Stadtwerke Dessau beteiligen sich mit Strategischer Partnerschaft an Ingenieurbüro

Stadtwerke Dessau beteiligen sich mit Strategischer Partnerschaft an Ingenieurbüro
Stadtwerke Dessau beteiligen sich mit Strategischer Partnerschaft an Ingenieurbüro

Fachkräfte und Know How sichern

Mit der Vereinbarung einer strategischen Partnerschaft (Privat-Public-Partnership) mit der GIP Grundwasser-Ingenieurbau-Planung GmbH mit Sitz in Dresden haben die Stadtwerke Dessau einen neuen Weg eingeschlagen, um sich in Zeiten von Fachkräftemangel und demografischen Veränderungen für die Zukunft zu rüsten.


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Vom erweiterten Geschäftsmodell werden beide Partner in gleichem Maße profitieren, sagt Dino Höll, Geschäftsführer der Dessauer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH -DVV-Stadtwerke, und maßgeblicher Kopf der Transaktion. Die Dessauer Stadtwerke halten mit dem Fernwärme-, Strom-, Gas-, Trink- und Abwasser- und auch dem Glasfasernetz nahezu alle örtlichen Netze in einer Hand und haben somit für die anstehenden Großprojekte im Netzbereich und im Zuge der Energiewende wertvolle Ingenieur- Planungskapazitäten in den Konzern geholt. „Dieses nun konzerneigene Planungs- und Ingenieurbüro wird die sehr gute Zusammenarbeit mit unseren lokalen Planern und Partnern ergänzen“, so Höll.

Durch die Beteiligung mit 49 Prozent am Planungsbüro mit Schwerpunkt Wasserwirtschaft und Anlagenbau wollen die Dessauer ausgewiesene Fachkräfte an sich binden und gleichzeitig die Wertschöpfungskette der Stadtwerke ausweiten. „So können wir Ressourcenengpässe im Markt umgehen,“ sagt Höll. Auch die Stadt Dessau-Roßlau als 100prozentiger Gesellschafter werde davon profitieren, da viele Infrastrukturmaßnahmen immer mit kommunalen Maßnahmen wie dem Straßenbau Hand in Hand gehen.

Auch die Dresdner Ingenieure setzen auf eine Win-Win-Situation. Nachdem der Bergbau nach Jahrzehnten als zuverlässiger Auftraggeber immer mehr abnehmen wird, sehen die Geschäftsführer Dr. Thomas Luckner und Dr. Uli Uhlig für sich und ihre 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der strategischen Partnerschaft ein verlässliches Zukunftsprojekt mit Wachstumspotenzial. Die beiden promovierten Experten sehen in der Zusammenarbeit mit den Stadtwerken einen weiteren Vorteil: Sie können sich auf genau das fokussieren, worin sie exzellent sind, nämlich auf die reinen Ingenieursaufgaben, während ihnen bei kaufmännischen und vertriebstechnischen Aufgaben aus Dessau heraus weitgehend der Rücken freigehalten wird. Hierfür werden die Stadtwerke Dessau einen weiteren kaufmännischen Geschäftsführer aus den eigenen Reihen in die neue Konzerngesellschaft entsenden. Weiterhin ist geplant, eine Niederlassung in Dessau-Roßlau zu eröffnen.

„Insgesamt hat dieses Projekt 18 Monate an Vorbereitungszeit beansprucht. Dass es uns gelungen ist, diesen Spirit im Projektteam aufrecht zu halten, macht uns stolz. Letztlich waren wir deshalb erfolgreich, weil alle Beteiligten an die erfolgreiche Umsetzung geglaubt haben,“ so Höll.

Dieses Privat-Public-Partnership Projekt wurde von Anfang an aufmerksam von den Gremien begleitet. Bevor der Aufsichtsrat, der Stadtrat und alle kommunalrechtlich erforderlichen Instanzen Grünes Licht gegeben hatten, wurde zunächst ein Gutachten in Auftrag gegeben um Wirtschaftlichkeit, Umsetzbarkeit und Erfordernis zur Erfüllung der Aufgaben der Daseinsvorsorge zu bestätigen. Die Dessauer erwarben eine Kapitalbeteiligung von 49 Prozent. 51 Prozent halten weiterhin die drei bisherigen privaten Gesellschafter. Die GIP

wird weiterhin als eigenständige Gesellschaft mit Sitz in Dresden bestehen bleiben und nicht nur für die Stadtwerke Dessau tätig sein, sondern auch weiterhin für ihre Kunden, betont Uli Uhlig. „Hier sehen wir ein großes Potenzial für weiteres Wachstum. Insbesondere werden wir unsere Kompetenzen und Leistungen im Bereich der infrastrukturbezogenen Planungs- und Ingenieurleistungen durch die Kooperation weiter ausbauen“.

Mit der Transaktion sichern sich die Stadtwerke auch Zugriff auf „ein kleines und feines IT-Unternehmen“, die GIP CC. Die GIP CC ist eine hundertprozentige Tochter der GIP und spezialisiert im Bereich der IoT (Internet of Things) Technologie und der Verwaltung und Verarbeitung großer Datenmengen. „Dieses Know How wollen wir bei der Steuerung unserer Netze einsetzen und somit die Wirtschaftlichkeit weiter erhöhen“, so Höll.

Anders als Beteiligungen von Stadtwerken an industriellen Unternehmen ist die teilweise Übernahme eines Ingenieurbüros bislang ungewöhnlich. Warum er diesen Schritt gerade jetzt gewagt hat, begründet Höll unter anderem mit dem enormen Investitionsprogramm, das die Stadtwerke in den nächsten Jahren umsetzen müssen. „Durch diese strategische Beteiligung haben wir uns Ressourcen und Kompetenzen gesichert, die uns ruhig und abgesichert die Investitionsplanung der nächsten Jahre angehen lassen. Bei Ausschreibungen kann sich Höll nun darauf verlassen, dass er einen zuverlässigen Partner hat und es mindestens eine Bewerbung geben wird. Und zwar von einem Planungsbüro mit breiter Expertise: Das 2009 gegründete Ingenieurbüro GIP erbringt seit Gründung nicht nur Leistungen in den Bereichen Bergbau, Wasserwirtschaft mit Blick auf Modellierung, Grundwassermanagement, Wasserbau und Tragwerksplanungen. Die GIP und deren Akteure sind darüber hinaus gut vernetzt in Fachgremien tätig und regelmäßig auch an Förderprojekten auf EU- und Länderbasis beteiligt.

Stadtwerke Dessau