Neuer Vorstoß des Bundes zur Verbesserung der Luftqualität – Mannheim als Modellstadt ausgewählt

Umstieg auf ÖPNV soll gefördert, Fahrverbote vermieden werden

Die Maßnahmen für eine verbesserte Luftqualität in deutschen Städten kurzfristig deutlich auszuweiten – das ist Ziel der Bundesregierung.


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

Mannheim ist eine von fünf Kommunen, die der Bund nun als Modellstadt für die Umsetzung möglicher Maßnahmen ausgewählt hat.

„Ich begrüße, dass Mannheim bei den Städten ist, die wirksamere Maßnahmen testen können und sehe darin Chancen“, sagt Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz.

„Unser oberstes Ziel ist es, Fahrverbote in den Städten zu vermeiden“, konstatiert Erster Bürgermeister und ÖPNV-Dezernent Christian Specht. „Als schnell umsetzbare und kurzfristig wirksame Maßnahme sehe ich nur Verbesserungen im ÖPNV – dazu zählen zum Beispiel attraktive Fahrpreise, dichtere Takte und neue Verbindungen. Wir werden uns nun mit dem Bund zusammensetzen, um zielführende ÖPNV-Maßnahmen für Mannheim zu besprechen.“

Der vom Bund vorgebrachte und in der Diskussion befindliche entgeltfreie ÖPNV bildet hierbei eine der denkbaren Optionen. „Wer über kostenlosen ÖPNV spricht, muss jedoch wissen, um welche Dimensionen es hierbei geht. Allein in Mannheim betragen die Fahrgeldeinnahmen für Stadtbahnen und Busse rund 80 Millionen Euro jährlich. Für den Verkehrsverbund Rhein-Neckar reden wir von Einnahmen in Höhe von 300 Millionen Euro pro Jahr. Einnahmeausfälle in dieser Größenordnung könnten von den Kommunen nicht getragen werden. Hinzu kämen weitere Millionen für dann notwendige neue Busse, Bahnen und Personal. Denn durch kostenlose Tickets würden sich die Fahrgastzahlen abrupt vervielfachen“, so Specht. „Wenn der Bund hier eine finanzielle Übernahme garantiert, eröffnet dies ganz neue Perspektiven. Sehr gerne würden wir uns in diesem Fall als Modellstadt für einen Testlauf einer stufenweisen Einführung eines entgeltfreien Tickets zur Verfügung stellen.“

In den letzten Jahren hat die Stadt Mannheim durch den Ausbau des Stadtbahnnetzes, den Ausbau barrierefreier Haltestellen und die Neubeschaffung moderner Stadtbahnwagen sowie die Investitionen in die Digitalisierung erhebliche Vorleistungen erbracht („eTarif“). Eine weitere Erhöhung des Anteils an ÖPNV-Nutzern setzt weitere und stetige Investitionen zum Beispiel in neue Stadtbahnstrecken voraus. Hier ist die Stadt Mannheim als Kommune auf kontinuierliche finanzielle Förderung des Bundes und der Länder angewiesen.

Die Stadt Mannheim hat gemeinsam mit dem Verkehrsverbund, der rnv und den Nachbarstädten Ludwigshafen und Heidelberg bereits weitere Vorschläge zur Verbesserung der Luftqualität entwickelt. Diese sollen in einem „Green City Plan“ zusammengetragen werden, den die Stadt Ende Juli der Bundesregierung vorlegen wird. „Sinnvollerweise würden Ludwigshafen und Heidelberg auch in das geplante Sofortprogramm des Bundes aufgenommen werden“, sagt Specht, der auch Vorsitzender des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar ist.

Stadt Mannheim direkter Link zum Artikel