Koalition für Ambition: Bald 30 Prozent der Welt unter Schutz?

30 Prozent der Meeres- und Landesflächen weltweit sollten bis 2030 unter Schutz stehen.

Zu diesem Ziel bekannten sich rund 50 Staats- und Regierungschefs bei einer Veranstaltung der High Ambition Coalition (HAC) for Nature and People am gestrigen Montag. Die EU-Kommission war ebenso Teil des Events wie Deutschland. Frankreich hatte eingeladen.


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Der One Planet Summit 2021 stand ganz unter dem Zeichen von Biodiversitätsschutz. Nachmittags ging es um Schutzgebiete, Agrarökologie, Finanzierungsfragen und Tropenwald- sowie Gesundheitsschutz. Abends traf sich die HAC und vereinbarte, sich für das 30/30-Ziel einzusetzen. Zur Koalition gehören auch das mit Frankreich als Initiator fungierende Costa Rica, Großbritannien und Kanada. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel verkündete, dass Deutschland sich ebenso an der internationalen HAC-Initiative beteiligen werde. Sie warb beim Gipfel außerdem für die Internationale Allianz zur Reduzierung von Gesundheitsrisiken im Wildtierhandel. Diese Initiative wurde im letzten Jahr vom Bundesumwelt- und Bundesentwicklungsministerium (BMZ) gemeinsam mit internationalen Partnern gestartet.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze sagte: "Deutschland geht in der EU und international engagiert voran, um Flächen an Land und im Meer effektiv zu schützen. Doch wir können unsere Ziele nur gemeinsam erreichen. Nötig sind ein Netzwerk aus gut und fair geführten Schutzgebieten und eine nachhaltige Naturnutzung, die nicht an Grenzen Halt macht. Ich setze mich für einen Naturschutz ein, der zugleich die Menschen in den Schutzgebieten und um die Schutzgebiete herum einbezieht."

"Mit dem Bekenntnis zum 30-Prozent-Ziel muss Deutschland jetzt auch deutlich tiefer in die Tasche greifen, um die Umsetzung dieses ehrgeizigen Ziels unter Anerkennung und Unterstützung der Rechte indigener Völker zu unterstützen."

Dr. Georg Schwede Representative Europe, Campaign for Nature

Die Campaign for Natur begrüßte die HAC-Erklärung. Gremien wie der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) forderten schon länger deutlich erhöhte Anstrengungen zum wirksamen Schutz global wichtiger Land- und Meereslebensräume als entscheidenden Beitrag zur Bewältigung der Biodiversitäts- und Klimakrise, unterstrich Georg Schwede, Europachef der Campaign for Nature. Der EU-Umweltrat hatte unter Führung der deutschen EU-Ratspräsidentschaft bereits im letzten Oktober das 30-Prozent-Ziel als einen Eckpfeiler der EU-Biodiversitätsstrategie für 2030 verabschiedet.

Organisiert von Frankreich, den Vereinten Nationen und der Weltbank trafen sich in Paris beziehungsweise virtuell Staats- und Regierungschefs, internationale Organisationen, Finanzinstitutionen, Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen. Es ging beim One Planet Summit um konkrete Maßnahmen zum Erhalt und zur Wiederherstellung der biologischen Vielfalt, um systemische Veränderungen der Volkswirtschaften und um ein deutliches Zeichen. Denn - falls die Pandemie es zulässt - soll der auf dieses Jahr verschobene UN-Gipfel zum Übereinkommen zur biologischen Vielfalt (CBD) im chinesischen Kunming einen neuen globalen Rahmen für den Umgang mit Biodiversität setzen.

DNR: Deutscher Naturschutzring, Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen e.V. direkter Link zum Artikel