Landwirtschaftliche Klärschlammverwertung ist die Ausnahme

Baden-Württemberg: In der Mehrzahl der Kreise wurde der gesamte Klärschlamm verbrannt

Im Jahr 2019 gingen rund 99 % des insgesamt im Land erzeugten Klärschlamms in die Mit- oder Monoverbrennung.


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Nach Angaben des Statistischen Landesamtes entfielen davon drei Viertel auf die Verwendung als Ersatzbrennstoff – zum Beispiel in Zementwerken oder Kohlekraftwerken – und rund ein Viertel auf die Monoverbrennung an Standorten kommunaler Kläranlagen und industrieller Klärschlamm-Verbrennungsanlagen. Dagegen waren bis Anfang der 2000er-Jahre die stoffliche Verwertung in der Landwirtschaft und im Landschaftsbau sowie die Deponierung die dominierenden Entsorgungswege.

Die Quote für die stoffliche Verwertung betrug 2019 rund 1 % der erzeugten Schlammmenge und erreichte damit in eine ähnliche Größenordnung wie 2018. In 10 der insgesamt 44 baden-württembergischen Stadt- und Landkreise fand eine Abgabe von Klärschlamm zur stofflichen Verwertung auf landwirtschaftlichen Flächen oder im Landschaftsbau statt; sie lag ausnahmslos unter 10 % der jeweiligen Schlammmenge im Kreis. Die Kreise mit den höchsten Quoten waren der Rems-Murr-Kreis und der Landkreis Karlsruhe. In 31 Kreisen wurde der gesamte Klärschlamm verbrannt. In 3 Stadtkreisen – Baden-Baden, Freiburg im Breisgau und Ulm – wird das Abwasser im Nachbarkreis gereinigt und der erzeugte Schlamm geht dort in das Kreisergebnis ein.

Knapp ein Drittel des im Land erzeugten Klärschlamms wurde 2019 außerhalb Baden-Württembergs entsorgt. Davon wurde der überwiegende Teil – gut 26 % – an Industrieanlagen und Kraftwerke in anderen Bundesländern und ein kleinerer Teil – rund 1 % – ins Ausland abgegeben. Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg weiter feststellt, wurde in 12 Stadt- und Landkreisen mehr als die Hälfte des Klärschlamms in anderen Bundesländern oder im Ausland entsorgt. Gut 4 % des Klärschlamms aus 7 Landkreisen, insbesondere der gesamte im Landkreis Biberach und der größte Teil des im Alb-Donau-Kreis erzeugten Schlamms, ging an kommunale Kläranlagen in Bayern. Der Anteil des außerhalb der Landesgrenzen entsorgten Klärschlamms bewegte sich 2019 in ähnlicher Größenordnung wie in den Vorjahren.

  1. Einschließlich Klärschlammvergasung mit einer vergleichsweise geringen Menge.
  2. Das Abwasser von Ulm wird in einer Kläranlage mit Standort in Neu-Ulm gereinigt. Der entstehende Schlamm wird vom Bayerischen Landesamt für Statistik erhoben.
  3. Einschließlich Abgabe zur Verwertung in der Landwirtschaft und im Landbau.

Weitere Informationen

Methodische Hinweise

In den Kläranlagen des Landes wurden 2019 rund 220 Tausend (Tsd.) Tonnen (t) Klärschlamm-Trockenmasse (Tsd. t TM) erzeugt und innerhalb oder außerhalb der Landesgrenzen entsorgt. Hinzu kommen knapp 10 Tsd. t TM Klärschlamm, die insbesondere von Kläranlagen im Landkreis Biberach und im Alb-Donau-Kreis an kommunale Kläranlagen in Bayern abgegeben wurden. In den kommunalen Kläranlagen Baden-Württembergs wurden damit 2019 insgesamt rund 230 Tsd. t TM Klärschlamm erzeugt.

Im Gegensatz zur Entsorgung innerhalb des Landes enthält die Entsorgung außerhalb des Landes nicht den in kommunalen Kläranlagen verbrannten Klärschlamm, da diese Kläranlagen standortbezogen vom jeweiligen Statistischen Landesamt in den Berichtskreis der Erhebung aufgenommen und dort nach dem genauen Entsorgungsweg befragt werden. Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg erhebt in solchen Fällen bei der abgebenden Kläranlage lediglich die abgegebene Menge. Es handelt sich um eine Bundesstatistik auf Grundlage des Umweltstatistikgesetzes, die alle kommunalen Kläranlagen in Deutschland umfasst.

Um angesichts des unterschiedlichen Wassergehalts der entsorgten Klärschlämme die Vergleichbarkeit herzustellen, beziehen sich die veröffentlichten Daten stets auf die Trockenmasse des Klärschlamms.

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg direkter Link zum Artikel