Arbeitssicherheit bei der Waldarbeit im Stadtwald

Forstamt reagiert mit einem Fortbildungstag auf steigende Unfallzahlen

Bürgermeisterin Gerda Stuchlik: „Jeder Unfall ist einer zuviel“. Die Stadt Freiburg beschäftigt im 5100 ha großen Stadtwald und dem angrenzenden Staatswald 30 Forstwirte und 6 Auszubildende. Sie pflanzen und pflegen Kulturen und Jungbestände, bauen und reparieren Grillstellen, Spielplätze und Hütten, mähen und sichern Waldwege und ernten im Spätherbst und Winter 35.000 Kubikmeter Holz.


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Jedes Jahr fällen und entasten die städtischen Forstwirte rund 25.000 Bäume, rücken sie an Waldstraßen, messen und sortieren das Holz nach Baumarten, Stärke und Qualität.

Die neue Bank mit schöner Aussicht lädt zum Verweilen ein, der plätschernde Waldbrunnen erfreut den durstigen Läufer – aber wie die Bank entsteht oder wer den Brunnen pflegt, erscheint wenig spektakulär. Die Holzernte dagegen ist für viele Waldbesucher „bemerkenswert“: Vor allem in Wintermonaten sind der Lärm der Motorsäge, das Krachen eines umstürzenden Baumes und die Motoren der Forstmaschinen oft weithin zu hören. Zu sehen sind Warnschilder, Absperrband, Holzpolter, Fahrspuren. Ein näherer Blick auf das Geschehen wird dem Waldbesucher jedoch aus guten Gründen verwehrt.

Holzernte ist gefährliche Arbeit – und das nicht nur für unbelehrbare Wanderer oder die Radfahrerin, die die Absperrungen missachtet, sondern vor allem auch für die Waldarbeiter. In Baden-Württemberg erlitt im Jahr 2011 jeder siebte Waldarbeiter einen Unfall, überwiegend in der Holzernte. Bei der Waldarbeit im Freiburger Stadtwald wurden von 2009 bis 2013 25 meldepflichtige Unfälle registriert.

Darum hat das städtische Forstamt heute einen Fortbildungstag zur Arbeitssicherheit für alle Waldarbeiter, Auszubildenden und Revierleiter veranstaltet. Diverse Partner (Bergwacht, Deutsches Rotes Kreuz, Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau, ForstBW, Betriebsarzt der Stadt) konnten ihre Erfahrungen vermitteln. Dafür wurde ein abwechslungsreicher, aufwändiger Parcours eingerichtet. An diversen Stationen ging es um Unfallrettung aus dem Steilhang, Erster Hilfe, Schleppereinsatz, Arbeitsmedizin, Schnittführung und Schutzausrüstung.

Bürgermeisterin Gerda Stuchlik hob bei der Begrüßung zum Fortbildungstag hervor: „Waldarbeit ist gefährlich und anstrengend, das ist nichts Neues. Darum liegt uns die Arbeitssicherheit im Stadtwald besonders am Herzen. Wenn wir mit dieser praxisnahen Fortbildung und den diversen Stationen im Wald die Unfallzahl deutlich senken können, hat sich der Aufwand gelohnt. Denn jeder Unfall ist einer zuviel.“

Die Veranstaltung begann für alle Teilnehmer (Waldarbeiter, Auszubildende, Revierleiter, Rückeunternehmer) um 8 Uhr mit einer gemeinsamen Einheit zur Rückenschule aus dem Programm „Fit und gesund im städtischen Forst“, das die Stadtverwaltung 2011 auf den Weg gebracht hat und im Juli auf der Forstmesse „Interforst“ vorstellen wird. Dafür hat das Haupt- und Personalamt zunächst alle Beschäftigten befragt und bei einer Waldbegehung die spezifischen Belastungen ermittelt. Daraus wurden Rückenkurse und Maßnahmen zur Teamentwicklung entwickelt. Nun kommen die Teilnehmer unter Anleitung einer Physiotherapeutin mit rückenstärkenden und ausgleichenden Übungen auf Trab. Was am Fortbildungstag „nur“ ein dynamischer gemeinsamer Auftakt war, intergieren die Forstwirte inzwischen regelmäßig als Ergopause in ihren Arbeitsalltag.

Von 9 bis 16 Uhr durchliefen die Teilnehmer in ihren Arbeitsteams einen Parcours mit sechs 45minütigen Stationen zu den Themen Gefährdung und Prävention, Erste Hilfe, Schutzausrüstung, Erstversorgung und Rettung, Sägetechnik und Schleppereinsatz. An der Station „Schleppereinsatz am Sortierplatz“ zeigte Nicole Schmalfuß, stellvertretende Leiterin des Forstamts, beispielhaft, mit welchen Gefahren die Waldarbeit verbunden ist und mit welchen Maßnahmen zur Arbeitssicherheit Unfälle vermieden werden. Nach der gemeinsamen Tageskritik endete die Fortbildung um 16.30 Uhr.

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