Verbrauch natürlicher Ressourcen von der Wohlstandsentwicklung entkoppeln

Umweltministerin Priska Hinz eröffnet erste Ressourcen-schutzkonferenz in Wiesbaden

„Deutschland hat einen so großen ökologischen Fußabdruck, dass wir unser Kontingent an natürlichen Ressourcen für dieses Jahr bereits am 2. Mai verbraucht haben und seitdem auf „Kredit“ künftiger Generationen leben. Wenn alle so leben würden wie wir, dann benötigen wir fast drei Erden.“


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Betonte Umweltministerin Priska Hinz bei der Eröffnung der ersten Ressourcenschutzkonferenz 2018 in Wiesbaden.

Natürliche Ressourcen sind schlicht die Voraussetzung für den Erhalt von Leben auf unserer Erde. Ihre Entnahme steigt jedoch weltweit kontinuierlich an. „Wir brauchen eine globale Ressourcenwende, damit auch nachfolgende Generationen eine Lebensgrundlage haben und im Wohlstand leben können“, erklärte die Umweltministerin. „Die in unserer Gesellschaft notwendigen Veränderungsprozesse, die auf eine ökologische Neuausrichtung der Wirtschaft abzielen, bedürfen der Begleitung, Moderation und Kommunikation. Dies ist ein wesentliches Element der hessischen Ressourcenschutzstrategie.“

Unter Federführung der Hessischen Umweltministerin Priska Hinz wurde die hessische Ressourcenschutzstrategie entwickelt. Darin bündelt die Landesregierung ihre eigenen Aktivitäten und arbeitet gemeinsam mit Wissenschaft und Wirtschaft an Lösungen. „Wir haben für unsere Ressourcenstrategie greifbare und lebensnahe Projekte ins Leben gerufen, die Bürgerinnen und Bürger in Hessen für den Ressourcenschutz sensibilisieren“, sagte die Ministerin. Erste Projekte aus der Ressourcenschutzstrategie sind bereits etabliert. So unterstützt die Hessische Landesregierung beispielsweise die Kommunen bei der Phosphorrückgewinnung. Phosphor ist ein in der Landwirtschaft dringend benötigter Rohstoff, der in Hessen nicht vorkommt und dessen weltweit vorhandene Menge nicht erneuerbar ist. Der aus den Schlämmen von Kläranlagen rückgewonnene Phosphor kann direkt wiederverwertet werden und verringert somit auch die Abhängigkeit von Importen. Ein weiteres Ziel der Ressourcenschutzstrategie ist es, Bürgerinnen und Bürger für einen ressourcenschonenderen Umgang zu motivieren. Die Initiative BecherBonus, die Ministerin Priska Hinz im Frühjahr 2016 gestartet hat, gibt es bereits in rund 750 Filialen in Hessen. Cafés, Bäckereien, Tankstellen und andere Geschäfte gewähren ihren Kundinnen und Kunden einen Preisnachlass von mindestens 10 Cent, sofern sie einen eigenen Mehrwegbecher mitbringen. „Jede und jeder kann einen Beitrag für mehr Ressourcenschutz leisten“, ergänzte Hinz.

In Deutschland werden ganze 30 Prozent der natürlichen Ressourcen für die Ernährung verbraucht. Problematisch ist, dass 35 Prozent der Lebensmittel, welche außer Haus zubereitet werden, im Abfall landen. Mit dem Modellprojekt „Essen in Hessen“, das ebenso Teil der Ressourcenschutzstrategie des Landes ist, werden Caterer, Küchen und große Kantinen in die Thematik Ressourcen und Ernährung einbezogen. Im Projekt werden die Ergebnisse einer Analyse der Abfallzusammensetzung und deren Ursachen mit Hilfe eines Tools digital erfasst. Im Anschluss daran werden Vorschläge zur Abfallminimierung erarbeitet. Die Ergebnisse werden mit den Menülinien und Rezepturen der Betriebe kombiniert. „Im Projekt wurden Abfallvermeidungspotenziale von bis zu 30 Prozent identifiziert. Das spart Ressourcen und Kosten“, sagte die Hinz.

Hinzu kommt, dass durch die Förderung der ökologischen Landwirtschaft in Hessen vermehrt ressourcenschonend landwirtschaftlich produziert wird, da hierdurch eine Verbesserung der Effizienz des Ressourceneinsatzes in der Produktion sowie der Verarbeitung und Vermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse erreicht wurde. „In Hessen ist bereits vieles in Bewegung in Sachen Ressourcenschutz. In Zukunft werden wir außerdem das ressourcenschonende Bauen verstärkt in den Blick nehmen. Wir wollen durch mehr Modellprojekte Recycling am Bau stärken und Primärrohstoffe schonen“, stellte Ministerin Hinz in Aussicht.

„Ich möchte Sie einladen, die hessische Ressourcenpolitik aktiv mit zu entwickeln und mitzugestalten“, sagte Umweltministerin Hin zu den mehr als 100 Gäste aus der Kommunalpolitik, der hessischen Wirtschaft, der Wissenschaft, aus dem Bildungsbereich, kirchlichen und entwicklungspolitischen Institutionen sowie Vertreterinnen und Vertreter der Umweltverbände. „Es ist höchste Zeit, dass wir uns auch politisch in Hessen dem Problem des viel zu hohen Ressourcenverbrauchs stellen. Deshalb freue ich mich, dass das Interesse an der Ressourcenschutzkonferenz so groß ist“, ergänzte Hinz.

Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV) direkter Link zum Artikel