Abfall

Kreis liefert Städten Grundlage für geringere Gebühren

Restmüll entsorgen wird mehr als acht Prozent billiger - diese positive Botschaft findet sich im Zahlenwerk einer Vorlage, die die Kreisverwaltung jetzt an die Kreispolitik verschickt hat. „In Zeiten, in denen auf die Bürger in vielen Bereichen Abgabenerhöhungen zukommen, ist das natürlich mehr als erfreulich.


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

Wir wollen damit die Grundlage für ein Weniger an Müllgebühren für jeden einzelnen legen“, blickt Landrat Dr. Arnim Brux Beratung und Beschluss in den Gremien auf Kreisebene optimistisch entgegen. Das letzte Wort hat dabei am 8. Dezember der Kreistag.

In dem Papier schlägt die Kreisverwaltung für das kommende Jahr pro Tonne Restmüll eine Gebühr von 175 Euro vor. Im Vergleich zum laufenden Jahr, wo pro Tonne 190 Euro zu zahlen sind, ein Minus von 15 Euro. Möglich macht diesen Schritt ein weniger an Kosten, die dem Kreis ab Januar vom Verband Eko-City für die Müllentsorgung in Rechnung gestellt werden.

Ob und in welchem Umfang die vorgeschlagene reduzierte Restmüllgebühr auf Kreisebene am Ende bei den Bürgern ankommen wird, ist allerdings noch völlig offen. Die Entscheidung darüber fällt in den Rathäusern der neun kreisangehörigen Städte. Hintergrund: Die Entsorgungskosten machen nur gut die Hälfte der zu zahlenden Müllgebühr aus. Die andere Hälfte wird für das Einsammeln und Transportieren fällig. Hierfür sowie für die Gebührenbescheide, die in den Briefkästen der Bürger landen, sind die einzelnen Städte verantwortlich. Aber immerhin: Folgen die Kreispolitiker dem Vorschlag der Kreisverwaltung wird daraus eine Vorlage für ein weniger an Müllgebühren in Richtung der Städte.

Nahezu keinen Handlungsbedarf sieht die Kreisverwaltung laut Vorlage bei alle weiteren Gebühren rund um den Abfall. Sowohl die Preise pro Tonne als auch die Gebühren für private Anlieferungen von Sperrmüll und Biomüll, Altreifen oder Mineralfasern an den Umladeanlagen in Gevelsberg und Witten bleiben unverändert. Einzige Ausnahme: Der Tonnenpreis für Bauschutt steigt von 50 auf 55 Euro.

Zur ab 2015 bestehenden Verpflichtung, Bioabfälle getrennt zu sammeln, heißt es in der Vorlage ebenfalls: „Kein Handlungsbedarf“. Grund: Die Biotonne gibt es im Ennepe-Ruhr-Kreis bereits seit 1992. Nachdem der Biomüll viele Jahre in Kompostierungswerken verwertet worden war, wird er seit Anfang 2013 zu Strom vergoren. Eine von der AHE im Auftrag der Kreisverwaltung mit einer Investition von 15 Millionen Euro gebaute und betriebene Anlage in Witten verarbeitet jährlich rund 25.000 Tonnen zu 4,5 Millionen Kilowattstunden. Dies entspricht dem Jahresverbrauch von 2.000 Haushalten, verbunden mit einem Weniger von 4.000 Tonnen Kohlendioxid. Mit dieser von vielen Experten und Umweltfachleuten als vorbildlich bewerteten Verwertung der organischen Abfälle sind für den Bürger Mehrkosten von 1,37 Euro pro Einwohner und Jahr verbunden.

Insgesamt rechnet der Kreis 2015 mit rund 84.950 Tonnen Hausmüll, davon sind 47.900 Tonnen Restmüll, 11.500 Tonnen Sperrmüll und 25.550 Tonnen Biomüll. Dazu kommen aus den privaten Haushalten weitere 19.000 Tonnen Altpapier, rund 425 Tonnen so genannter Problemabfälle, 450 Tonnen Kühlgeräte und 1.660 Tonnen Elektrogeräte.

Stichwort Entsorgungsverband Eko-City

Bereits 2002 hatten sich die Städte Bochum, Herne, Remscheid, Wuppertal, der Ennepe-Ruhr-Kreis, der Kreis Recklinghausen und der Regionalverband Ruhr zum EKOCity Abfallwirtschaftsverband zusammengeschlossen. Seit Juni 2005 übernimmt der Verband auch für den Ennepe-Ruhr-Kreis die thermische Behandlung, die mechanische Aufbereitung sowie die Vorbehandlung und Beseitigung von Abfällen. Eko-City gehört seit Jahren zu den günstigsten Entsorgern in Nordrhein-Westfalen.

Ennepe-Ruhr-Kreis direkter Link zum Artikel