Harter Wettbewerb im weltweiten Wachstumsmarkt für Wartung von Onshore Windenergieanlagen

Aktuelle wind:research-Studie stellt hohe Wachstumsraten im globalen Onshore-Wartungsmarkt fest – trotz hartem lokalen Wettbewerb und fallenden Preisen

In einer aktuell erschienenen Studie über den weltweiten Wind Onshore Wartungsmarkt untersucht wind:research, Marktforschungsinstitut und Spezialist für die Windenergiebranche, den Markt, Wettbewerb, Trends und Perspektiven für die Wartung von Wind Onshore-Turbinen weltweit.


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

Ein erstes Ergebnis der Studie sind folgende vier Haupttrends:

  1. Der weltweite Markt ist dank des enormen Zubaus von Windenergieanlagen nach wie vor ein Wachstumsmarkt mit hervorragenden Aussichten –auch wenn es immer wieder sehr unterschiedliche Entwicklungen in einzelnen Ländern gibt (z.B. aktuell Probleme in Deutschland oder Brasilien)
  2. Der Wettbewerb um Wartungsverträge ist inzwischen hart geworden – mit Preisrückgängen bei Wartungsleistungen von bis zu 30 %. Viele Marktteilnehmer bieten ihre Dienste aufgrund geringer Nachfrage bzw. Stagnation lokaler Märkte vermehrt in globalen Märkten an.
  3. Anstatt Full-Service-Portfolios anzubieten, fokussieren sich viele Marktakteure auf ein spezialisiertes Serviceangebot, was den Gesamtmarkt für externe Servicedienstleister öffnet und dessen Wettbewerbsstrukturen weiter verändert.
  4. Der zunehmende Fachkräftemangel beschäftigt alle Marktakteure; insbesondere der Mangel an Experten für Wartungen von alten Anlagen führt zu einem „Wettstreit um einzelne Köpfe“.

Die Studie führt auf knapp 300 Seiten die Entwicklungen in über 10 ausgewählten Ländern auf 4 Kontinenten aus.

Ausgangssituation der Studie ist ein Status Quo, der eine relativ hohe zukünftige Kapazität (GW) in Kanada, Südamerika und Asien zeigt, während der westeuropäische Markt durch die beschränkte Auswahl an Standorten vor Herausforderungen steht. In den letzten zehn Jahren ist der globale Onshore Windmarkt enorm gewachsen – von einer Gesamtkapazität von 91 GW im Jahr 2007 auf 539 GW im Jahr 2018. In Nordamerika gibt es diverse Förderprogramme für Windenergie und einen durchschnittlichen Anteil von 24 Prozent Onshore Wind im erneuerbaren Energiemix. Südamerika besitzt die meisten Auktionssysteme zur Unterstützung von Windenergie, Onshore Wind hat einen Anteil von durchschnittlich 16 Prozent im erneuerbaren Energiemix. Europa versucht Windenergie durch Einspeisetarife und Auktionssysteme zu stärken, die tatsächliche Menge an Onshore Wind im erneuerbaren Energiemix beträgt bis zu 38 Prozent. In Asien ist ein Einspeisetarifsystem noch immer das vorherrschende Mittel zur Förderung von Windenergie – wobei die Anzahl an Auktionssystemen ständig zunimmt. Onshore Wind in Asien macht 23 Prozent des erneuerbaren Energiemix aus.

Der Wartungssektor des globalen Onshore-Windmarkts bietet heutzutage vielfältige Chancen, birgt aber auch Risiken für Hersteller, Dienstleister (zum einen Wartungsdienstleister, die für Hersteller und Betreiber tätig sind (maintenance support suppliers = MSSs), zum anderen unabhängige Dienstleister (independent service providers = ISPs)) und Betreiber. So können Hersteller zwar eine hohe Verfügbarkeit von Hauptkomponenten aufrechterhalten, langfristige Verträge abschließen und Wartungsdienste ihrer eigenen Flotten ausbauen, verlieren jedoch aufgrund ihrer Unternehmensstrukturen an Flexibilität. Das Aufkommen von Mehrmarkendiensten, der Verlust hochqualifizierter Mitarbeiter sowie eine den Zulieferungen geschuldete, unzureichende Überwachung der laufenden Wartungsprozesse bergen ein Risiko für die Hersteller. Die durch das Anbieten von Mehrmarkendiensten begründete Flexibilität ist für Hersteller zwar ein Risiko, bietet dafür aber gute Konditionen für Dienstleister. Dienstleister können aufgrund der aktuellen Situation schnell reagieren und sich außerdem auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren. Zu den Risiken, mit denen sie konfrontiert sind, zählen eine unzureichende Menge an Wartungsaufträgen, die Orientierung am Markt ausschließlich in Richtung der Kunden und ein möglicher Einbruch in der Qualität laufender Wartungsprozesse. Die Betreiber sind abhängig von Dienstleistern und Herstellern, können diese jedoch auch als Möglichkeit nutzen: Sie sind derzeit in der Lage, sich Lieferanten aus einer großen Auswahl auszusuchen und flexible unabhängige Dienstleister aufzukaufen um ihre Gewinne zu steigern. Ein Mangel an Fachkräften und Schwierigkeiten durch Umstrukturierungen anderer Unternehmen, während die Kosten für defekte Komponenten selbst zu tragen sind, stellen jedoch mögliche Probleme für Betreiber dar.

