Für die Natur mit vollem Einsatz:

Schulen werden mit dem Umweltpreis des Kreises Dithmarschen und als „Zukunftsschule.SH“ prämiert

Der Umweltpreis des Kreises Dithmarschen an Schulen und die Prämierung „Zukunftsschule.SH“ wurden am 29. Juni 2022 im Kreishaus in Heide verliehen.


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16 Schulen mit 18 Projekten haben teilgenommen und freuen sich über den Umweltpreis. Außerdem wurden fünf Bildungseinrichtungen, die insgesamt zehn Vorhaben eingereicht haben, als „Zukunftsschule.SH“ prämiert. Kreativ und abwechslungsreich setzten Dithmarscher Schüler*innen ihre Ideen für den Umweltschutz und eine nachhaltige Zukunft um.

Am Dithmarscher Umweltpreis nehmen im Klassenverbund oder als Arbeitsgemeinschaft die Klassenstufen 1 bis 13 der allgemein- und berufsbildenden Schulen teil. Im Rahmen der Umweltbildung vergibt der Kreis Dithmarschen seit 1986 jährlich den Preis für besondere Aktivitäten von Schulklassen oder Arbeitsgemeinschaften an Schulen in Dithmarschen.

In den letzten zwei Jahren fielen wegen Corona die Verleihungen des Umweltpreises und der „Zukunftsschule.SH“ im Kreishaus aus, stattdessen wurden die Auszeichnungen in einem kleineren Rahmen an den Schulen übergeben.

Landrat Stefan Mohrdieck freute sich, die Schüler*innen und ihre Lehrer*innen wieder im Kreishaus begrüßen zu können und dankte den Teilnehmer*innen: „Reich an Ideen und mit vollem Einsatz machen sich die Schüler*innen mit ihren Lehrer*innen für die Natur und die Artenvielfalt stark. Umweltschutz beginnt vor der Haustür und gelingt, wenn möglichst viele mithelfen. Die prämierten Projekte des Umweltpreises und der Initiative ‚Zukunftsschulen.SH‘ sind die besten Beispiele dafür.“

Der Projektkoordinator Michael Schöne von der unteren Naturschutzbehörde des Kreises Dithmarschen organisierte den Wettbewerb: „Die Schulen haben toll mitgemacht und sich trotz der Corona-Lage nicht ausbremsen lassen bei ihren Vorhaben, obwohl es während der Pandemie Schwierigkeiten vor allem bei der Umsetzung der klassenübergreifenden Projekte gab.“ Für die Jury gab es im Vergleich zum Vorjahr mehr Freiheiten: „Dieses Mal konnte die Jury auch wieder die Projekte an den Schulen begutachten. Das war für alle bereichernd, nachdem die Schulbesuche in den vergangenen zwei Jahren wegen der Pandemie ausfielen.“

Jury und Sponsoren

Die Jury setzte sich 2022 zusammen aus Thorsten Hübner (Vorsitzender des Agrar- und Umweltausschusses), Hans Detlef Petersen (stellvertretender Vorsitzender des Agrar- und Umweltausschusses des Dithmarscher Kreistages), Johann Waller (Kreisbeauftragter für Naturschutz bei der unteren Naturschutzbehörde des Kreises Dithmarschen) und Dirk Berking (Kreisfachberater für Natur- und Umweltbildung an Schulen), Claudia von der Heyde (Schulrätin) und dem diesjährigen Vertreter der Sponsoren, Herrn Paarmann (Yara Brunsbüttel GmbH).

Sponsoren sind die Abfallwirtschaft Dithmarschen GmbH, der Abwasserverband Dithmarschen, die Stadtwerke Brunsbüttel GmbH, die Stadtwerke Heide GmbH, der Wasserverband Süderdithmarschen, der Wasserverband Norderdithmarschen und

der Zweckverband Wasserwerk Wacken, die den Umweltpreis mit je 500 Euro jährlich unterstützen. Erstmals dabei ist die Yara Brunsbüttel GmbH und spendete einmalig 3.200 Euro. Dadurch konnten Preisgelder in Höhe von insgesamt 6.700 Euro ausgeschüttet werden.

„Mein ganz besonderer Dank gilt der Jury und den Sponsoren für ihre großartige Unterstützung für den Umweltpreis und für die Schulprojekte“, so Landrat Mohrdieck.

