Minister Habeck stellt Gutachten zum Ausbau der Erneuerbaren Energien vor

"Heute 100 Prozent Erneuerbarer Strom - künftig noch viel mehr: Schleswig-Holstein bleibt führender Energiewendestandort"
KIEL. Die Energiewende in Schleswig-Holstein kommt gut voran. Das nördlichste Bundesland wird in diesem Jahr seinen Stromverbrauch rechnerisch allein aus Sonne, Wind und nachwachsenden Rohstoffen decken und bleibt damit Vorreiter unter den Bundesländern.


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"Wenn das Windjahr mindestens durchschnittlich wird, können wir mit den 2014 installierten Anlagen die 100 Prozent-Marke erreichen. Dann sind wir im Strombereich zumindest rechnerisch voll mit erneuerbarer Energie versorgt", sagte Habeck heute (21. Mai 2014) in Kiel.

In diesem Jahr werden voraussichtlich mehr als 1,1 Gigawatt an neuer Leistung aus Windanlagen installiert, insbesondere auf den Ende 2012 neu ausgewiesenen Windeignungsflächen. 2013 lag der Anteil der Erneuerbaren Energien am rechnerischen Stromverbrauch nach Hochrechnung des Bundesverbandes Energie- und Wasserwirtschaft bereits bei 90 Prozent.

Seine konsequente Energiewendestrategie wird Schleswig-Holstein auch in Zukunft fortsetzen: Auf Basis einer vom Ministerium in Auftrag gegebenen Potenzialanalyse rechnet Habeck damit, dass Schleswig-Holstein in den nächsten zehn Jahren den Anteil der Erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch auf mindestens 300 Prozent steigert. "Damit würden wir als führender Windenergiestandort einen Anteil von rund 8 Prozent der Stromnachfrage in Deutschland abdecken. Schleswig-Holstein nutzt so seine geografischen und wirtschaftlichen Potenziale, um die Energiewende und damit den Klimaschutz in ganz Deutschland voranzubringen", sagte Habeck.

Basierend auf der Potenzialuntersuchung hat das Ministerium seine Ausbauerwartungen berechnet. Demnach rechnet es bis 2025 mit einer installierten Leistung der Erneuerbaren Energien von etwa 16,3 bis 16,6 Gigawatt. Der größte Zubau erfolgt bei Wind an Land. Bis 2025 dürften hier 10,5 Gigawatt an installierter Leistung erreicht sein (siehe Tabelle unten) – mehr als drei Mal so viel wie 2012. Der Schwerpunkt des Ausbaus Onshore wird in den nächsten fünf Jahren liegen. "Wir haben als Land zwischen den Meeren extrem gute Windstandorte. Das ist Schleswig-Holsteins Kapital", sagte Habeck. Bei der Solarenergie dürfte sich im Vergleich zu 2012 die installierte Leistung etwa verdoppeln auf 2,5 bis 2,9 Gigawatt. Die Stromerzeugung aus Biomasse dagegen wächst nur in geringem Maße. "Hier muss das Augenmerk stärker auf der Flexibilisierung liegen. Biogasanlagen sollen dann Strom liefern, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht." Windparks auf See werden bis 2025 etwa 2,6 Gigawatt an installierter Leistung vorweisen.

Die Studie und die daraus resultierenden Ausbauerwartungen werden auch Grundlage für die weiteren Netzausbauplanungen der Bundesnetzagentur sein. "Die Daten zeigen, dass die Planungen auf einem guten Weg sind. Es muss immer gelten: So viel Netzausbau wie nötig, so wenig wie möglich", betonte Habeck.

Mit dem Ausbau der Stromleitungen zwischen den Speicherkraftwerken Skandinaviens und den Verbrauchszentren Süddeutschlands wächst Schleswig-Holstein zu einer Energiedrehscheibe in Nordeuropa. Als nächste Stufe gilt es, an diesem Knotenpunkt Flexibilitäten wie ein dynamisches Lastmanagement, netzdienliche Kurzzeit-Stromspeicher sowie Power-to-Heat Anlagen in das System zu integrieren. "Das sind die großen Herausforderungen für die nächste Phase der Energiewende", sagte Habeck.

Die Potenzialuntersuchung und Ausbauprognose der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien in Schleswig-Holstein sind auf den Seiten des Energiewendeministeriums des Landes Schleswig-Holstein unter www.energiewende.schleswig-holstein.de verfügbar.

Land Schleswig-Holstein - Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume direkter Link zum Artikel