Klimaschutz ist auch Hochwasserschutz

Klimaschutz ist auch Hochwasserschutz
Klimaschutz ist auch Hochwasserschutz

Wie ist die Situation in Gütersloh – Was tut die Stadt?

Eine Frage, die nicht nur lokale Medien in diesen Tagen stellen. Die gute Nachricht: Aufgrund der Topographie in der Stadt mit ihrer weitläufigen Flächigkeit wird es auch bei sehr großen Regenmengen nicht zu der Fließgeschwindigkeit kommen, die in Orten wie Erftstadt, Altena oder Neuenahr-Ahrweiler Menschen, Tiere, Häuser, Autos und Bäume mitgerissen hat.


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

Aber fest steht auch: Bei Regenmengen, wie sie punktuell in der vergangenen Woche niedergegangen sind, stände auch Gütersloh vermutlich mindestens teilweise unter Wasser. „Auf solche außergewöhnlichen Starkregenereignisse kann der Hochwasserschutz nur bedingt vorbereiten,“ sagt Alfons Buske, Leiter des Fachbereichs Tiefbau bei der Stadt Gütersloh.

Aber die Stadt stellt sich mit zahlreichen Maßnahmen aktiv der Aufgabe, denn für Buske wie auch für Umwelt-Beigeordnete Christine Lang ist die Aufgabe eine grundsätzliche, die über den reinen Hochwasserschutz hinausgeht. Im Jahr 2018 hat die Stadt Gütersloh einen Bericht zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels mit einem Maßnahmenkatalog erarbeitet, der im Jahr 2019 von der Politik als Handlungsempfehlung beschlossen wurde. Erst kürzlich hat die Verwaltung im Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz dazu einen Zwischenbericht vorgestellt.

Bürgermeister Norbert Morkes hat am Montag (19.7.) eine Runde der Fachleute aus dem Rathaus zusammengerufen, um sich selbst ein Bild vom Sachstand zu machen und den Maßnahmenstand zu erörtern. Sein erstes Fazit: Gütersloh hat frühzeitig die Notwendigkeit erkannt und sich auf den Weg gemacht. Die konsequente Renaturierung der Dalke ist dafür nur ein Beispiel. Als weitere Maßnahmen, die inzwischen angelaufen sind, sind zu nennen:

  • Vorreiter bei den Kommunen ist Gütersloh unter anderem mit einer flächendeckenden Ermittlung der Fließwege aufgrund der Gütersloher Topographie. Sie zeigt genau auf, wie sich Wasser bei größeren Regenmengen ausbreitet und wo es sich in Senken sammelt. Aus dieser Gefährdungs- und Risikoanalyse wird ein Handlungskonzept entwickelt, das Ende 2022 vorliegen soll. Das Projekt wird vom Land gefördert.
  • Zum umgesetzten Maßnahmenpaket gehört neben der bereits erwähnten Dalke-Renaturierung mit inzwischen 17,5 Hektar Fläche, auf denen sich die Dalke bei Starkregenereignissen weitläufig „ausbreiten“ und Wasser versickern kann, auch die Verbreiterung von Gräben und Engstellen. Hier oder auch bei der beabsichtigten Renaturierung der Lutter ist die Umsetzung jedoch von der Möglichkeit des Flächenerwerbs abhängig. Kein einfaches Geschäft, so die Erfahrung der Kollegen aus dem Fachbereich Grünflächen.
  • Wesentlicher Aspekt beim Hochwasserschutz ist die Frage der Festsetzung und Schaffung von Freiflächen und Versickerungsmulden in Neubaugebieten. „Klima- und damit auch Hochwasserschutz fängt schon in der Bauleitplanung an,“ sagt Norbert Morkes und nennt die Festsetzungen und Umsetzungen der in den vergangenen Jahren fertiggestellten oder gerade begonnenen Baugebiete als Beispiel: Die Krullsbachaue, das Gebiet „Auf dem Stempel“ im Gütersloher Westen, Orionweg oder ganz aktuell das Neubaugebiet an der Ahornallee.
  • Insgesamt gilt es, so viel Niederschlagswasser wie möglich zurückzuhalten. Dazu dient u.a. auch eine möglichst geringe Versiegelung der Baugrundstücke und eine Dachbegrünung. Letztere fördert die Stadt Gütersloh durch ein Förderprogramm.
  • Und noch ein wichtiger Aspekt wird aus der Runde der Fachleute eingebracht: Hochwasserschutz ist eine ortsübergreifende Aufgabe. So plant die Stadt Bielefeld ein Regenrückhaltebecken für die Lutter im Grenzgebiet der beiden Städte, das in den Jahren 2022/2023 fertiggestellt werden soll und auch dem Ortsteil Isselhorst zu Gute kommt.
  • Es gibt aber auch Möglichkeiten, selbst vorzusorgen. So geben beispielsweise die Broschüre „Alles klar bei Starkregen in Gütersloh“ und Informationen der Verbraucherzentrale NRW und weitere Informationen, die zum Download auf der https://stadt.gt/hochwasser in einem neuen Fenster.">städtischen Website bereitstehen, wichtige Hinweise für Hausbesitzer und-bewohner – von der Entsiegelung von Gartenflächen bis hin zum Verhalten bei einer Überschwemmung der Räume.
Stadt Gütersloh direkter Link zum Artikel