Die wind:research-Studie gibt darüber hinaus einen Ausblick auf drei mögliche Zukunftsszenarien (siehe Abbildung 1): ein Worst-Case-Szenario, ein Base-Case-Szenario und ein Best-Case-Szenario. Das Worst-Case-Szenario zeigt eine Stagnation des Marktes – das weltweite Marktvolumen steigt von 6 Milliarden Euro im Jahr 2018 auf 7 Milliarden Euro im Jahr 2025 an. Das Base-Case-Szenario zeigt einen normalen Anstieg auf Basis der aktuellen Marktentwicklung, das Marktvolumen beträgt hier 6 Milliarden Euro in 2018 und 9 Milliarden Euro in 2025. Im besten Fall stellt sich laut wind:research ein Marktschub ein, der das weltweite Marktvolumen von 6 Milliarden Euro im Jahr 2018 auf 11 Milliarden Euro im Jahr 2025 ansteigen lässt.

Wartungsverträge, die von Betreibern abgeschlossen werden, sind hauptsächlich in Basisverträge (41,8 Prozent) und Vollserviceverträge (54,3 Prozent) geteilt (die Unterteilung hängt außerdem von der technischen Beschaffenheit, der Nationalität, dem Alter der Verträge und der Unternehmensphilosophie ab). Teilwartungsverträge sind eher selten, sie machen nur 3,9 Prozent der gesamten Wartungsverträge aus. Die Entwicklung der Preise für Wartungsverträge ist außerdem vom jeweiligen Kontinent abhängig: Die Preise in Nordamerika sind in den Jahren 2013 bis 2015 gestiegen, sinken jedoch seit 2016 aufgrund von Standortentscheidungen stetig. Aus dem Wachstum an installierten Kapazitäten resultieren höhere Infrastrukturkosten. Der Anstieg der Investitionen in Onshore Wind in Südamerika führte ab 2015 zu erheblichen Kostensteigerungen der Wartungsverträge. Die meisten Länder haben keine klaren Entwicklungsziele in Bezug auf die installierte Kapazität festgelegt. Die dynamische Entwicklung auf dem europäischen Markt, wie der Preisverfall in Deutschland und Spanien, scheint sich zu stabilisieren. Während Preise für Wartungsverträge im asiatischen Markt auf dem Papier Kontinuität zeigen, ist es tatsächlich eine uneinheitliche Mischung zwischen hohen Preisen in Japan und niedrigen Preisen in China und Indien.

Für die Analyse des weltweiten Onshore Windwartungsmarktes nutzte wind:research zahlreiche Forschungsmethoden. Anhand von Desk- und Fieldresearch Methodik wurden die aufkommenden Auktionssysteme, die Konsolidierung des Marktes, die Preisgestaltung für Turbinenwartungsdienste, globale Marktveränderungen und Personalthemen berücksichtigt, um die Marktentwicklung präzise vorherzusagen. Auch Interviews mit Experten verschiedener ISPs, MSSs, OPs und OEMs trugen zur Erhebung der aktuellen und zukünftigen Marktsituation bei. Die Marktentwicklung deutet allgemein auf eine höhere zukünftige Bedeutung der Expansionsziele von Onshore Wind hin, da der Anteil der erneuerbaren Energien weltweit steigt. Die politische Unterstützung für die Förderung der Windenergieproduktion ist allerdings in einigen Ländern abnehmend, in anderen Ländern dafür aber mit stabileren Rahmenbedingungen, was zu einem einfacheren und schnelleren Ausbau der Onshore Windenergieanlagen führt. Der Rückgang der öffentlichen Akzeptanz und die Verzögerung von Projektpipelines (basierend auf Regierungsentscheidungen gemäß neuen Technologien/Konzepten für die Speicherung von Strom und Power-to-X-Unterstützung) machen den Markt jedoch teilweise wieder weniger attraktiv.

wind:research