Prämierte Umweltprojekte

Vergeben wurden insgesamt fünf erste Preise, sechs zweite Preise sowie sieben Sonderpreise. Die Gewinner*innen teilen sich in drei Altersgruppen auf. Es gab jeweils für den ersten Platz 600 Euro, für den zweiten Platz 360 Euro und für den Sonderpreis 220 Euro Preisgeld.

Gruppe I: Klassenstufe 1 bis 4

Über den ersten Platz freuen sich die Watt’n Meer School Neuenkirchen und die Wulf-Isebrand-Schule (Standort Bunsoh). Das Projekt der Neuenkirchener Schüler*innen „Jeder noch so kleine Beitrag hilft unserer Umwelt“ widmet sich vor allem der Müllvermeidung und dem Ressourceneinsparen: Elternbriefe per E-Mail statt Brief, Bienenwachstücher statt Alufolie, Fallobst aus den Gärten, Wasserautomaten in der Schule sowie die Sammlung und Trennung vom Müll und Recycling von Plastik. Die Schüler*innen aus Bunsoh überzeugten mit ihrem Schulgarten: Das Schulbiotop wurde mit neuen Hecken und einem Hochbeet erweitert. Außerdem wurden Blühflächen gemäht, Schredder ausgebracht und Eidechsen-Sonnenplätze freigelegt.

Den zweiten Platz teilen sich die Grundschule Bargenstedt/Schafstedt (Standort Schafstedt) und die Schule am Meer Büsum (Grundschulteil). Die Schafstedter Schüler*innen engagierten sich für ihr Projekt „Unser Schulgarten – Gartenarbeit im Verlauf der Jahreszeiten“. Es wurden zum Beispiel der Besprechungsplatz im Schulgarten und das Schulgartentor mit Altholzbeständen erneuert. Der Sinnespfad wurde neu verlegt und gesäubert sowie Frühblüher gepflanzt und Hochbeete für den Gemüseanbau vorbereitet. Die Büsumer ABC-Schütz*innen säten unter dem Titel „Umwild-Ecken mittendrin“ in den Nischen zwischen den Containern Saatgut ein, um auch kleine Lebensräume zu schaffen.

Der Sonderpreis geht an zwei Bildungseinrichtungen: Die Grundschule Burg (Standort Süderhastedt) verwirklichte „Neue Elemente im Erlebnisgarten“ wie die Errichtung eines Naschbeetes und eines Insektenhotels. Die Klaus-Groth-Schule in Heide vereinte Aktionen zu den Themen „Energieeinsparung/Ernährung und Klimaschutz/Mülltrennung und Müllvermeidung/Biodiversität und regionale Lebensräume“. Darunter fielen Vorhaben wie die Teilnahme der Klasse 4b an einem Solar-Workshop oder das Wiesenprojekt der Klasse 3a.

Gruppe 2: Allgemeinbildende Schulen – Klassenstufe 5 bis 9

Auf dem ersten Platz sind die Gemeinschaftsschule am Brutkamp (Albersdorf) und die Gemeinschaftsschule Meldorf. Die Albersdorfer Schüler*innen wurde für verschiedene Projekte geehrt: So wurden Hochbeete zum Gemüseanbau vorbereitet, Meisenkästen gereinigt und repariert, die Obststreuwiese weitergeführt und das Schulzooprojekt mit dem Schwerpunkt artgerechte Pflege der Tiere. Die Schüler*innen an der Gemeinschaftsschule Meldorf stellten unter dem Thema „Fast Fashion – Slow Fashion – Up Fashion“ aus alten Kleidungsstücken neue Anziehsachen her oder versuchten selbst, Kleidungsstücke zu nähen.

Die Klaus-Groth-Schule in Heide und die Reimer-Bull-Schule in Marne belegen den zweiten Platz. Die Heider Schüler*innen überzeugten mit Aktionen zu den Themen „Energieeinsparung/Ernährung und Klimaschutz/Mülltrennung und Müllvermeidung“: Zum Beispiel drehten Schüler*innen der 5a das Video „Fressen Milchkühe Hülsenfrüchte?“ und es gab Energiechecks für Klassen. Die Marner Schüler*innen gestalteten den Schulgarten neu mit u. a. einer Blumenwiese, Insektenhotels und es wurde mit der Grundschule Winterweizen eingesät.

