Mit dem Kneifer gegen Müll

Straßenreiniger Torsten Klaphecke hält die Stadt sauber: Am Wasserturm entfernt er regelmäßig eine große Menge Müll.
Straßenreiniger Torsten Klaphecke hält die Stadt sauber: Am Wasserturm entfernt er regelmäßig eine große Menge Müll.

Wer kennt es nicht - das Kärtchen an der Autotür?

Schnell ist es abgemacht und einfach auf dem Boden gelandet. Nach einigen Tagen ist es dann nicht mehr da. Und wer hat es entsorgt? Sehr wahrscheinlich die Straßenreiniger, die Gütersloh mit Puster, Handwagen und Kehrmaschine sauber halten. Oftmals ohne große Anerkennung. Denn ihre Arbeit ist wohl vielen Bürgerinnen und Bürgern nicht einmal bewusst. Einer von ihnen ist Torsten Klaphecke vom Fachbereich der Stadtreinigung der Stadt Gütersloh. Seit Anfang Februar sorgt er mit für eine saubere Stadt.


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Es ist ein schöner Tag auf der Tour mit Straßenreiniger Torsten Klaphecke. Die Sonne scheint, der Himmel ist blau. Aber auch bei Wind und Wetter müssen die Straßenreiniger draußen arbeiten. Torsten Klaphecke hat damit kein Problem: „Dagegen kann man sich ja anziehen", sagt er. Gewohnt ist er das außerdem durch sein Hobby, das Fußballspielen.

Seit sechs Uhr morgens geht Torsten Klaphecke durch die Innenstadt. Zunächst mit dem Puster, dann mit dem Handwagen. Am Bahnhof, an der Strenger Straße, an der Berliner Straße – überall greift er mit dem Kneifer Müll von der Straße und befördert ihn in den Handwagen. Vor allem Zigaretten, Taschentücher, Bonbonpapier, Reklame. Aber es geht auch ekliger: gefüllte Hundekotbeutel.
Auch viele Pfandflaschen werden von den Passanten achtlos weggeworfen, erzählt der Straßenreiniger. „Es ist unglaublich, wie viel Pfand und damit Geld die Menschen wegschmeißen", so Torsten Klaphecke.

Viele Kinder schauen dem Mann im auffälligen orangen Anzug hinterher. „Die meisten Passanten sind sehr nett. Einige werfen ihren Müll direkt in den Handwagen", berichtet Torsten Klaphecke.

An der Spiekergasse öffnet er mit einem Schlüssel den Mülleimer, befördert die Mülltüte in seinen Handwagen, befestigt die neue Tüte in dem Mülleimer, schließt ihn wieder ab. Unzählige Male am Tag. „Wir fassen nicht mit den Händen direkt in die Mülleimer, sondern kippen sie um und drücken den Müll mit dem Kneifer runter. Man weiß nämlich nicht, was alles so drin ist."

Vor seiner Anstellung als Straßenreiniger war der zweifache Familienvater 26 Jahre in der Holzbranche tätig - in der Produktion, als Hausmeister, auf Montage. An dem Beruf als Straßenreiniger gefällt dem 48-jährigen Gütersloher die Bewegung an der frischen Luft. Seine Route hat er in den vergangenen Wochen immer besser kennengelernt, vor allem den Blick auf „Problemzonen" entwickelt.

Auf dem Weg zum Wasserturm kommt Torsten Klaphecke ein Auto entgegen: „Wir müssen sehr auf die Autos aufpassen. Wir gehen ihnen entgegen, damit sie uns sehen und wissen, dass wir arbeiten. Die werden sonst nicht langsamer", schildert er seine Erfahrungen. Auch der Bereich rund um die Schulen hält Tücken bereit. Nicht immer machen die Trauben von Schülerinnen und Schülern den nötigen Platz und die Straßenreiniger haben Probleme, besonders mit dem Handwagen, sich ihren Weg zu bahnen.

Am Wasserturm angekommen sieht sich Torsten Klaphecke mit unzähligen, kunterbunten Konfettischnipseln konfrontiert. Da hilft auch der Kneifer nicht. Hier müssen Puster und Kehrmaschine Abhilfe schaffen. Mit dem motorisierten Besen geht es aber erst ab 19 Uhr in die Innenstadt – wenn das Publikum weg ist. Dann ist die Spätschicht gefragt.

Stadt Gütersloh
Bei dem Entleeren der Mülleimer muss Torsten Klaphecke darauf achten, nicht in den Mülleimer zu fassen. Man weiß schließlich nicht, was drin ist. Bei dem Entleeren der Mülleimer muss Torsten Klaphecke darauf achten, nicht in den Mülleimer zu fassen. Man weiß schließlich nicht, was drin ist.
Mit dem Kneifer hält Straßenreiniger Torsten Klaphecke die Stadt sauber – besonders häufig muss er Taschentücher entsorgen. Mit dem Kneifer hält Straßenreiniger Torsten Klaphecke die Stadt sauber – besonders häufig muss er Taschentücher entsorgen.