Das richtige Gießen im Garten

Das richtige Gießen im Garten
Das richtige Gießen im Garten

Auch in den Hausgärten ist der Klima-wandel zu beobachten. Es gibt längere Pha-sen ohne Niederschläge und häufiger Wind.

Sonnenschein, Hitze und Wind ziehen förm-lich das Wasser weg. Für die Pflanzen be-deutet diese Wetterkonstellation Stress, denn sie brauchen für das Wachstum Wasser.


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Das richtige Gießen ist dabei ein wichtiger Faktor. Hannelore Dütsch-Weiß von der Bera-tungsstelle für Obst- und Gartenbau im Landratsamt Rastatt empfiehlt: „Wenige und intensive Gießvorgänge, die den Boden tief durchfeuchten, sind effektiv.“ Dazwischen kann der Boden gerne oberflächlich abtro-cken. Die Pflanzen „lernen“ dadurch, ihre Wurzeln in die Tiefe zu schicken und haben somit ein größeres „Wassereinzugsgebiet“.

Dies gilt für alle Pflanzenarten, die im Boden wurzeln, von Rasen über Gemüse, Stau-den, Rosen, Sträucher und Bäume. Es muss dabei unterschieden werden, ob es sich um frisch Gepflanztes handelt, welches in der

ersten Zeit täglich und allmählich in grö-ßeren Abständen gegossen werden sollte. O-der ob es um Stauden, Sträucher und Gehölze geht, die schon länger stehen und damit in „normalen“ Jahren mit ausreichend Nieder-schlag gar keine extra Bewässerung benöti-gen. Diese sollten nur bei langer Trocken-heit in größeren Zeitabständen von Wochen mit Wasser versorgt werden.

Die Gartenbauberaterin verweist auch auf die Bedeutung des Standorts. Tiefgründige schwerere Böden mit hohem Humusanteil hal-ten sehr gut das Wasser. Hier sind in der Regel nur bei Jungpflanzen Wassergaben sinnvoll. Sandige Böden erfordern häufige-res Gießen. Diese können aber verbessert werden durch Humusgaben, etwa mit Kompost.

„Ganz entscheidend ist aber, ob die Ober-fläche locker oder verdichtet bzw. ver-schlämmt ist“, so Dütsch-Weiß. Eine lo-ckere, frisch aufgehackte Oberfläche bricht die Poren und das Wasser bleibt im Boden anstatt schnell zu verdunsten, wie es bei ungebrochenen Poren der Fall ist. Für die Praxis heißt das: Um frisch Gepflanztes herum ist hacken angesagt, wenn es nach Niederschlägen oder Wassergaben wieder be-arbeitbar ist. Alternativ kann auch der Bo-den mit Grasschnitt oder Kompost abgedeckt werden, um die Verdunstung zu vermindern.

Nicht zuletzt spielt auch der individuelle Wasserbedarf der Pflanzen eine Rolle. So sollten etwa Beerensträucher wie Heidelbee-ren und Himbeeren beim Fruchtwachstum genü-gend Wasser haben, während Lavendel und Thymian mit Trockenheit gut klarkommen. Bei Bäumen sind starkwachsende, die tiefere Wurzeln haben robuster bei Trockenheit als kleine Apfelspindelbäume mit schwacher Wur-zel, die nur oberflächlich wächst.

Balkonkästen und Kübel haben wenig Erde und somit wenig Speicherkapazität. Deshalb muss hier regelmäßig nach Bedarf gegossen wer-den. Das kann je nach Wetter, Größe des Pflanzgefäßes und Wasserbedarf der Pflanze mehrmals täglich sein oder ein- bis mehr-mals wöchentlich. Oft ist hier zu beobach-ten, dass auch zu viel gegossen wird und die Pflanze welkt, weil die Wurzeln faulen. Hier gilt, zu prüfen, wann es nötig ist. Es darf zwischendurch auch trocken werden. „Wenn Pflanzerde allerdings ganz austrock-net, ist sie wie ein ausgetrockneter Schwamm“, gibt Hannelore Dütsch-Weiß zu be-denken. Das Wasser rinnt weg, ohne einzu-dringen. Praktisch sind Balkonkästen, die einen Wasserspeicher haben und das Gießen damit etwas entspannter machen.

Im Gemüsegarten gilt: Ohne Wasser wird die Ernte gering sein. Salat- und Kohlpflanzen, Sellerie, Schwarzwurzeln, Fenchel und Mais, eigentlich nahezu alle Gemüsepflanzen,

bringen reichere Ernte mit genügend Wasser. Fruchtgemüse wie Tomaten, Paprika und Au-berginen können tiefer gepflanzt werden und trocken so langsamer aus. Radieschen, Ret-tiche, Kohlrabi, Karotten, Tomaten und Kohlköpfe reißen auf bei unregelmäßigen Wassergaben. Salate und Fenchel beginnen bei Wassermangel zu „schießen“, d. h. sie treiben Blütenstände. Um es den Schnecken nicht bequem feucht zu machen, ist morgend-liches Gießen besser als am Abend.

Es spielen also viele Faktoren eine Rolle. Wichtig ist es, die Pflanzen und den Garten zu beobachten. Dütsch-Weiß: „Wer einen Gar-ten hat, freut sich auch über Regenwetter, besonders, wenn man weiß, dass es dieses Jahr in unserer Region bis Ende Mai weniger als die Hälfte an Niederschlag gab als in normalen Jahren.“

Weitere Information: Landratsamt Rastatt, Beratungsstelle für Obst- und Gartenbau, Hannelore Dütsch-Weiß, E-Mail: h.duetsch-weiss@landkreis-rastatt.de.

Landratsamt Rastatt
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