Fünf Bildungseinrichtungen erhalten den Sonderpreis: Schutz für Insekten haben jeweils die Gemeinschafsschule am Hamberg in Burg mit dem Projekt „Wohnraum für bedrohte Arten – Bau eines Insektenhotels“, die Astrid-Lindgren-Schule in Meldorf mit „Prima Klima für Bienen und Co.“ und die Friedrich-Elvers-Schule in Heide mit Hummelhäusern errichtet. Die Eider-Nordsee-Schule (Wesselburen) bewarb sich mit zahlreichen kleineren Projekten zu den Themen „Wattenmeer/Energiechecker/One for the planet-Baumpflanzaktion/Gemüse Ackerdemie/Kräuterspirale/Blumenzwiebelpflanzaktion/Be smart-don’t start/Flora/Coastal-Cleanup“. Die Schule am Meer (Büsum) produzierte einen Lehrfilm zum Thema Bestäubung „Mut zur Wildnis – Jede Blüte – jeder Busch – jeder Baum zählt“.

Gruppe 3: Allgemeinbildende und berufsbildende Schulen – Klassenstufe 10 bis 13

Über den ersten Platz freut sich die Nachhaltigkeits-AG des Gymnasiums Brunsbüttel mit dem Projekt „Gymnasium Brunsbüttel – Go(es) Green“. Die Schüler*innen sollten für das Thema Müll sensibilisiert werden. So stand der Umgang mit Müll in den Schulen im Vordergrund, es gab Müllsammel-Aktionen und es wurde dargestellt, wie viel Abfall eine Schule produziert.

Der zweite Platz geht jeweils an zwei Einrichtungen: Die Gemeinschaftsschule am Hamberg (Burg) wurde für das Projekt „Vogelschutz an unserer Schule – Verbesserung der Nist- und Futtermöglichkeiten“ ausgezeichnet. Das Gymnasium Marne hat mehrere Projekte unter dem Titel „Entwicklung des Nachhaltigkeitsgedankens“ umgesetzt, wie einen Aktionstag mit einer Fahrradtour, Infos zu nachhaltigen Handys und einer Untersuchung am Schulteich.

Zukunftsschule.SH

Im Anschluss an den Dithmarscher Umweltpreis wurde die Auszeichnung „Zukunftsschule.SH“ der Initiative des Instituts für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH) an fünf Dithmarscher Schulen verliehen. Die Initiative steht beispielhaft für „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE). Schüler*innen lernen in themenbezogenen Projekten, wie sich eine nachhaltige Zukunft gestalten lässt. Dabei kann sich jede Schule ihren eigenen Schwerpunkt zu Themen wie Wasser, Lebensräume, Ernährung, Mobilität oder Globale Entwicklung auswählen. Das Vorhaben der IQSH wird landesweit von den Sparkassen mit 20.000 Euro gefördert.

Die Preise staffeln sich in Stufe I „Wir sind aktiv!“, Stufe II „Wir arbeiten im Netzwerk!“ und Stufe III „Wir setzen Impulse!“. Die ausgezeichneten Schulen erhalten jeweils eine Urkunde sowie ein Schild oder eine Auszeichnungsplakette. Außerdem gibt es für das Erreichen der Stufe II 200 Euro und für Stufe III 400 Euro Preisgeld je Schule aus dem „Nachhaltigkeitspreis der Sparkassen“.

In der Stufe I wurde die Reimer-Bull-Schule in Marne mit den Projekten „Insektenfreundlicher Schulgarten“ und „Faustlos - Soziales Lernen“ ausgezeichnet.

In der Stufe II wurden die Klaus-Groth-Schule, Grund und Gemeinschaftsschule, in Heide für die Vorhaben „Energie sparen“ und „Klimaschutz und Ernährung“ und die Meldorfer Gelehrtenschule für „Projekt Herbert – ökologische Aufwertung von Schulflächen“ sowie „Lernen durch Engagement: Schulgelände verbessern“ geehrt.

Die Stufe III erreichten die Gemeinschaftsschule des Schulverbandes Meldorf mit „Fairtrade - Schule aktiv“ und „Klimawandel und Klimaschutz“ sowie die Boy-Lornsen-Grundschule in Brunsbüttel mit „Ein Blumenbeet für jede Klasse“ und „Wir trommeln in den Tag“.

Kreis Dithmarschen