Diesel aus CO2 - Tanken für den Klimaschutz

Wanka besucht Pilotanlage

Aus Wasser und klimaschädlichem CO2 gewinnt die Firma Sunfire in einem innovativen Verfahren Benzin, Diesel oder Kerosin - zudem noch nachhaltig. Das ist "ein großer Schritt in Richtung Unabhängigkeit von fossilen Kraftstoffen", sagte Forschungsministerin Wanka bei der Eröffnung der Pilotanlage in Dresden.


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Nachhaltig mobil mit erneuerbaren Energien - für die nächsten Dienstfahrten von Bundesforschungsministerin Johanna Wanka ist das Realität. In Dresden hat sie ihren Dienstwagen mit synthetischem Kraftstoff betankt, aus der weltweit ersten Demonstrationsanlage, die aus Wasser und CO2 synthetische Treibstoffe erzeugt. "So schützen wir das Klima, schonen Ressourcen und fördern eine Technologie, die Wachstum verspricht, sagte Wanka bei der Einweihung der Anlage. Ihr Ressort fördert das Projekt Sunfire im Rahmen der Hightech-Strategie.

Power-to-Liquid

Das Verfahren "Power-to-Liquid" (PTL) hat die Firma Sunfire entwickelt. Das Projekt gleichen Namens hat das Bundesforschungsministerium im Rahmen der neuen Hightech-Strategie mit 6,4 Millionen Euro gefördert.

Diesel aus Abfall

Die neue Technologie lässt hoffen, dass sie einen Beitrag dazu leisten kann, unser größtes Problem - den Klimawandel durch den Treibhauseffekt - in den Griff zu bekommen. Viel zu viel Kohlendioxid gelangt unter anderem durch alte Kohlekraftwerke in die Atmosphäre. "Abfallstoffe, die für unsere Atmosphäre ein echtes Problem darstellen, werden zu Produkten, die das ersetzen, was die Probleme bereitet, zum Beispiel fossile Brennstoffe", erläuterte Reinhard Hüttl, Vorstand am Deutschen GeoForschungsZentrum in Potsdam.

Wirkungsgrad von 70 Prozent

Wie Carl Berninghausen, Gründer der Firma Sunfire erläutert, ist das quasi erzeugte Rohöl fast zu schade, um es gleich wieder im Motor eines Kraftfahrzeugs zu verbrennen. Immerhin ist dies jedoch inzwischen wirtschaftlich möglich. Der Wirkungsgrad der Anlage liegt bei beachtlichen 70 Prozent. Also 70 Prozent der hineingesteckten Energie aus Windkraft- oder Solaranlagen lässt sich zurückgewinnen.

Element der Energiewende

Das Verfahren ist somit ein wesentliches Element der Energiewende. Immer dann, wenn mehr Strom zur Verfügung steht als gebraucht wird, kann der zu diesen Zeiten preisgünstige Strom genutzt werden, um aus dem CO2 nützliche Produkte zu machen, neben Treibstoff beispielsweise auch Kunststoffe.

Forschung für nachhaltige Entwicklung

Mit dem Termin in Dresden startete auch die dritte Auflage des Rahmenprogramms "Forschung für nachhaltige Entwicklung". In den nächsten fünf Jahren werden damit vor allem Forschungsprojekte gefördert, die sich den großen Herausforderungen unserer Zeit stellen. Schwerpunkt liegt diesmal bei der Anwendung wissenschaftlicher Innovationen zur Lösung zentraler Probleme. Dafür stehen fünf Milliarden Euro zur Verfügung.

Große Themenfelder sind:

  • Die Initiative "Zukunftsstadt". Sie geht der Frage nach, wie wir in unseren Städten auch in Zukunft gut und bezahlbar leben können.
  • Bei "Green Economy" wird erforscht, wie wir eine nachhaltige Wirtschaft aufbauen können.
  • Zur Umsetzung der "Energiewende" wird an einer sicheren und bezahlbaren Energieversorgung geforscht.

Wanka machte deutlich, entscheidend sei, Dinge, die in der Grundlagenforschung funktionieren, in eine breite, wirtschaftliche Anwendung zu bringen. Deshalb werden Demonstrationsanlagen wie bei Sunfire besonders gefördert. "Bankdarlehen oder Industriepartner bekommt man eher", sagte die Ministerin, "wenn die Demonstrationsanalage funktioniert und man nicht nur sagt, es funktioniert im Labor."

Presse- und Informationsamt der Bundesregierung direkter Link zum Artikel