Energieverbräuche gesenkt, Kosten dennoch gestiegen

Quelle: Stadt Minden
Quelle: Stadt Minden

Stadt Minden stellt Energiebericht 2014 vor / Hohe Einsparungen bei Wasser und Heizung seit 1994

Minden. Die Gegenüberstellung der beiden Diagramme „Kosten“ und „Verbräuche“ im Energiebericht der Stadt Minden 2014 macht deutlich, warum es immer schwieriger wird, die Ausgaben für Strom, Gas, Wasser und Nutzwärme zu senken beziehungsweise zu halten.


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Um 28,9 Prozent sind die Energiekosten 2013 im Vergleich zum Referenzjahr 2005 insgesamt gestiegen. Rund 3,2, Millionen Euro wurden hierfür 2013 ausgegeben. Die Verbräuche von Trinkwasser und für Heizungen konnten im Vergleich zu 2005 um 23,6 beziehungsweise 21,3 Prozent deutlich gesenkt werden. „Das ist ein sehr guter Wert“, fasst Stadtkämmerer Norbert Kresse, der für die Gebäudewirtschaft der Stadt Minden verantwortlich ist, zusammen. Der Energiebericht wurde im jüngsten Haupt- und Finanzausschuss von Diplom-Ingenieur Jörn Schunk, Leiter der Gebäudewirtschaft, öffentlich vorgestellt.

In Bezug auf das Jahr 1994 konnte die Stadt Minden 45,8 Prozent an CO2 Emissionen einsparen, so Schunk. Hauptgrund dafür sind die enormen Einsparungen an Heizenergie (-55,7 Prozent) in diesem Zeitraum. Im Vergleich zum Referenzjahr 2005 hat der CO2-Ausstoß allerdings wieder um rd. 10 Prozent zugenommen. Dieses hängt mit dem Wechsel des Stromanbieters zusammen. „In den Vorjahren haben wir einen Teil unseres verbrauchten Stroms von einem Ökostromanbieter erhalten, der die Energie zu 100 Prozent aus regenerativen Energie bezog“, erklärt Jörn Schunk. Das verbessere die Bilanz deutlich. Seit rund drei Jahren gibt es – nach einer gemeinsamen Ausschreibung mit dem Kreis Minden-Lübbecke – einen anderen, günstigeren Anbieter, der einen Strom-Mix liefert.

Sehr gut sehen lassen können sich die erreichten Energieeinsparungen bei Wasser und Heizung. Wurden im Jahr 1994 noch 151.740 Kubikmeter Wasser in den städtischen Gebäuden verbraucht, sind es heute nur noch 60.195 Kubikmeter (minus 60,3 Prozent). Auch die Kosten konnten - trotz Preiserhöhungen bei Trinkwasser und den Abwassergebühren - in den vergangenen 19 Jahren gesenkt bzw. konstant gehalten werden. Um ebenfalls mehr als die Hälfte (genau 55,7 Prozent) konnten die Verbräuche für Heizenergie im Vergleich zu 1994 gesenkt werden. Die Kosten für Erdgas schwanken und lagen in 2013 in unter dem Niveau von 2011 und 2012.

Der Stromverbrauch der Stadt Minden bewegt sich auf dem Niveau von 2005, liegt aber um 9,4 Prozent niedriger als im weiteren Vergleichsjahr 1994. Die Werte sinken aber seit einigen Jahren nicht mehr, erläutert Jörn Schunk. Grund dafür sind die Zunahme der Ausstattung (z. B. PCs und Drucker), die Ausweitung des Ganztagsangebots (Flächenzunahme und Ausweitung der Nutzungszeiten) sowie die Ausstattung der Ganztagsbereiche mit Ausgabeküchen.

Die Stadt Minden konnte die Emissionen von 10.913 Tonnen (1994) Kohlendioxid auf 5.918 Tonnen (2013) senken. Das sind entsprechend 45,8 Prozent weniger. Im Referenzjahr 2005 lag der CO2-Wert bei 5.903 Tonnen. Angestrebt ist laut Ratsbeschluss, die CO2-Emmissionen bis 2020 um weitere 20 Prozent im Vergleich zu 2005 senken. Das soll unter anderem mit der weiteren Umsetzung aktueller energetischer Baustandards bei Neubau und Sanierung, mit Flächenoptimierung beziehungsweise –reduzierung und dem Ausbau der regelungstechnischen Energiemanagementsysteme erreicht werden.

Eine weitere Möglichkeit Energiekosten einzusparen ist, regenerative Energie selbst zu produzieren. So konnte durch die im Jahr 2010/11 installierte Photovoltaikanlage auf dem Dach der Bierpohlschule bis 2013 rd. 99.509 kWh erzeugt werden. Ein Großteil des hier erzeugten Strom wird direkt in der Schule verbraucht. Weitere Photovoltaikanlagen sind in diesem beziehungsweise im vergangenen Jahr installiert worden, so auf dem Dach des Feuerwehrgerätehauses Aminghausen-Päpinghausen, an der PRIMUS-Schule in Minden-Dankersen und auf dem Dach der Leistungssporthalle am Besselgymnasium.

Der nach 2001, 2003, 2005, 2008, 2012 und 2014 erstellte Bericht dokumentiert die Entwicklungen der Energiekosten und Verbrauchskennwerte für die Gebäude der Stadt Minden. Die energetische Bewirtschaftung erfolgt für insgesamt 184 Gebäude (113 Liegenschaften) mit 243.533 m² beheizte Bruttogrundfläche. Dazu gehören unter anderem das Rathaus, Schulen, Sporthallen, die Kulturinstitute, die städtischen Kindertageseinrichtungen, die Feuerwache und Obdachloseneinrichtungen. Im Gegensatz zur Verringerung der Gesamtbruttogrundfläche ist die beheizte Bruttogrundfläche seit 2005 um 2,31 % gestiegen.

Die Städtischen Betriebe verfolgen mit dem Energiebericht das Ziel, Energieverbräuche- und kosten langfristig zu senken, um den städtischen Haushalt zu entlasten, die Emissionsschutzauflagen einzuhalten, die Ziele des städtischen Klimaschutzkonzeptes zu erreichen und die Auflagen aus der Energieeinsparverordnung zu erfüllen.

Energieverbräuche gesenkt, Kosten dennoch gestiegen - Anhang 1
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