Minus bei den Stadtwerken Bayreuth

Die Stadtwerke Bayreuth haben das Geschäftsjahr 2018 mit einem Verlust in Höhe von rund 660.000 Euro abgeschlossen

Sondereffekte sowie steigende Kosten bei den Bädern, dem Stadtbusverkehr und den Parkeinrichtungen sorgten im Geschäftsjahr 2018 bei den Stadtwerken für einen Verlust in Höhe von 660.000 Euro (Vorjahr: -990.000 Euro).


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Der Grund hierfür liegt vor allem in der bilanziellen Abschreibung der Tiefgarage Rathaus/Kanalstraße, in Rückstellungen für ein Altersteilzeitprogramm und im steigenden Konkurrenzdruck auf dem Energiemarkt. Dennoch blieben die Investitionen der Stadtwerke in Höhe von rund 9 Millionen Euro auf anhaltend hohem Niveau. Gut 40 Prozent davon investierten die Stadtwerke Bayreuth in die Wasserversorgung – vor allem die Sanierung des Wasserwerks auf dem Eichelberg und die Erneuerung von Rohrleitungen schlugen hier zu Buche. Der Umsatz des Unternehmens stieg leicht auf 131 Millionen Euro.

Mit dem Verkauf von Strom, Gas, Wasser und Energiedienstleistungen erwirtschafteten die Stadtwerke Bayreuth 2018 einen Gewinn von rund 8,7 Millionen Euro. „Im Energievertrieb sind wir ordentlich unterwegs, auch wenn wir den wachsenden Konkurrenzdruck spüren“, sagt Geschäftsführer Jürgen Bayer. „Wir punkten hier mit fairen Tarifen, persönlicher Beratung und dass wir seit einigen Jahren ausschließlich Ökostrom und Ökogas liefern – 2018 haben unsere Kunden dadurch 160.000 Tonnen CO2 vermieden. Das ist vielen wichtiger als ein möglichst günstiger Preis.“ Ohnehin hätten die Pleiten zahlreicher Billig-Anbieter in den vergangenen Jahren gezeigt, dass so manches verlockende Angebot nicht seriös kalkuliert ist – die Kunden schauen dabei am Ende oft in die Röhre.

"Unser Stromnetz ist das Rückgrat der Energiewende vor Ort"
Bei der Wasserversorgung machte sich der heiße und trockene Sommer 2018 bemerkbar: Insgesamt lieferten die Stadtwerke rund 5,4 Millionen Kubikmeter Trinkwasser – ein Plus von 4,6 Prozent. „Außerdem stellen wir viel Strom selbst her, hier haben wir in den vergangenen zehn Jahren einen enormen Sprung nach vorne gemacht“, betont Jürgen Bayer. 2018 waren es rund 15.800 Megawattstunden. „Ein Rückgrat der Energiewende vor Ort bleibt unser Stromnetz, indem EEG-Anlagen wie Photovoltaik- oder Windkraftanlagen den nachhaltig erzeugten Strom dort einspeisen können.“ Mitunter durch den Windpark am Vogelherd, der 2018 erstmals ganzjährig am Netz war, stieg die Summe des im Stadtwerke-Netz hergestellten Ökostroms um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt produzierten alle EEG-Anlagen im Jahr 2018 rund 125.000 Megawattstunden Strom. „Alle reden immer nur über große Stromtrassen, die Energiewende spielt sich dabei hauptsächlich in Netzen wie dem unseren ab.“

In den Geschäftsbereichen Verkehr, Parken und Bäder verbuchten die Stadtwerke Bayreuth einen Verlust in Höhe von 8,1 Millionen Euro – etwas mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Fahrgäste, die mit den Bussen der Stadtwerke Bayreuth fuhren, liegt wie schon in den Vorjahren bei konstanten 6 Millionen – im Schnitt bringen die Stadtwerke so jeden Tag über 16.000 Menschen an ihr Ziel. Die Zahl der Kurzparker, die die Parkeinrichtungen der Stadtwerke nutzten, ging leicht zurück auf 330.000.

Stadtwerke-Bäder legen deutlich zu

Die Bäder der Stadtwerke verzeichneten 2018 ein gutes Jahr: 435.000 Gäste (2017: 395.000) besuchten sie. Im Schnitt war damit jeder Bayreuther mindestens fünfmal in der Lohengrin Therme, dem Stadtbad, dem Kreuzsteinbad oder dem Freiluftbad an der Bürgerreuth. Vor allem das Kreuzsteinbad legte im Vergleich zum Vorjahr dank des guten Wetters deutlich zu: Knapp 170.000 Badegäste kamen 2018 ins Kreuzer. Das Stadtbad verbuchte einen Zuwachs um 5 Prozent auf 100.000 Badegäste. „Mittlerweile hat sich gezeigt, dass das Actic-Fitness-Studio für unser Bad auch in wirtschaftlicher Hinsicht ein echter Gewinn ist“, fügt Jürgen Bayer hinzu. Einzig die Besucherzahlen der Lohengrin Therme stagnierten: 2018 kamen 190.000 Gäste in die Therme – ein Rückgang von 0,5 Prozent.

„Dieses Jahresergebnis unserer Sparten Verkehr, Parken und Bäder ist für uns trotz großer Anstrengungen ernüchternd“, sagt Jürgen Bayer. Es liege zwar in der Natur der Sache, dass man mit öffentlichem Nahverkehr und dem Betrieb öffentlicher Bäder kein Geld verdiene, die Kostenentwicklung sei dennoch bemerkenswert. „Nachdem sich die Verluste noch zu Beginn des Jahrzehnts in Grenzen hielten, liegen wir 2018 schon bei 8 Millionen Euro.“ Nichtsdestotrotz gelte es, einen kühlen Kopf zu bewahren. „Die Stadtwerke Bayreuth sind noch immer ein solides Unternehmen und wir werden alles dafür tun, dass wir das auch bleiben.“

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