Neuer Verkehrsrechner für flüssigen Verkehr

Superhirn für die Bamberger Ampeln zieht um

Das Verkehrsrechnersystem der Stadt Bamberg wird erneuert und zieht schrittweise von der Schildstraße an den Margaretendamm um. Hard- und Software sind bereits am neuen Standort im Betriebsgebäude des städtischen Entsorgungs- und Baubetriebs (EBB). In dieser Woche laufen die abschließenden Arbeiten zum Systemwechsel von der Daten-Migration bis zur Inbetriebnahme des Gesamtsystems.


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

 

Der zentrale Verkehrsrechner steuert alle Ampelanlagen im Stadtgebiet, sorgt für „Grüne Wellen“ und sichert den Verkehrsfluss zu Stoßzeiten. Die neue Steuerungsanlage, ein kühlschrankgroßes Gerät, steht in einem gesicherten und klimatiserten EDV-Raum am Margaretendamm 40. Ausgestattet mit der modernsten, energieoptimierten Rechner- und Software-Generation ist es möglich, Ampelschaltungen besser zu vernetzen und flexibler auf die Verkehrsentwicklung zu reagieren. Auch wenn sämtliche Lichtsignalanlagen ohne Verkehrsrechner voll funktionsfähig und dazu – je nach Verkehrsgeschehen – mit unterschiedlichen Tagesabläufen programmiert sind, hat dieser eine wichtige Funktion. Über ihn ist die ortsunabhängige Beeinflussung möglich. Damit kann auch auf Sondersituationen, z.B. in Folge von Veranstaltungen, flexibel reagiert werden. Weiterhin werden über die Rechenanlage insgesamt sechs Einsatzrouten der Feuerwehr gesteuert, sowie Daten der Busbeschleunigung im Stadtgebiet ausgewertet. Künftig ist es auch möglich, Messstellen zur Verkehrsmengenerfassung zu verwalten.

Verbesserungen durch Standortwechsel

Mit dem Umzug sind zahlreiche Verbesserungen hinsichtlich Ausfallsicherheit, Störungs- und Qualitätsmanagement verbunden. Neben einem Monitor am Server verfügen Verkehrsplanung und Stadtwerke über externe Bedienteile zur Ferneinwirkung auf das Verkehrsgeschehen. Bis es jedoch so weit war, mussten zunächst die baulichen und versorgungstechnischen Voraussetzungen geschaffen sowie haushaltsrechtliche und fördertechnische Fragen geklärt werden. Nach Ostern wurde der neue Rechner montiert und die Software aufgespielt. Nun steht der abschließende Datentransfer zwischen Alt- und Neu-Gerät sowie das Aufschalten der Ampelanlagen bevor. Geht es nach den beauftragten Technikern wird die Öffentlichkeit davon wenig mitbekommen. Allenfalls kurzfristige Beeinträchtigungen der „Grünen Welle“ könnten die Folge sein. Bis zum Wochenende sollten die Arbeiten jedenfalls abgeschlossen sein.

Rund 100.000 Euro haben Stadt und Stadtwerke Bamberg Verkehrs- und Park GmbH in die neue Technologie der Firma Siemens investiert. „Eine Investition, die sich in punkto Verkehrssicherheit definitiv bezahlt macht“, so Florian Probst, verantwortlicher Projektleiter im EBB. Im Verkehrsrechner sind dazu spezielle Signalpläne für die Ampelan¬lagen hinterlegt. Auf diese Weise sind verkehrsintensive Ereignisse wie verkaufsoffene Sonntage gezielt zu steuern. Unabhängig davon bleibt aber die Aufgabe, so genannte „Altgeräte“ unter den Bamberger Verkehrsampeln nach und nach zu ersetzen. Hierfür sind Ersatzteile immer schwieriger zu erhalten. Und so lange diese Geräte „laufen“, verbleibt die benötigte Technik wie bisher in der Polizeiinspektion – auch wenn die Steuerung über den neuen Verkehrsrechner erfolgt.

Info:

Als Straßenbaulastträger ist der EBB für den Betrieb der 107 Lichtsignalanlagen – darunter 20 reine Fußgängerampeln – verantwortlich. Ausgenommen sind neun Ampeln entlang der B 22 (Münchner und Berliner Ring) in Obhut des Staatlichen Bauamtes.

Ampel-Historie: Die erste Ampel stand ab 1949 am Pfahlplätzchen. Der erste Ampelrechner war Anfang der 70er-Jahre im Gebäude der damaligen Stadtpolizei in der Heiliggrabstraße untergebracht. Seit 1980 befand sich der städtische Verkehrssignalrechner bei der Polizeiinspektion Bamberg-Stadt in der Schildstraße 81.

2008 wurde der bestehende Rechner erstmals technisch aufgerüstet. Der Grund hierfür waren Pläne zur Beschleunigung der Busse des städtischen Verkehrsbetriebes.

Die räumliche Trennung von EBB und bisheriger Schaltzentrale gestaltete sich hinsichtlich Wartungs- und Unterhaltungsaufgaben in den vergangenen Jahren zunehmend aufwändiger. Daher starteten vor etwa zwei Jahren Überlegungen zum Standortwechsel.

Stadtverwaltung Bamberg direkter Link zum Artikel