MÜLL-KÜBBE statt Kubb

Foto: Hafen- und Seemannsamt
Foto: Hafen- und Seemannsamt

Verwaltung will Nutzerinnen und Nutzer des Stadthafens aufrütteln

Unter dem Motto „Mein Hafen, Dein Hafen“ unterstützt das Hafen- und Seemannsamt der Hanse- und Universitätsstadt Rostock die lokale Initiative zum Coastal CleanUp Day bzw. Küstenputztag.


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Mit Hilfe einer Installation aus Gitterboxen soll der täglich im Stadthafen zurückgelassene Müll gesammelt und damit besser sichtbar gemacht werden. Bei einem Vor-Ort-Termin nahmen die Organisatoren heute die gesammelten Hinterlassenschaften der ersten Woche in Augenschein.

Dazu Dr. Chris Müller-von Wrycz Rekowski, Senator für Finanzen, Digitalisierung und Ordnung und 1. Stellvertreter des Oberbürgermeisters: „Bedingt durch Corona und die vielen geschlossenen Clubs und Kneipen nutzen in diesem Sommer besonders viele junge Menschen den Stadthafen, um zu Grillen oder beim gemeinsamen Bier Musik zu hören. Das freut uns, denn dafür ist der Stadthafen gedacht. Es kann aber nicht sein, dass das Partyvolk unseren Reinigungskräften hier jeden Abend einen Saustall hinterlässt. Das muss aufhören, da wollen wir die Leute wachrütteln.“

„Anlässlich des Coastal CleanUp Days 2020 wollen wir aufzeigen und bewusstmachen, wie viel Müll hier im Stadthafen regelmäßig liegenbleibt. Dafür werden wir die von der Stadtreinigung zusammengefegten Abfälle über mehrere Wochen sammeln und auf den Flächen der Kubb-Plätze zur Schau stellen. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, über die Aktionszeit selbst aktiv zu werden und gesammelten Müll in den Gitterboxen abzulegen. Sollten die Behältnisse nicht ausreichen, kümmern wir uns gerne“, sagt Falk Zachau, Amtsleiter des Hafen- und Seemannsamtes, das den Stadthafen überwacht und bewirtschaftet.

Hintergrund der Aktion ist die aktuelle Situation im Stadthafen. Besucherinnen und Besucher, die pandemiebedingt keine Diskotheken und Clubs besuchen können, nutzen die Bereiche entlang der Warnow als Ersatztreffpunkte. Mit dem Hafenvogt ist die Stadtverwaltung hier präsent und um Ordnung bemüht. Jedoch führen Alkohol, die fortgeschrittene Uhrzeit und die Dunkelheit leider häufig dazu, dass sämtliche Mitbringsel - vom Einweggrill über Verpackungsmüll, Flaschen, Sitzgelegenheiten und Zigarettenreste - am gewählten Lagerplatz in unmittelbarer Nähe zur Kaianlage zurückgelassen werden. In anderen Fällen scheinen die Besucherinnen und Besucher nicht in der Lage zu sein, die maximal 50 Meter bis zum nächsten Sammelbehälter zurückzulegen. Wind, Möwen und andere Tiere sorgen dann in den frühen Morgenstunden dafür, dass sich die Abfälle über die Flächen und leider auch in das Gewässer verteilen. Die eigentlichen Verursacher, also die Partygäste, können ihre Hinterlassenschaften aber gar nicht richtig wahrnehmen, denn am nächsten Abend hat die Stadtreinigung den Stadthafen längst wieder vom Müll gesäubert. Und genauso unbemerkt ist ein anderer Teil der Abfälle dann bereits auf dem Weg über die Warnow in die Ostsee. Verärgert und schockiert sind Touristen, Segler und Frühaufsteher.

Neben der Information der Öffentlichkeit stärkt die „Pop-up-Müllkippe“ im Hintergrund auch die Zusammenarbeit von Verwaltung und örtlichen Partnern, hier v.a. der benachbarten Szene-Bar Rost Dock, die das Plakatlayout lieferte. Auch fügt sich das Projekt nahtlos ein in den Küstenputztag, der vom Rostocker Meeresmüllstammtisch (mit Akteuren wie RENN.nord, BUND, NABU, Plastikfreie Stadt) am vergangenen Samstag durchgeführt wurde. Hinzu kommt die Unterstützung des Bundeswehr-Dienstleistungszentrums Rostock, das einige der Gitterboxen zur Verfügung gestellt hat.

Die Hanse- und Universitätsstadt Rostock hofft, mit der Aktion einen Anstoß zur Verhaltensänderung zu geben. und setzt auf die Einsichtsfähigkeit und Eigenverantwortung aller Nutzerinnen und Nutzer im Stadthafen.

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