Radwege in Wertheim sollen alltagstauglicher werden

Radwege in Wertheim sollen alltagstauglicher werden
Radwege in Wertheim sollen alltagstauglicher werden

Gemeinderat diskutiert Bestands- und Mängelanalyse

Mit dem Main- und dem Tauberradweg hat Wertheim für Radtouristen schon jetzt viel zu bieten. Doch für den sogenannten Alltagsradverkehr gibt es noch Nachholbedarf an der ein oder anderen Stelle.


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Das zeigt die Radverkehrsuntersuchung, die Richard Baumert von der Brilon Bondzio Weiser Ingenieurgesellschaft für Verkehrswesen dem Gemeinderat in der Sitzung am Montag in komprimierter Form vorstellte. Ausführlich war sie bereits im Ausschuss für Bauwesen und Umwelt vorberaten worden. In beiden Gremien war man sich einig, dass auf Grundlage der Untersuchung, sowie weiterer Anregungen aus dem Gemeinderat und der Bürgerschaft ein Maßnahmenkatalog zur Verbesserung des Radverkehrs erarbeitet werden soll.

Vorrangig, so Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez, sollen dabei zunächst Verbesserungen sein, die möglichst wenig kosten, aber vielen Bürgerinnen und Bürgern zugutekommen. „Baumaßnahmen sind teuer, kompliziert und können lange dauern. Eine bessere Beschilderung ist einfacher und kostengünstiger zu realisieren“, nannte er ein Beispiel.

Wer Wertheim komplett „erradeln“ will, muss im Extremfall Entfernungen von mehr als 13 Kilometer und Anstiege von bis zu 220 Höhenmeter überwinden. Das sind Hürden, die aber durch den zunehmenden Einzug der Elektromobilität in die Fahrradtechnik annähernd komplett überwunden werden könne. Diplom-Ingenieur Richard Baumert war optimistisch, dass die angestrebte Steigerung des Anteils des Rad- am gesamten Verkehrsaufkommen erreicht werden kann. In Baden-Württemberg soll dieser von acht Prozent im Jahr 2008 auf 20 Prozent im Jahr 2030 erhöht werden. Im Main-Tauber-Kreis beträgt der Anteil derzeit etwas mehr als 5,2 Prozent, für Wertheim sind keine Zahlen bekannt.

Für seine Untersuchung ist Baumert die Radwege auf der Gemarkung der Großen Kreisstadt mehrfach abgefahren. Dabei hat er einige Mängel aufgenommen. Dazu zählen fehlende direkte Verbindungen, etwa zwischen Reinhardshof und Bestenheid, Dietenhan und Urphar oder von Höhefeld in alle benachbarte Ortschaften. Eine ungesicherte Führung des Radverkehrs bei hohem Kfz-Verkehrsaufkommen bemängelte der Experte nicht nur zwischen Boxtal und dem Tremhof. An mehreren Stellen wies Baumert auf fehlende oder unzureichende Überquerungsmöglichkeiten für den Radverkehr hin oder stellte einen seiner Meinung nach mangelhaften Ausbauzustand von Radwegen fest. Auch bei der Möglichkeit, das Fahrrad sicher zu „parken“, sah er punktuellen Verbesserungsbedarf.

Zur Steigerung der Attraktivität des Fahrrades und damit des Radverkehrsanteils auch im Alltagsverkehr sollten die aufgezeigten Mängel schrittweise behoben werden, hieß es im Fazit des Experten. Er empfahl außerdem das Aufstellen eines Wegweisungskonzepts mit Übersichtstafeln und Knotennummerierungen, die Erweiterung von Bike und Ride-Möglichkeiten am Bahnhof und die Schaffung von Angeboten zum Fahrradverleih oder Bike-Leasing.

Nach kurzer Diskussion beschloss der Gemeinderat bei einer Enthaltung, die Verwaltung mit der Erarbeitung eines Maßnahmenkatalogs zur Verbesserung des Radverkhrs zu beauftragen und diesen mit Kosten zu beziffern. Vorrang sollten dabei zunächst Verbesserungen haben, die wenig kostenintensiv sind, aber von vielen Bürgern genutzt werden können.

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