Misteln gefährden Streuobstbäume – beim Winterschnitt Bekämpfung starten

Misteln gefährden Streuobstbäume – beim Winterschnitt Bekämpfung starten
Misteln gefährden Streuobstbäume – beim Winterschnitt Bekämpfung starten

Beim Spaziergang durch die Obstwiesen in der Region ist es mancherorts nicht mehr zu übersehen – die Laubholzmistel breitet sich immer schneller auf den Obstbäumen aus.

Betroffen sind vor allem ungepflegte Apfelbäume, selten Birnbäume oder andere Obstarten. „Für die betroffenen Bäume ist der zunehmende Mistelbefall sehr gefährlich.


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

Die Mistel lebt parasitisch auf dem Baum. Sie verankert sich mit Wurzelsträngen im Ast und entzieht darüber ihrem Wirt Wasser und Nährstoffe. Mit zunehmender Zahl an Misteln verlieren die Bäume an Vitalität und können allmählich absterben“, wie Bernhard Reisch, Obst- und Gartenbauberater beim Landwirtschaftsamt Enzkreis, vielfach beobachtet hat.

Die Verbreitung der Misteln erfolgt laut dem Fachmann durch Singvögel, die die weißlichen Früchte fressen und die darin enthaltenen Samen mit ihrem Kot unverdaut ausscheiden. Der Mistelsamen keimt auf dem Ast und entwickelt eine Senkwurzel und daraus später Seitenwurzeln zur Verankerung. Sobald diese Ausläufer des Mistelkeimlings die Wasserleitungsbahnen des Astes erreichen, beginnt das weitere Wachstum des Keimlings.

Maßnahmen zur Eindämmung des Mistelbefalles sind sehr aufwändig, insbesondere, wenn der Befall schon fortgeschritten ist. Grundsätzlich gilt, dass die Mistel nicht geschützt ist und daher abgeschnitten werden darf. Eine Entfernung der Mistel ist aber nur möglich, wenn diese mit den Wurzelsträngen, also samt befallener Astpartie abgesägt wird. Frische Mistelkeimlinge können noch mit einem Holzkeil, der die Senkwurzel enthält, entnommen werden. Bei älteren Misteln, die schon Seitenwurzeln gebildet haben, muss darauf geachtet werden, dass sich keine Ausläufer der Mistel am verbleibenden Aststück befinden. Es muss also weit genug hinter die Mistel, oft mehr als 30 Zentimeter, zurückgesägt werden. Diese Seitenwurzeln sind als hellgrüner Strang direkt unter der Rinde gut zu erkennen. Diese Stränge sind sehr regenerationsfreudig und bringen rasch neue Mistelpflanzen hervor. Wachsen Misteln bereits an Hauptästen oder gar am Stamm, kommt eine radikale Beseitigung allerdings nicht mehr in Frage. Hier bleibt nur, die grünen Sprosse jährlich abzustreifen und somit die Samenbildung und die Verbreitung zu verhindern.

„Bäume mit starkem Befall lassen sich nicht mehr erfolgreich und baumschonend sanieren. Da der Mistelbefall schleichend zum Absterben des Baumes führt, bleibt nur die Fällung, um den Befallsdruck im Streuobstbestand zu verringern“, fasst die Leiterin des Landwirtschaftsamtes, Petra Rauch, zusammen. Mittlerweile stelle der Mistelbefall eine massive Gefahr für den Bestand der Obstwiesen dar. Um einer weiteren Ausbreitung der Mistel entgegenzuwirken, sei es wichtig, bereits bei einem Erstbefall schnell zu reagieren, da sich dieser noch leicht beseitigen lasse. Habe sich die Mistel in einem Baumbestand einmal etabliert, verbreite sie sich mit enormer Geschwindigkeit. Daher der Rat der Expertin: „Wenn wir die Ausbreitung der Mistel effektiv bremsen wollen, sind eine regelmäßige Baumkontrolle sowie der Baumschnitt im Winter unabdingbar.“ (enz)

Landratsamt Enzkreis direkter Link zum Artikel
Misteln gefährden Streuobstbäume – beim Winterschnitt Bekämpfung starten