Ergebnisse aus der Kooperation zwischen Ensinger, Bioland e.V. und dem Landratsamt Enzkreis

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Ergebnisse aus der Kooperation zwischen Ensinger, Bioland e.V. und dem Landratsamt Enzkreis

Der Ensinger Umwelt-Preis

„Irgendwann war mir das mit dem Spritzen einfach zu viel. Ich dachte mir, wo soll das noch hinführen?“ sagt Uwe Conradt, der in Illingen-Schützingen zusammen mit seiner Frau Angelika einen landwirtschaftlichen Mischbetrieb mit etwa 100 Hektar führt.


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„Ich hatte das Gefühl, dass wir unsere Wirtschaftsweise ändern müssen. Zumal meine Tochter und mein Schwiegersohn schon seit längerem einen erfolgreichen Demeter-Hof am Füllmenbacher Hof bewirtschaften.“

Seit Anfang Juli ist der Hof von Familie Conradt jetzt ein Bioland-Betrieb. Die Umstellung ist ein Kraftakt, sowohl finanziell als auch organisatorisch. „Die Ausschreibung für den Ensinger Umweltpreis war für uns eine willkommene Unterstützung in dieser schwierigen Phase. Eine privatwirtschaftliche Zusatzförderung erleichtert den Umstieg enorm und entlastet uns finanziell“, so Conradt.

Bei Ensinger freut man sich sehr, einen Betrieb gefunden zu haben, der die Bedingungen für den Umweltpreis perfekt erfüllt. Neben dem Betrieb Werner Winkler in Ensingen ist der Betrieb Conradt in Illingen-Schützingen schon der zweite Hof, der mit Unterstützung von Ensinger auf ökologische Bewirtschaftung umgestellt wird.

Warum hat Ensinger ein so großes Interesse an der Förderung des Ökolandbaus?

Thomas Fritz, geschäftsführender Gesellschafter beim Ensinger Familienunternehmen, sagt dazu: „Wir glauben, dass der Schutz unserer Böden und der Grundwasserqualität am besten über die Förderung von Ökolandbau funktioniert. Wenn keine synthetischen Pflanzenbehandlungsmittel und kein synthetischer Dünger auf die Felder kommen, wäre diese Eintragsquelle getilgt“, so der Chef des mit dem Umweltpreis des Landes Baden-Württemberg ausgezeichneten Mineralbrunnens, der für sein nachhaltiges Wirtschaften bekannt ist.

Dr. Christian Eichert, Geschäftsführer von Bioland Baden- Württemberg meint hinsichtlich der Landwirtschaft und den Bemühungen der Firma Ensinger: „Wir müssen wieder zurückkommen auf eine umweltverträgliche Bewirtschaftung, die als Kreislaufwirtschaft funktioniert. Bioland steht für eine Art der Landwirtschaft und Lebensmittelherstellung, die zukunftsfähig ist, uns alle langfristig ernähren und dabei unsere natürlichen Lebensgrundlagen erhalten kann.“ Dies funktioniere aber nur, wenn möglichst viele landwirtschaftliche Betriebe auf Ökolandbau umstellen.

Um diesen Prozess zu forcieren, haben sich Ensinger und Bioland Baden-Württemberg mit Begleitung durch die Bio-Musterregion Enzkreis zu einer Interessengemeinschaft zusammengefunden und den Ensinger Umweltpreis ins Leben gerufen. Wie das in der Praxis aussehen kann, erklärt Uwe Conradt wie folgt: „Vor allem in der Umstellungszeit ändert sich die Struktur und die Arbeitsweise auf dem Betrieb grundlegend. Zusätzlich entstehen hohe Kosten durch notwendige Investitionen in landwirtschaftliche Geräte, Umbauten und höhere Preise bei Futtermittel und Saatgut. Das belastet uns bis an die Grenze unserer Möglichkeiten.“

Genau an dieser Stelle will Ensinger weiterhelfen: Um die Hürde der Umstellungszeit überwinden zu können, hilft die Firma beispielsweise durch Kostenübernahme oder Beteiligung an Geräten zur mechanischen Beikrautbekämpfung über die Durststrecke der Umstellungsphase. Denn eins ist sicher: Auch im Biolandbau dürfen Kamille, Wicke und Co. nicht ungehindert wuchern, denn das würde den Ertrag empfindlich schmälern. Die Beikräuter werden hier mechanisch ganz gezielt bekämpft und nicht mit Herbiziden wie Glyphosat. Moderne Bio-Landwirtschaft bedeutet eben nicht, dass die Landwirte wie vor 100 Jahren mit Hacke und Rechen ihre Felder bearbeiten müssen. Im Gegenteil: Mittlerweile gibt es Methoden, unerwünschte Pflanzen mit Hilfe von modernster Computertechnik und zielgerichteter mechanischer Behandlung zu bekämpfen. Aber die Investitionen in moderne Technik sind sehr hoch und können oft nur mit mittels staatlicher Förderung oder privatwirtschaftlicher Unterstützung getätigt werden und lohnen von daher meist nur in großen Betrieben.

Info: Die Bio-Musterregion Enzkreis umfasst den Enzkreis, die Stadt Pforzheim und über einen Kooperationsvertrag auch den Landkreis Böblingen. Sie unterstützt landwirtschaftliche und gewerbliche Betriebe sowie Verbraucher bei „Bio“-relevanten Fragen oder Projektideen. Weitere Infos finden sich unter www.enzkreis.de/Bio-Musterregion

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