Naturschutz – lokal bis landesweit

Stiftung NaturSchutzFonds zieht Jahresbilanz

Der Jahresbericht der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg ist heute erschienen. Für den Naturschutz zwischen Elbe und Oder hat die Stiftung im vergangenen Jahr mehr als 5,2 Millionen Euro bereitgestellt.


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Mit diesen Geldern konnten Vorhaben mit einem Gesamtumfang von 16,8 Millionen Euro realisiert werden. Neben der Umsetzung eigener Projekte, zum Beispiel zur Renaturierung von europaweit bedeutenden Lebensräumen wie Sandlandschaften oder Auen- und Moorwäldern, hat die Landesstiftung 36 Naturschutzprojekte Dritter gefördert.

Der Jahresbericht gibt den vollständigen Überblick über aktuelle Förder- und Stiftungsprojekte des NaturSchutzFonds Brandenburg. Der Jahresbericht steht auf der Webseite zum heruntergeladen bereit oder kann auf Nachfrage zugesendet werden. www.naturschutzfonds.de

„Mit ihrer Arbeit fördert die Stiftung nicht nur die biologische Vielfalt Brandenburgs. Von den Investitionen in den Naturschutz profitieren auch Landwirtschaftsbetriebe, die bei der Nutzung schwieriger Flächen unterstützt werden oder regionale Unternehmen, die Dienstleistungen für Projekte erbringen“, sagt Brandenburgs Umweltstaatssekretärin Carolin Schilde, die Vorsitzende des Stiftungsrats.

Die Gelder ermöglichten unter anderem Vorhaben des Arten- und Biotopschutzes, Hecken- und Baumpflanzungen sowie Maßnahmen, um Gewässer zu renaturieren und den Wasserrückhalt in der Landschaft zu verbessern. Die finanziellen Mittel entstammen den Ersatzzahlungen der Eingriffsregelung, aber auch Zweckerträgen der Lotterie GlücksSpirale sowie Geldauflagen.

Beispiele der Projektförderung

So konnte im Landkreis Uckermark im Ort Hessenhagen mit Hilfe von Stiftungsgeldern der verlandete Dorfteich als Lebensraum für Amphibien wiederhergestellt werden. Der Teich war ursprünglich ein natürliches Gewässer. In der Vergangenheit verlandete der Feldsoll immer mehr, drohte schließlich vollständig auszutrocknen und zuzuwachsen. Um die natürliche Form mit seichter Uferböschung und Flachwasserzonen wieder herauszubilden, wurden mehrere tausend Kubikmeter Schlamm abgetragen. Mit etwas Glück ist schon im nächsten Jahr der Chor der Rotbauchunken wieder zu hören.

In Trebbin (Teltow-Fläming) und seinen Ortsteilen säumen nun 43 neue Linden die Straßen und Wege. Die Stadt Trebbin unternimmt seit Jahren erhebliche Anstrengungen, um den Baumbestand zu erhalten, zu pflegen und zu schützen. Die Stadtverwaltung hat sogar hat die Planungsleistungen für diese Pflanzung selbst erbracht. Die Pflanzung, Fertigstellungs- und Entwicklungspflege für die neuen Linden hat die Stiftung gefördert. Die langfristige Unterhaltung der Bäume übernimmt wiederum die Stadt.

In einem weiteren Förderprojekt hat der NABU-Regionalverband Calau ein Winterquartier für Fledermäuse und Reptilien geschaffen. Dieses entstand auf der kargen Bergbaufolgelandschaft bei Pritzen (Oberspreewald-Lausitz). Zentraler Bestandteil ist eine zehn Meter lange Betonröhre mit Fugen und Hohlblocksteinen. Hier finden Fledermäuse während ihres Winterschlafs Halt und sichere Verstecke. Die Röhre umgibt ein Gemisch aus Bruch- und Feldsteinen, Holzstubben und Schotter.

Stiftungsprojekte

Für ihre beiden größten Naturschutzprojekte nutzt die Landesstiftung europäische Fördermittel, um die Artenfülle spezieller, gefährdeter Lebensräume zu sichern, für die Brandenburg eine besondere Verantwortung in Deutschland und Europa trägt.

Im Projekt „LIFE Feuchtwälder“ hat die Stiftung zum Beispiel in die Panke und in den Laasker Bach zwischen Putlitz und Groß Pankow (Prignitz) an neun Stellen insgesamt 241 Tonnen Kies einbringen lassen. Ziel war, die Gewässersohle zu stabilisieren und mehr Strukturen in den Gewässern zu schaffen. Der Kies dient gleichzeitig als Laichbett für Fischarten wie Lachs oder Meerforelle. Auch die Kleine Bachmuschel und ihre Wirts-fische wie etwa die Elritze profitieren davon.

Das Team von „LIFE Sandrasen“ hat unter anderem in den Wustrickwiesen bei Groß Köris (Dahme-Spreewald) den ursprünglichen Landschaftscharakter mit großen, offenen Wiesen und Weiden sowie lichten Wäldern wiederhergestellt. Bereits 2016 wurden hier Kiefernforste aufgelichtet. Es wurde der Oberboden abgetragen, offene Sandflächen geschaffen und selten gewordene Pflanzen wie die Astlose Graslilie und der Berg-Haarstrang wieder angesiedelt.

Wanderwegweiser, GPS-Tracks oder Informationstafeln führen im Dahmeseen-Gebiet ab sofort durch die Bugker Sahara, ins Sutschketal bei Bestensee sowie auf die Binnendüne Waltersberge in Storkow und machen diese Sandlandschaften erlebbar.

Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg

Um die Vielfalt und die natürliche Schönheit der Landschaften zwischen Elbe und Oder, Lausitz und Uckermark auch für die kommenden Generationen zu bewahren, hat das Land 1995 die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg errichtet. Mehr als 850 Naturschutzprojekte mit einem finanziellen Umfang von rund 143 Millionen Euro hat die Stiftung in diesen Jahren mit Landkreisen und Kommunen, Verbänden und Vereinen, Betrieben oder Privatpersonen realisiert oder in eigener Trägerschaft verwirklicht. Stiftungsmittel in Höhe von rund 63 Millionen Euro bildeten dafür das finanzielle Fundament.

MLUL Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft direkter Link zum Artikel