Regionale Apfelsorten im heimischen Garten in Gütersloh

Alte Sorten besitzen widerstandsfähige Eigenschaften

Rot, knackig und süß – so stellen sich viele den perfekten Apfel vor. Als beliebteste Obstsorte der Deutschen bietet der Apfel eine immense Geschmacks- und Erscheinungsvielfalt.


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

Einen eigenen Apfelbaum im heimischen Garten wünschen sich daher viele. Ältere und heimische Anbausorten geraten bei der Suche nach dem richtigen Apfelbaum aber oft in Vergessenheit. Diese eignen sich jedoch besonders: Denn alte und regionale Sorten können dem Apfelanbau helfen. Sie besitzen besonders widerstandsfähige Eigenschaften gegen schädliche Organismen. Viele sind auch für Apfelallergiker geeignet.

Einen Überblick über regionale Sorten bietet der „Gütersloher Artenkorb“ des städtischen Fachbereichs Umweltschutz. Die Online-Steckbriefsammlung stellt 77 Pflanzen- und Tierarten vor, die in der Gütersloher Stadt- und Kulturlandschaft beheimatet sind. Die Westfälische Tiefblüte, der Wiedenbrücker Apfel und der Gelbe Münsterländer Borsdorfer sind drei regionale Apfelsorten, die dort zu finden sind und sich großer Beliebtheit erfreuen. Einer, der die Vorzüge alter und heimischer Apfelsorten gut kennt, ist Rainer Betlehem. In seinem privaten Obstgarten in Isselhorst baut er mehr als 25 Sorten an. „Noch vor einigen Jahren habe ich die Apfelsorte Jakob Lebel zur Anpflanzung empfohlen“, erklärt Betlehem. Die noch an vielen Gütersloher Hofstellen zu findende Sorte erlebe momentan jedoch einen großen Ausfall. „Sorten, die vor einigen Jahren noch als robust galten, kämpfen nun mit Pilzerkrankungen wie Blattschorf- und Obstbaumkrebs. Das sind dramatische Veränderungen im Obstanbau“, so Bethlehem. Ein Problem, das in der gesamten Region durch klimatische Bedingungen wie ein feuchtes Frühjahr und heiße Sommermonate bedingt wird. Schädliche Organismen, die sich gut an die veränderten Bedingungen anpassen, greifen die gestressten Bäume an. Daher sei es wichtig, Apfelsorten zu pflanzen, die stabil und resistent gegen feindliche Erreger sind. Besonders alte Apfelsorten besitzen solche widerstandsfähigen Eigenschaften. „Der Genpool unserer heimischen Apfelsorten muss daher erhalten bleiben“, unterstreicht der Apfelkenner. Denn die positiven Eigenschaften einiger alter Apfelsorten können als genetische Ressource für künftige Züchtungsprozesse genutzt werden.

Rainer Bethlehem rät, sehr genau zu prüfen, welcher Baum derzeit noch widerstandsfähig insbesondere gegen Pilzerkrankungen ist. „Die verschiedenen Sorten haben ganz unterschiedliche Vorteile“, unterstreicht er. Standort, Pflege und Schnitt sind weitere wichtige Faktoren, die zum gewünschten Erfolg verhelfen. Wer einen Apfelbaum pflanzt, braucht Geduld – bis dieser Früchte trägt, kann es Jahre dauern. „Vor 20 Jahren war die beste Zeit, um einen Apfelbaum zu pflanzen. Die zweitbeste ist jetzt“, sagt Bethlehem und lacht. Seit 30 Jahren pflegt er ganz verschiedene Sorten in seinem Obstgarten und unterstützt und berät daher gern bei der Suche nach dem passenden Apfelbaum.

Wer Interesse an heimischen Apfelsorten, wie der Westfälischen Tiefblüte, dem Wiedenbrücker Apfel und dem Gelben Münsterländer Borsdorfer hat, kann sich online über den „Gütersloher Artenkorb“ informieren. Steckbriefe und weitere Informationen über Tier- und Pflanzenarten in Gütersloh gibt es unter www.artenkorb.guetersloh.de

Stadt Gütersloh