„Let's Clean up Europe“

Sauberhaftes Hessen sensibilisiert für das Verschmutzungs- und Abfallproblem
Jedes Jahr enden Millionen Tonnen Abfall auf den Straßen, in den Meeren, den Wäldern, den Naturlandschaften und an den Stränden Europas. In Hessen sind jedes Jahr rund 65.000 Bürger in ihrem Viertel unterwegs, um freiwillig bei Reinigungsaktionen mitzumachen.


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„Alleine 15.000 haben sich am Sauberhaften Frühlingsputz im März beteiligt, darunter viele aus Gießen und aus rund 100 weiteren hessischen Kommunen", so Abteilungsleiter Edgar Freund vom Hessischen Umweltministerium, der die Umweltkampagne „Sauberhaftes Hessen" vor über zehn Jahren ins Leben gerufen hat.

Mit der Initiative „Let's Clean up Europe" soll dafür geworben werden, mehr solcher Aktionen in ganz Europa durchzuführen, um für das Ausmaß des Verschmutzungs- und Abfallproblems zu sensibilisieren und Verhaltensänderungen zu bewirken. Ein besonderes Ausmaß hat Littering, also die Vermüllung, an den Meeren. Immer mehr Plastikabfälle belasten den Lebens- und Nahrungsraum Meer. Nach unterschiedlichen Schätzungen landen 6 bis 26 Millionen Tonnen Plastikmüll pro Jahr in den Ozeanen. Es dauert bis zu 450 Jahre, bis die Kunststoffe zersetzt sind. „Wie stark die Belastung der Meere auch durch den Eintrag von Plastikteilchen aus unseren Flüssen ist, wird derzeit noch untersucht. Sicher ist, dass Abfall im Gewässer nichts zu suchen hat und dem sensiblen Lebensraum schadet. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns nicht darauf verlassen, dass Kläranlagen das Problem lösen, sondern jeder durch sein eigenes Verhalten alle Anstrengungen zur Vermeidung unternimmt", sagte Dr. Stephan von Keitz, Wasserexperte im Hessischen Umweltministerium in Gießen.

„Leidtragende unserer Wegwerfgesellschaft sind hier einmal mehr Natur und Umwelt. Bereits seit vielen Jahren unterstützen ehrenamtliche Helfer die Reinhaltung unserer Gewässer, indem sie Flüsse und ihre Uferbereiche von schädlichen Abfällen befreien. Sie tun dies, ohne eine Gegenleistung zu verlangen und sind mit ihrem ehrenamtlichen Handeln beispielgebend für unsere Gesellschaft", sagte Regierungspräsident Dr. Lars Witteck. Denn sich dem Müll anderer anzunehmen und ihn zu entsorgen, gehöre zu den eher unangenehmen Tätigkeiten, die niemand gerne freiwillig auf sich nehme. „Ich freue mich sehr, dass diese bereits bestehenden Initiativen jetzt durch eine europaweite Aktion eine internationale Anerkennung erfahren", so Witteck. Dies sei hoffentlich Ansporn für viele Menschen, mit der Natur sorgsam umzugehen. Gleichzeitig habe er die Hoffnung, damit ein Umweltbewusstsein bei all denjenigen, die ihre Abfälle vorsätzlich oder aus Unachtsamkeit in der Natur entsorgten, zu schaffen.

In 2010 war Gießen der erste Gewinner der landesweiten Aktion "Sauberhafte Stadt Hessens". Durch diese Initiative der hessischen Landesregierung ist ein außerordentlich positiver Schub erzielt worden, der das Bewusstsein für eine saubere Stadt noch mehr in den Mittelpunkt gerückt hat. Dafür bedankte sich Bürgermeisterin Weigel-Greilich sehr herzlich und wünschte sich, dass diese positiven Impulse auch in Zukunft erhalten bleiben. „Die Sauberkeit der Stadt Gießen liegt mir besonders am Herzen, weil ich weiß, dass man sich in einer sauberen Stadt wohler fühlt", stellt Bürgermeisterin Weigel-Greilich beim Pressetermin an der Lahn fest. Sie hob hervor, dass sich auch die Bürgerschaft in der Stadt Gießen schon seit vielen Jahren engagiert, pro Jahr sind das an verschiedenen Aktionstagen mittlerweile mehr als 2.000 Helferinnen und Helfer. Insbesondere der Frühjahrsputz hat in Gießen Tradition. Eine Vielzahl von Vereinen und Gruppierungen nutzen jedes Jahr die Gelegenheit, um in der Umgebung der Vereinshäuser oder ihren Wirkungsräume aufzuräumen. Auch viele Schüler, Kindergartenkinder und Gießener Geschäftsleute bringen sich an verschiedenen Terminen durch fleißige Mithilfe ein. Davon profitiert Mensch und Natur.

Dass der illegale Müll aber nicht restlos zu beseitigen ist und von Gießen aus an ganz andere Stellen transportiert wird, beweisen die Säuberungsaktionen des Anglerclubs Gießen. Der Vorsitzende des Anglerclubs, Stephan Müller, säubert mit seinen Kollegen zweimal pro Jahr die Uferböschungen der Lahn und sammelt große Mengen an Zivilisationsmüll ein. Einmal pro Jahr suchen auch Taucher nach Abfall im Wasser. Sie werden regelmäßig fündig, finden Autoreifen, Einkaufswagen und sehr viel Plastikmüll. „Den Kunststoffmüll können wir gar nicht alle aufnehmen. Dieser schwimmt dann weiter Richtung Meer und landet schließlich in den Fischmägen und damit wieder auf unserem Esstisch. Ein höllischer Kreislauf", stellt Fischexperte Müller bekümmert fest.

Land Hessen - Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz direkter Link zum Artikel