Forstamt verzeichnet gute Nachfrage nach Brennholz im Kreisgebiet

Preisempfehlung für das Sortiment Buche- Eiche- Hartlaubholz bei 55 Euro/Festmeter

Trotz des zurückliegenden milden Winters zeigen die angelaufenen Anmeldungen zum Brennholzbezug bei den Gemeinden auch für die kommende Einschlagsperiode wieder eine gute Nachfrage aus der Bürgerschaft. Zusätzlich werden laut Kreisforstamt auch Hackholzmengen von der Energiewirtschaft zur Produktion von Holzhackschnitzeln nachgefragt.


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Der Brennholzsektor hat inzwischen eine beachtliche und stabile Größenordnung von gut. 40.000 Festmetern erreicht. Der Anteil des an die Bürger abgegebenen Brennholzes liegt bei gut 15 bis 20 Prozent, gemessen am Gesamteinschlag im Landkreis, in manchen Kreisgemeinden liegt der Brennholzanteil sogar bei über 50 Prozent. Dies entspricht einer Heizölmenge von rund acht Millionen Litern, die mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz ersetzt werden. Brennholz wird in Kleinmengen verkauft, erklärt Forstdirektor Wicht. „Man kann davon ausgehen, dass unsere Revierleiter in der letzten Saison nahezu 4.000 Bürger als Kunden individuell bedient haben und das von der Anmeldung bis zur Einweisung im Wald.“

Besonders bei Buchen-, Eichen- und Hartlaubbrennholz ist auf vielen Gemarkungen in der waldarmen Rheinebene die Nachfrage nicht aus den lokalen Wäldern zu decken. Deshalb haben einige Gemeinden den Bezug für Brennholz pro Haushalt mengenmäßig begrenzt. Etwaiger Mehrbedarf muss dort andernorts zugekauft werden.

Wegen der ungebrochenen Nachfrage und der stabilen Preisentwicklung bei allen Holzsortimenten hat das Forstamt im Landratsamt seine Preisempfehlung für das klassische Brennholzsortiment Buchen-, Eichen- und Hartlaubholz in langer Form von 53 auf 55 Euro/Fm leicht erhöht. Diese Preisempfehlung ist mit den Nachbarlandkreisen abgestimmt. Im landesweiten Vergleich liegt das Preisniveau im Landkreis Rastatt für Hartholz eher im hinteren Drittel, stellt Forstdirektor Heinz Wicht fest.

Preiswerter ist Nadelbrennholz, aus dem Schwarzwald und von der Hardt und das Pappel- und Weichlaubbrennholz aus den Auewäldern der Rheinebene. Hier gibt es noch keine Versorgungsengpässe. Die Preisempfehlungen liegen entsprechend dem etwas niedrigeren Brennwert bei rund 42 Euro/Fm für das Nadelholz und etwas über 32 Euro/Fm für das Weichlaubholz. Beide Holzartengruppen werden inzwischen bei einer Mischfeuerung zusammen mit Laubbrennholz zunehmend geschätzt. Die Brennwertunterschiede sind dabei im alltäglichen Gebrauch wenig spürbar. Gut getrocknetes Pappelholz eignet sich dazu sehr gut zum schnellen Hochheizen in der Übergangszeit, Nadelholz ist wegen seines Harzgehalts als Anfeuerholz sehr beliebt.

Holz ist nicht gleich Holz! Die Unterschiede der Holzarten beim Brennwert und die unterschiedlichen Verkaufsmaße von Festmeter, Raummeter oder Schüttmeter im Sack müssen bei Preisvergleichen beachtet werden. Dies führt immer wieder zu Diskussionen bei den Bürgern. Der vermeintlich billigere Raummeter im Sack beim Baumarkt enthält meist einen Holzartenmix und weniger Holzmasse und damit auch weniger Brennwert als der Raummeter Sterholz oder Festmeter Brennholz-lang aus dem Wald.

Neben den klassischen Brennholzsortimenten ist die Aufarbeitung von Flächenlosen in Selbstwerbung die günstigste Möglichkeit des Brennholzerwerbs. Die Preise liegen für Laubholz je nach Qualität des Holzes und dem Aufwand für die Aufarbeitung in einem breiten Rahmen. Teilweise werden Flächenlose auch versteigert oder verlost.

Die Aufarbeitung von Brennholz mit der Motorsäge im Wald stellt eine gefahrengeneigte Tätigkeit dar. Nach den Unfallverhütungsvorschriften ist Waldarbeiterschutz-kleidung einschließlich Schutzhelm mit Gesichts- und Gehörschutz zu tragen. Aus Sicherheitsgründen wird allen Waldbesitzern empfohlen, den Einsatz von Motorsägen nur für diejenigen Brennholzkunden zuzulassen, die einen anerkannten Motorsägenkurs besucht haben. Dies ist nicht nur eine Forderung der Berufsgenossenschaft, sondern hat auch Eingang in die Standards der Waldzertifizierung nach PEFC und FSC gefunden. Aus Gründen des Gesundheits- und auch des Umweltschutzes darf beim Betrieb der Motorsäge nur bleifreier Sonderkraftstoff und biologisch abbaubares Kettenöl verwendet werden.

Für die nach FSC zertifizierten Forstbetriebe (Staatswald, Stadt Rastatt) gilt ab dieser Saison eine Aufarbeitungsgrenze bei Flächenlosen von 7 cm. Hierdurch soll vermieden werden, dass den Waldbeständen zu viel Feinreisig und damit Nährstoffe entzogen werden.

Die inzwischen vielfältigen Vorschriften bekommen die Brennholzkunden übersichtlich in einem Merkblatt durch die Revierleiter ausgehändigt!

Ökologisch gesehen hat jede Form der Brennholzverwendung einschließlich der industriell gefertigten Holzpellets gegenüber den fossilen Energieträgern erhebliche Vorteile. Holz ist gespeicherte Sonnenenergie und entsteht im Rahmen der Photosynthese immer wieder neu. Durch das Holzwachstum wird klimaschädliches Kohlen-dioxid gebunden und gleichzeitig lebenswichtiger Sauerstoff freigesetzt. Kaum ein Rohstoff wird so umweltfreundlich und im Einklang mit der Natur erzeugt, wie Holz. Hinzu kommen noch kurze Transportwege beim Kauf von Brennholz aus Wäldern der näheren Umgebung.

Landratsamt Rastatt