Grünflächenpflege, Boden-, Gewässer- und Landschaftsschutz
Mülheim an der Ruhr - 20.04.2015Pflanzung Baum des Jahres 2015
Wie in den letzten sieben Jahren soll auch in diesem Jahr der Baum des Jahres im Mülheimer Stadtgebiet gepflanzt werden
Am Samstag, 25. April 2015 findet um 11.00 Uhr in der Grünanlage Klosterstraße (Treffpunkt: Parkstreifen an der Landsberger Straße, gegenüber Hausnummer 76) eine symbolische Pflanzung durch die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt und Energie statt.
Das Kuratorium Baum des Jahres e.V., welches seit 1989 jeweils den „Baum des Jahres“ ausruft, hat für das Jahr 2015 den Feld-Ahorn (Acer campestre) auserwählt. Im letzten Jahr wurde auf dem Spielplatz im Witthausbusch eine Trauben-Eiche gepflanzt (Foto links).
Zur offiziellen Pflanzung des Feld-Ahorn am 25. April sind alle Interessierten herzlich eingeladen!
Hintergrundinformationen zum Baum des Jahres 2015:
Im Jahr 2015 steht eine zierliche Baumart als Baum des Jahres im Mittelpunkt, die oft übersehen oder vergessen wird: der Feld-Ahorn (Acer campestre) oder Maßholder. Für forstliche Nutzungen reichen die Stammstärken oft nicht aus. Das Holz ist zudem den beiden „großen Brüdern“ Spitz- und Berg-Ahorn recht ähnlich, so dass es nicht unterschieden wird.
Das Heimatareal des Feld-Ahorns ist Mittel- und Südeuropa, er kommt bis nach Sizilien und zum Kaspischen Meer vor. Die Eiszeiten hat er an den Südwestalpen überdauert und sich von dort mit etwa 100 m pro Jahr wieder zu uns vorangearbeitet. In NW-Deutschland fehlt er von Natur aus, wie auch Berg- und Spitz-Ahorn, ist aber dort vom Menschen seit längerem verbreitet worden. Er bevorzugt sommerwarme Standorte, kommt daher gerne in Weinbaugebieten vor und steigt nur selten über 800 m Meereshöhe. Mit kalten Wintern hat er aber kein Problem (bis -30° C).
Der Feld-Ahorn wird zu den Baumarten der Steppengehölze und Trockenwälder gerechnet. Die hohe Trockenheitstoleranz erreicht er unter anderem durch seine Blattbehaarung, gelappte und kleine Blätter, eine besonders ausgeprägte Wachsschicht auf der mattglänzenden Blattoberseite, starke Korkbildung der Rinde an jungen Zweigen und kleine Wasserleitungsgefäße im Holz.
In der Jugend ist der Feld-Ahorn schattentolerant, braucht dann aber ähnlich den Eichen bald eine freie Krone, sonst kümmert er. Genannt wird dies: Halbschattenbaumart. Sein Schattenwurf ist angenehm: nicht völlig dunkel, da die Krone durch die kleinen gelappten Blätter viele Lücken hat.
Feld-Ahorne sind Lebensraum für Vögel, Insekten und Pilze, allerdings ist der Feld-Ahorn weniger pilzanfällig als Spitz- und Berg- Ahorn. Eher schon problematisch ist der regelmäßige Blatt Mehltau im Sommer oder der häufige Wildverbiss. Das Holz ist schwer zu bekommen, teuer und lässt sich wegen der geringen Dimensionen meist nur für kleinere Kunsttischlerei-Objekte, Drechselarbeiten, Werkzeugstiele und Gebrauchsgegenstände verwenden. Es ist hart und schwer, hellrötlich, etwas dunkler als Berg-Ahornholz und am Stammfuß oft gemasert (mit kleinen welligen oder wirbelartigen Strukturen), daher attraktiv für kleine Gegenstände. Zudem ist es ein beliebtes Brennholz wegen seines hohen Heizwertes.
Als Stadt- und Straßenbaum macht er gerade „Karriere“, da er mit 15 bis 20 m Höhe relativ klein bleibt, sich daher auch für schmale Straßen und Gärten eignet, salz-, immissions- und ozontolerant ist, Bodenverdichtung, Hitze und intensive Sonnenstrahlung erträgt und besonders trockenheitstolerant ist.
Stadt Mülheim an der Ruhr
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