Zu viel Papiermüll neben der Tonne

Zu viel Papiermüll neben der Tonne
Zu viel Papiermüll neben der Tonne

Müllwerker und Abfallsystem leiden unter zunehmender Zahl von Beistellungen

Oliver Bersch hängt die Papiertonne am Müllfahrzeug ein und muss zusätzlich loses Altpapier und Kartons einsammeln, die neben der Tonne stehen – und das, obwohl oft noch Platz in der Tonne ist.


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

Eine Szene, die Oliver Bersch und seine Kollegen immer häufiger auf ihren Touren durch den Landkreis Mayen-Koblenz erleben. „Ich höre immer wieder von Menschen, die sich nicht vorstellen können, meinen Beruf auszuüben. Dabei mache ich ihn wirklich gerne. Noch mehr Spaß würde es allerdings machen, wenn sich die Leute an einige Regeln halten würden“, sagt Bersch, der seit drei Jahren als Müllwerker beim Abfallzweckverband Rhein-Mosel-Eifel (AZV) tätig ist.

Altpapier neben der Tonne ist grundsätzlich nicht erlaubt

Es dürfen keine Kartons oder weitere Papierabfälle zur Abfuhr neben die Tonne gestellt werden. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe: „Wenn wir die Kartons mit unseren Händen in das Müllfahrzeug werfen müssen, ist zuerst die Automatikfunktion der Schüttung auszuschalten. Ansonsten besteht die Gefahr, dass man beim händischen Beladen und Herantreten an die Ladewanne, von der Schüttung erfasst und verletzt werden könnte“, sagt Oliver Bersch. Wird das Altpapier neben die Tonne gestellt, führt dies bei windigem Wetter regelmäßig dazu, dass es sich auf einer großen Fläche verteilt, auf die Gehwege und Straßen gelangt und so zu einem Risiko für Verkehrsteilnehmer wird. Außerdem sind die Papierabfälle nur in der Tonne vor Feuchtigkeit geschützt, sodass die Qualität des Rohstoffs für das Recycling erhalten bleibt.

Mithelfen, die Gebühren niedrig zu halten

Altpapier ist ein wertvoller Rohstoff und wird deshalb in Mayen-Koblenz getrennt über die Papiertonne gesammelt. Papier-Recycling kann Energie, Wasser und Holz einsparen und schont damit die Umwelt. Für jede Leerung gibt es deshalb eine Gutschrift. Die Gutschriften werden im Gebührenbescheid des Folgejahres von den Gebühren abgezogen. Von dem Gutschriftsystem können alle auf Dauer nur profitieren, wenn die Behälter deutlich mehr als zur Hälfte befüllt sind und kein loses Papier, Pappe oder Kartons eingesammelt werden muss. Denn neben der Arbeitssicherheit, die für den AZV an erster Stelle steht, sind die Beistellungen ein großes logistisches Problem, wie Thomas Neckenig, der Fachbereichsleiter Logistik des AZV erklärt: „Das Einsammeln von losem Altpapier nimmt sehr viel Zeit in Anspruch und bringt unsere auf die Gefäßleerung abgestimmte Tourenplanung aus dem Gleichgewicht. Also können wir auf einer Tour nicht mehr so viele Haushalte anfahren, wie ursprünglich vorgesehen. Das wird teurer für uns und damit auch für die Bürger.“ Für die Bürger von Mayen-Koblenz möchte der AZV die Gebühren auf einem möglichst niedrigen Stand halten. „Am besten ist es, wenn alle mithelfen und sich auch einmal die Mühe machen, Kartons oder andere größere Papierabfälle zu zerkleinern und in der Tonne unterzubringen“, so Neckenig .

Bei dauerhaftem Problem können größere Gefäße helfen

Um das Fassungsvermögen der Papiertonne effizient zu nutzen, sollten Kartons immer auseinandergefaltet und zerkleinert werden. Wer über mehrere Wochen und Monate trotz dieser Maßnahmen nicht mit dem vorhandenen Volumen auskommt, kann bei der Kreislaufwirtschaft eine größere Tonne beantragen. Bei Mietwohnungen muss der Hauseigentümer oder die Hausverwaltung aktiv werden. Wird von der Kreislaufwirtschaft bestätigt, dass ein Tonnentausch im Einzelfall gerechtfertigt ist, so kostet zum Beispiel der Wechsel von einem 120-Liter-Gefäß auf die 240-Liter-Variante 11,63 Euro Gebühr. Sollte die Tonne nur in Ausnahmefällen einmal zu klein sein, kann man Papier, Pappe und Kartonagen kostenfrei auf dem Wertstoffhof des AZV an der Zentraldeponie in Ochtendung abgeben. Die Öffnungszeiten und weitere Informationen findet man im Internet unter www.kreislaufwirtschaft-myk.de

Kreisverwaltung Mayen-Koblenz direkter Link zum Artikel