Erste ‚Fahrradzone‘ Deutschlands in der Bremer Neustadt

Fotos: Pressestelle SKUMS
Fotos: Pressestelle SKUMS

Das Rad genießt Vorrang 

Bremens Mobilitätssenatorin Dr. Maike Schaefer hat heute die erste deutsche Fahrradzone offiziell gewidmet. Damit findet die neue Ausschilderungsoption der novellierten Straßenverkehrsordnung seine erste Anwendung in Deutschland.


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"Vor vier Jahren noch ein Traum – nun sind das gebaute Fahrradmodellquartier und auch die formale Ausweisung als Fahrradzone Realität geworden. Damit sind wir bundesweit Vorreiter. Bremen war Impulsgeber für diese Möglichkeit, eine Fahrradzone auszuweisen", kommentiert Senatorin Maike Schaefer. Die Fahrradzone umfasst die Alte Bremer Neustadt und ist einer der Kernbausteine des Fahrradmodellquartiers. Dazu gehören 12 Straßen und rund 2,5 Kilometer Straßenraum in der Bremer Neustadt. Die Zonenbeschilderung reduziert die notwendigen Schilder von 86 bei herkömmlichen Fahrradstraßen auf insgesamt 22 in der Fahrradzone.

In Bremen wird rund ein Viertel aller Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt. "Bremen als Fahrradstadt hat nicht nur den höchsten Fahrradanteil, sondern auch die niedrigsten Stickoxidwerte aller deutschen Großstädte über 500.000 Einwohner." betont Senatorin Maike Schaefer die Vorteile der Radverkehrsförderung in der Hansestadt.

Die bundespolitische Bedeutung unterstreicht Burkhard Stork, Bundesgeschäftsführer des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club ADFC: "Bremen zeigt anderen Städten und auch dem Bund anschaulich, welchen Stellenwert das Fahrrad hat, wenn man Dieselfahrverbote vermeiden und Staus reduzieren will. Das Bremer Fahrradmodellquartier hat mit dem Motto ‚von der Fahrradstraße zur Fahrradzone‘ für den Deutschen Fahrradpreis 2018 gewonnen – und hat damit den Anstoß zur entsprechenden Änderung der Straßenverkehrsordnung gegeben".

"Während der Antrag unter dem Motto ‚von der Fahrradstraße zur Fahrradzone‘ damals noch vom Bundesverkehrsministerium kritische Kommentare zur Fahrradzone erhielt, hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer nun die Fahrradzone als Verkehrszeichen eingeführt - ein toller Erfolg des Modellquartiers in Bremen", freut sich Senatorin Maike Schaefer. Die Fahrradzone ist Teil der neuen Straßenverkehrsordnung, um Deutschland fahrradfreundlicher zu machen. „Der Bundesverkehrsminister hat den Anspruch formuliert, Deutschland zum Fahrradland zu machen. In der Fahrradzone genießen Menschen auf dem Rad Vorrang. Ich gratuliere Bremen, dass sie als erste diese Option nutzen“, sagt der Bundesgeschäftsführer des ADFC.

Das nun erstmals in Deutschland angewandte Verkehrsschild Fahrradzone setzt die Regeln der Fahrradstraße in eine ganze Nachbarschaft um. Hier gilt nicht nur 30 km/h, sondern auch der Vorrang des Radverkehrs. Es darf nebeneinander geradelt werden.

Vier Jahre hat es gedauert, die Idee des Fahrradmodellquartiers zu realisieren: 2016 gaben der gewählte Stadtteilbeirat, der ADFC in Bremen und die Hochschule Bremen den Anstoß, ein Fahrradmodellquartier in der Alten Neustadt in Bremen einzurichten. Die Bremer Verkehrsbehörde nahm den Vorstoß auf und konnte sich erfolgreich um Mittel aus der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) bewerben. Der Bund hat die Einrichtung des Fahrradmodellquartiers mit 2,4 Millionen Euro gefördert: Kopfsteinpflasterstraßen wurden mit einem glatten Fahrbahnstreifen ausgestattet, Gehwegnasen und Fahrradständer sorgen für mehr Übersicht, das Parken wurde geordnet, die umliegenden Verkehrsstraßen erhielten sichere Überquerungsmöglichkeiten, Bikesharing und Lastenradverleih, Luftpump- und Ladestationen für e-Bikes entstanden und die Hochschule hat ein Fahrrad-Repair-Café eingerichtet. Die Maßnahmen wurden mit intensiver Öffentlichkeitsarbeit begleitet.

"Das Fahrradmodellquartier in Bremen gibt einen Anstoß für viele Städte in Deutschland und Europa fahrradfreundliche Quartiere einzurichten. Auch Bremen hat bereits ein zweites Fahrradmodellquartier. Weitere werden folgen", macht Bremens Senatorin Maike Schaefer deutlich.

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