Stadtreiniger kontrollieren Biotonnen und verteilen rote Aufkleber

Seit Juni 2018 sind die Grenzwerte für Störstoffe im Bioabfall wesentlich verschärft worden.

Plastiktüten, Verpackungen und sonstiger Restabfall gefährden die Verwertung des Bioabfalls in Kassel. Vor diesem Hintergrund kontrollieren die Mitarbeiter der Stadtreiniger bereits seit Ende der Sommerferien stichprobenartig die Biotonnen vor der Leerung.


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

Soweit Störstoffe in der Biotonne sichtbar waren, haben die Nutzer als direkte Rückmeldung eine gelbe Karte mit Informationen zur richtigen Befüllung der Biotonne erhalten.

Seit Mitte Oktober bleiben Biotonnen, die weiterhin mit Restabfall und Plastiktüten befüllt sind, stehen und erhalten einen roten Aufkleber. Entfernen die Nutzer die Störstoffe aus der Biotonne, kann die Tonne bei der nächsten Leerung wieder geleert werden. Andernfalls ist eine kostenpflichtige Leerung der Tonne bei der nächsten Restabfalltour möglich. Bleibt auch der rote Aufkleber ohne Wirkung, muss die Biotonne gegen eine Restabfalltonne ausgewechselt werden.

Eine Auswertung der Bioabfalltouren hat ergeben, dass insbesondere in der verdichteten Bebauung, dort wo Häuser mit mehr als acht Wohneinheiten stehen, die Qualität des Bioabfalls unzureichend ist. Vor diesem Hintergrund haben die Stadtreiniger bereits im Sommer die Hauseigentümer angeschrieben und sie über die umfangreiche Informationskampagne zur Biotonne mit Plakaten zur richtigen Abfalltrennung, Aufklebern für die Biotonne, den Aufklärungsfilm und die anstehenden Kontrollmaßnahmen zur Biotonne informiert.

„Durch die Aufklärungsarbeit zur richtigen Nutzung der Biotonne, kombiniert mit den Kontrollen der Biotonne vor Ort, hoffen wir die Qualität des Bioabfalls wieder in den Griff zu bekommen“, informiert Dirk Lange, Betriebsleiter der Stadtreiniger Kassel. „Die Kontrollen der Biotonnen finden nicht nur in der verdichteten Bebauung statt, sondern grundsätzlich haben wir das Ziel, alle Biotonnen im Stadtgebiet nach und nach zu kontrollieren“, so Lange.

Nur Bioabfall wie Obst- und Gemüseabfälle, Lebensmittelabfälle und Gartenabfälle dürfen in die Biotonne, auf keinen Fall Plastiktüten. Dies gilt auch für sogenannte „Bio-Plastiktüten“ oder kompostierbare Tüten, da die Zersetzungszeit der Bioplastiktüten deutlich die Produktionszeiten in den Kompostierungsanlagen der Stadt Kassel überschreiten. Nach wie vor ist das Verpacken in Zeitungspapier oder in Papiertüten der geeignetste Weg, Bioabfälle in die braune Tonne zu geben.

Die Betreiber der Verwertungsanlagen können Bioabfälle, die zu viele Störstoffe enthalten, nicht mehr annehmen, da sich die Grenzwerte verschärft haben. Aus stark verunreinigtem Bioabfall lässt sich kein hochwertiger Kompost erzeugen, was in Folge mit einem Verlust des Gütesiegels für Kompost und damit den Absatzwegen als wertvoller Dünger für Äcker und Gärten einhergeht. Denn für Landwirte und Gartenbetriebe ist ein mit Plastik und sonstigen Störstoffen verunreinigter Kompost nicht zu gebrauchen. Wird der Kompost nicht mehr abgenommen, ist auch die Sammlung des Bioabfalls in der braunen Tonne bedroht. In der Stadt Kassel erfassen Die Stadtreiniger Kassel rund 11.000 Tonnen Bioabfall pro Jahr über die Biotonnen.

In die Biotonne dürfen: Gemüse- und Obstschalen, Fleisch-, Wurst- und Fischreste, Fischgräten und Tierknochen, Käsereste und Käsenaturrinde, Teebeutel und Kaffeefilter, Eierschalen, altes Brot, Brötchen sowie Gebäck, Küchenkrepp und Servietten, Reste von Joghurt und Quark und verdorbene Lebensmittel aus dem Kühlschrank wie verfaultes Gemüse und Obst oder verschimmelte Milchprodukte, wobei hier ganz wichtig ist: Die Kunststoffverpackungen dürfen auf keinen Fall in die Biotonne.

Wer unsicher ist, was in die Biotonne gehört, kann sich montags bis freitags von 6:30 bis 18:00 Uhr bei der telefonischen Abfallberatung der Stadtreiniger unter der Rufnummer 5003-0 informieren.

Ein Filmbeitrag bei YouTube zeigt, wie einfach die richtige Sammlung des Bioabfalls ist.

Aufkleber für die Biotonne und Plakate zur richtigen Abfalltrennung sind erhältlich im Servicebüro Mitte (Neue Fahrt 2) oder am Betriebsstandort in Bettenhausen (Am Lossewerk 15).

Kosten für die Sonderleerung der Biotonne, wenn diese mit Restabfall gefüllt ist:

  • 80 Liter 6,70 €
  • 120 Liter 10,00 €
  • 240 Liter 20,10 €
Die Stadtreiniger Kassel direkter Link zum Artikel