Klimastabile Wälder aufbauen

Extremwetter in 2018 stellt Forstwirtschaft vor Herausforderungen

Umweltstaatssekretärin Dr. Beatrix Tappeser und Landesbetriebsleiter Michael Gerst stellen Hessen-Forst-Nachhaltigkeitsbericht 2018 vor.


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 „2018 war ein besonders herausforderndes Jahr für unseren Wald und den Landesbetrieb Hessen-Forst. Sturm, Dürre und absterbende Waldbestände bestimmten das Handeln. Trotzdem konnten wir auch 2018 viele Maßnahmen umsetzen, die unsere Wälder zukunftssicherer machen, Klimastabilität und Biodiversität fördern“, erklärten Staatssekretärin Dr. Beatrix Tappeser und Landesbetriebsleiter Michael Gerst bei der Vorstellung des Nachhaltigkeitsberichtes des Landesbetriebs Hessen-Forst im Forstamt Wiesbaden-Chausseehaus.

Klimaschutz und Klimaanpassung im Fokus

Besonders im Fokus stand das Thema Klimaschutz und Klimaanpassung: Die Wälder sind neben den Meeren der wichtigste Kohlenstoffspeicher und gleichzeitig nachhaltiger Lieferant des Rohstoffs Holz. Gleichzeitig sind sie besonders vom Klimawandel betroffen. Nach dem Sturm Friederike im Januar letzten Jahres kamen monatelange große Trockenheit und eine Rekordzahl an Hitzetagen, die besonders jungen Bäumen zu schaffen machten. Auch der Winter war zu warm und zu trocken und so konnten sich die Borkenkäfer ungehindert vermehren.

„Eines der wichtigsten Anliegen der Landesregierung ist es, für den Erhalt und den Schutz unserer Wälder zu sorgen. Der Klimawandel stellt uns hier vor große Herausforderungen. Mit unserer nachhaltigen Waldbewirtschaftung und dem Aufbau stabiler Mischwälder stellen wir den Wald für die Zukunft auf. Mit unserem 12-Punkte-Plan unterstützen wir Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer sowie den Landesbetrieb Hessen-Forst bei der Aufforstung der Wälder“, so die Staatssekretärin.

Im Jahr 2018 wurden im hessischen Staatswald rund 2,85 Millionen Festmeter Holz geerntet, deutlich mehr als in Normaljahren. Grund waren die großen Sturm- und Käferschäden. Trotz enormer Anstrengungen bei den Beseitigungen der Waldschäden legten die Forstleute Wert auf die Entwicklung des Staatswaldes. Landesbetriebsleiter Michael Gerst stellte fest: „685.000 neue Bäume haben wir in 2018 gepflanzt. Zudem auf 2.500 Hektar junge Wälder gepflegt, damit sich klimastabile Waldbestände entwickeln können und zukunftsfähige Baumartenmischungen erhalten und gefördert werden. Denn es geht darum, alle Waldfunktionen gleichermaßen und auf Dauer zu sichern.“ Zwar konnten weniger Bäume als in normalen Jahren gepflanzt werden. Die Pflanzungen sollen aber bei ausreichend feuchten Böden nachgeholt werden.

Auch Waldbrände stellten den Landesbetrieb vor Herausforderungen: Die außergewöhnliche Sommertrockenheit führte 2018 mit Schwerpunkt in Südhessen zu einer ungewöhnlich großen Anzahl von Waldbränden. Insgesamt 139 Waldbrände mit einer Schadensfläche von 15,3 Hektar wurden verzeichnet. Damit lag die Anzahl der Waldbrände bei knapp dem Vierfachen gegenüber normalen Jahren.

Einsatz für Natur- und Artenschutz

Der Waldnaturschutz hat für den Landesbetrieb besonderen Stellenwert bei der Pflege des Waldes. Staatssekretärin Dr. Beatrix Tappeser betonte: „Die Landesregierung setzt gezielt Ressourcen im Wald für den Naturschutz ein, zur ökologischen Aufwertung von Waldwiesen und Gewässern oder zum Schutz seltener Vogelarten vor Beutetieren.“ In der Richtlinie für die Bewirtschaftung des Hessischen Staatswaldes (RiBeS 2018) wurden Klimaschutz, Erhalt der Biodiversität und der Aufbau stabiler Mischwälder als prioritäre Ziele festgeschrieben. Seit Anfang 2019 werden zehn Prozent des Hessischen Staatswaldes nicht mehr bewirtschaftet. In diesen Naturwäldern können sich viele Tier- und Pflanzenarten frei entfalten.

Mit gezielten Schulungen schärften zudem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von HessenForst 2018 ihre naturschutzfachliche Kompetenz. So rückte der Landesbetrieb den Natur- und Artenschutzgedanken noch stärker in den Fokus seiner Arbeit.

Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz direkter Link zum Artikel