Bei den Ökopunkten ist die Wetterau ganz vorne

Landrat Joachim Arnold mit Michael Schwarz, Mitglied des Landesnaturschutzbeirates, bei einem Besichtigungstermin in den „Auwiesen von Effolderbach“.
Landrat Joachim Arnold mit Michael Schwarz, Mitglied des Landesnaturschutzbeirates, bei einem Besichtigungstermin in den „Auwiesen von Effolderbach“.

Die Wetterau nimmt nicht nur in Sachen Haushaltskonsolidierung einen Spitzenplatz ein.

Beim Ökopunktekonto ist der Landkreis in Hessen sogar einsamer Spitzenreiter.


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Wenn irgendwo ein Großprojekt geplant wird, kostet das nicht nur erhebliche Investitionsmittel, sondern auch sogenannte Ökopunkte. Der Flughafenausbau kostet nicht nur Milliarden Euro, sondern auch 100 Millionen Ökopunkte.

Das ist der Preis für die Rodung von 280 Hektar Wald, dafür muss Ausgleich an anderer Stelle geschaffen werden. Das kann etwa durch direkte Maßnahmen wie, die Aufforstung neuen Waldes, durch die Umwandlung von Nadel- in Laubwald oder die Renaturierung von Gewässern stattfinden. Alternativ dazu kann ein Ersatzgeld, das 35 Cent pro Punkt beträgt, gezahlt werden oder der Ausgleich über Ökopunkte als vorlaufende Ersatzmaßnahmen erbracht werden. Letzteres bedeutet, dass Ausgleichsmaßnahmen schon lange vor dem Eingriff umgesetzt werden. Diese werden dann einem späteren Eingriff zugeordnet.

Eingriff in die Natur gegen vorlaufende Naturschutzmaßnahme; dieses Kompensationsgeschäft gibt es in Hessen seit rund fünfzehn Jahren. „Dadurch konnten so manche Bauprojekte leichter realisiert und anspruchsvolle Naturschutzprojekte besser finanziert werden", lobt Landrat Joachim Arnold das Geschäft mit den Ökopunkten, das in der Wetterau ganz besonders erfolgreich betrieben wird. „Durch die jahrelange gute Zusammenarbeit zwischen Politik, Landwirtschaft , Forstwirtschaft und staatlichem und ehrenamtlichem Naturschutz konnten hier Großprojekte umgesetzt werden, die andernorts noch auf ihre Realisierung harren", berichtet Landrat Joachim Arnold und nennt beispielhaft große Naturschutzprojekte auf ehemaligen Militärflächen wie etwa dem Heliport in Büdingen oder der Raketenstellung in Friedberg-Ockstadt. Die Niederwiesen bei Ilbenstadt sind aufwändig renaturiert worden und die Arbeiten zur Niddarenaturierung durch die Gerthy-Strom Stiftung bei Gronau sind einzigartig in Hessen.

Beispielhafte Zusammenarbeit

„In vielen anderen Landkreisen", berichtet Arnold, „fehlen solche Projekte fast gänzlich, weil die Akteure nicht zu einem gedeihlichen Miteinander zusammenfinden. In einer aktuellen Ökokonten-Aufstellung des Hessischen Umweltministeriums rangiert der Wetteraukreis, einsam an der Spitze der Landkreise. Mit gut 100 Millionen Ökopunkten liegen wir deutlich vor dem Landkreis Gießen mit 75 Millionen Ökopunkten und dem Landkreis Darmstadt-Dieburg mit knapp 28 Millionen Punkten. Weit abgeschlagen sind Main-Kinzig-Kreis mit 15 Millionen Punkten und auch der Vogelsbergkreis mit zehn Millionen Punkten. In Euro und Cent ausgedrückt verfügen die Ökokontoinhaber im Wetteraukreis über ein Guthaben in Höhe von rund 35 Mio. Euro.

Das, was wir in den vergangenen Jahren an Naturschutzprojekten umgesetzt haben, ist einzigartig in Hessen und ein Ausweis der hohen Qualität der Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten. „Dafür möchte ich insbesondere den Vertreterinnen und Vertretern der Landwirtschaft und Forstwirtschaft, des ehrenamtlichen und des Staatlichen Naturschutzes, den Kommunen und den privaten Ökokontoträger meinen ganz besonderen Dank aussprechen", so abschließend Landrat Arnold.

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