesvorhaben zurückgezogen, beispielsweise die europäische Bodenschutz-Rahmenrichtlinie.

Deshalb rufen auch in Deutschland der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Naturschutzbund Deutschland (NABU), WWF Deutschland sowie der Dachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich über die Internetseite www.naturealert.eu an einer europaweiten Befragung der EU-Kommission zur Zukunft der beiden EU-Naturschutzrichtlinien zu beteiligen. Damit können sie dem EU-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker zeigen, dass sie von der EU eine starke Rolle im Umweltschutz erwarten und Änderungen im Naturschutzrecht ablehnen. Die EU-Konsultation läuft bis zum 24. Juli. Anfang 2016 will die Kommission entscheiden, ob sie die beiden Rechtsvorschriften ändern, oder stattdessen von den EU-Regierungen eine bessere Durchsetzung und Finanzierung einfordern wird.

„Die EU-Kommission hat noch nicht begriffen, dass fast 90 Prozent der Menschen in Europa den Verlust von Tier- und Pflanzenarten für ein Problem halten. Europäische Deregulierungsbemühungen im Umwelt- und Naturschutz arbeiten in die entgegengesetzte Richtung und werden nur den Europaskeptizismus verstärken. Durch die Teilnahme an der Konsultation können die Bürgerinnen und Bürger noch einmal bekräftigen, was ihnen wichtig ist und sie von der EU erwarten“, sagte die DNR Vizepräsidentin Undine Kurth.

Die Vogelschutz- und FFH-Richtlinie bilden die Grundlage für das europäische Schutzgebietsnetzwerk Natura-2000. Es umfasst die wertvollsten Naturschätze Europas in mehr als 27.000 Gebieten auf knapp 19 Prozent der Fläche der EU und ist das größte ökologische Netzwerk der Welt. Die Bestände bedrohter Arten wie Wildkatze, Biber, oder Kranich konnten sich durch den Schutz der EU-Naturschutzrichtlinien erholen. Eine Abschwächung der Richtlinien würde die Grundfesten des Naturschutzes in Europa gefährden.

Deutscher Naturschutzring e.V. direkter Link zum Artikel