Munition im Meer

Experten legen Fortschrittsbericht 2014 vor

Auf mehr als 70 Seiten hat der unter schleswig-holsteinischer Federführung arbeitende Bund-Länder-Expertenkreis Munition im Meer die neuen Entwicklungen und Erkenntnisse zu versenkter Munition in deutschen Meeresgewässern zusammengetragen.


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"Auch wenn das Problem im Meer versenkter Munition in Dimension und Auswirkung auf Umwelt und Wirtschaft noch immer nicht in vollem Umfang abschätzbar ist, so sind wir mit der Fortsetzung der Arbeit an diesem gesamtgesellschaftlichen Problem doch ein gutes Stück vorangekommen" sagte Umweltminister Robert Habeck nach Vorlage des Berichts "Munitionsbelastung der deutschen Meeresgewässer- Entwicklungen und Fortschritt (Jahr 2014)". Mit diesem Bericht werden die erstmals im Jahre 2011 veröffentlichten Arbeitsergebnisse systematisch ergänzt und der konstituierende Bericht zum dritten Mal fortgeschrieben.

Die jetzt vorliegenden neuen Erkenntnisse zu Munitionsversenkungen fußen unter anderem auf weiteren, intensiven Recherchen in Bundes-, Landes- und Stadtarchiven. So konnte beispielsweise testgestellt werden, dass durch alliierte Luftstreitkräfte während des Zweiten Weltkriegs insgesamt 3.896 Minen zur Blockade der Seewege über der Kieler Bucht abgeworfen worden sind. Die gemeinsame zielgerichtete Suche von Minenjagdbooten der NATO und dem Kampfmittelräumdienst des Ministeriums für Inneres und Bundesangelegenheiten führte dann unter anderem zum Auffinden von 13 scharfen englischen Grundminen und 4 Torpedoköpfen im heutigen Schifffahrtsweg.

Diese und weitere gewonnene Erkenntnisse fließen in das in der Zwischenzeit entwickelte Munitionskataster See ein und werden im Rahmen der Fortsetzung der Minenräumungen im nächsten Jahr weiter ausgewertet. Weitere wichtige Fortschritte sind auch im Hinblick auf den Einstieg in die Entwicklung neuer, die Umwelt weniger belastender Beseitigungsmethoden gemacht worden. So bereitet ein Konsortium privater Firmen unter Beteiligung von GEOMAR sowie anderer Forschungsinstitute und Hochschulen gegenwärtig ein Projekt zur vollautomatischen Beseitigung van Munition am Meeresgrund vor.

Die zum 16. August 2012 neu eingerichtete Zentrale Meldestelle für Munition im Meer der Küstenländer und des Bundes hat im Berichtsjahr insgesamt 117 Vorfälle mit Munition im Meer registriert, in die insgesamt mindestens 5.390 Kampfmittel oder kampfmittelverdächtige Objekte involviert waren.

"Mit der Meldestelle sorgen wir für mehr Transparenz. Deutlich geworden ist auch: Das unsägliche Erbe des Krieges muss beim Ausbau der Offshore-Windparks berücksichtigt werden. Das Problem im Meer versenkter Munition wird also auch künftig ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt in unserem Land zwischen den Meeren sein", sagte Habeck weiter.

Den Bericht "Munitionsbelastung der deutschen Meeresgewässer – Entwicklungen und Fortschritt (Jahr 2014)" und alle weiteren Informationen zur Arbeit des Bund-Länder-Expertenkreises Munition im Meer finden Sie unter:

www.munition-im-meer.de

Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume direkter Link zum Artikel