KVB bilanziert erfolgreiches Geschäftsjahr 2016

Fahrgast-Plus, mehr Stammkunden, besseres Wirtschaftsergebnis

Die Kölner Verkehrs-Betriebe AG blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2016 zurück: 277,7 Millionen Fahrgäste nutzten im vergangenen Jahr die Busse und Stadtbahnen der KVB, das waren 1,5 Millionen oder 0,5 Prozent mehr als 2015.


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Seit 2007 stieg die Zahl der Fahrgäste damit um rund 25 Millionen. Die KVB registriert auch immer mehr Stammkunden, die mit Zeittickets wie beispielsweise JobTicket, SchülerTicket, StudentenTicket oder MonatsTicket unterwegs sind: 304.500 waren es im vergangenen Jahr, 700 mehr als 2015. Mehr als jeder vierte Kölner nutzt also täglich die KVB.

Das Unternehmensergebnis des Jahres 2015 (-88,4 Millionen Euro) konnte deutlich verbessert werden: Der Jahresfehlbetrag von 76,1 Millionen Euro fiel um 17,5 Millionen Euro besser aus als geplant und ist einer der niedrigsten der letzten Jahrzehnte. Dieses Ergebnis resultiert allerdings aus mehreren Einmaleffekten wie etwa der Zahlung aus der Einnahmenabrechnung des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) für die Jahre seit 2009 und wird sich in den nächsten Jahren nicht wiederholen lassen.

Kostendeckungsgrad auf über 80 Prozent gestiegen

Die Fahrgelderlöse konnten aufgrund der gestiegenen Fahrgastzahlen und der Tarifanpassung im VRS um 4,4 Prozent von 230,7 Millionen auf 240,9 Millionen Euro gesteigert werden. Insgesamt erzielte die KVB in 2016 Umsatzerlöse von 284,9 Millionen Euro (2015: 256,3 Millionen Euro). Den Kostendeckungsgrad konnte die KVB von 78,5 Prozent auf 81,4 Prozent steigern. Im Rahmen des Organschaftsvertrages wird der Verlust durch die Stadtwerke Köln GmbH abgedeckt.

Bemerkenswert ist der erneute Rückgang der Schwarzfahrerquote: Sie sank von 2,3 Prozent im Jahr 2015 auf knapp zwei Prozent im vorigen Jahr. Von rund 3,9 Millionen kontrollierten Fahrgästen waren demnach rund 77.400 ohne gültigen Fahrschein unterwegs. 2010 lag die Schwarzfahrerquote noch bei rund sechs Prozent, 2013 waren es 3,28 Prozent. Grund für den anhaltenden Rückgang ist vor allem die Ausweitung der Kontrollen. Inzwischen kontrollieren alle rund 220 Mitarbeiter aus dem Aufgabenbereich Sicherheit und Service sowie 2 Fahrausweisprüfdienst die Fahrscheine. Im August 2016 wurden in enger Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit 20 weitere Mitarbeiter für den Bereich Fahrgastsicherheit und -service eingestellt. Damit verstärkt die KVB ihren Einsatz in diesem Bereich.

Darüber hinaus wirkt sich auch das zum 1. August 2015 angehobene Erhöhte Beförderungsentgelt auf die Schwarzfahrerquote aus.

HandyTickets immer beliebter

Der Verkauf von Zeittickets für Erwachsene stieg um 2,4 Millionen (1,7 Prozent) auf 143,9 Millionen. Der Verkauf von Bartickets hat im Geschäftsjahr 2016 um 1,4 Prozent zugenommen; 25,0 Millionen Fahrgäste (Vorjahr 24,6 Millionen) nutzten diese Ticketform. Ursächlich ist die darin enthaltene positive Verschiebung weg vom klassischen EinzelTicket und 4erTicket hin zum HandyTicket. 111.100 Kunden holten sich 2016 ihre Tickets aufs Smartphone, im Jahr zuvor waren es noch 75.400.

E-Buslinie 133 in Betrieb genommen

Mit der Umstellung der Bus-Linie 133 auf den Betrieb mit E-Bussen im Dezember 2016 hat die KVB technologisches Neuland betreten und einen wichtigen Schritt hin zu mehr Klimaschutz getan. Zudem soll das Projekt zur Weiterentwicklung und Etablierung der E-Mobilität im öffentlichen Nahverkehr beitragen. Auf der rund sieben Kilometer langen Strecke zwischen Breslauer Platz und Südfriedhof sind acht batteriebetriebene Gelenkbusse des niederländischen Herstellers VDL unterwegs. Durch deren Einsatz wird der Ausstoß von jährlich etwa 520 Tonnen Kohlendioxid vermieden, die bisher durch den Einsatz von Diesel-Bussen entstanden sind. Für den Erwerb der E-Busse wurden insgesamt 5,6 Millionen Euro investiert, von denen rund 1,9 Millionen durch das Land NRW getragen werden.

Ein Ausbauprogramm mit sechs weiteren E-Buslinien ist geplant.

Leihradsystem wurde ausgebaut

Darüber hinaus hat die KVB ihr Leihrad-System, das sich zu einer echten Erfolgsgeschichte entwickelt hat, weiter ausgebaut. Im Sommer wurde die Radflotte um 500 auf 1460 Räder erweitert. Bis Ende 2016 wurden rund 870.000 Ausleihen registriert. Das Leihradsystem stellt einen wichtigen Baustein zur 3 Stärkung des Umweltverbundes und damit der Erreichung der Ziele des Strategiepapiers „Köln mobil 2025“ dar.

Busfahrschule für Geflüchtete

Mit der Agentur für Arbeit als Partner hat die KVB im September 2016 ein Projekt gestartet, um die Integration von Geflüchteten zu unterstützen: 13 Menschen haben eine Ausbildung zum Busfahrer begonnen. Nach Abschluss der Ausbildung und einem Praktikum haben sie die Perspektive einer Festanstellung.

Personalaufwand und Mitarbeiterzahlen

Die Zahl der Beschäftigten bei der KVB betrug zum Bilanzstichtag am 31.12.2016 insgesamt 3.378 Arbeitnehmer und 153 Auszubildende. Somit nahm die Zahl der Beschäftigten um insgesamt 63 zu. Vor allem in den Bereichen Fahrdienst und Fahrgastsicherheit wurden zusätzliche Beschäftigte eingestellt. Die KVB bildet im kaufmännischen und technischen Bereich seit Jahren freiwillig über ihren Bedarf hinaus aus und leistet damit einen Beitrag für die beruflichen Chancen junger Menschen. Für ihre strategisch angelegte familien- und lebensphasenbewusste Personalpolitik ist die KVB erneut im Bundesprogramm „Beruf und Familie“ als familienfreundlicher Arbeitgeber ausgezeichnet worden.

KVB-Vorstandsvorsitzender Jürgen Fenske: „Die KVB leistet Jahr für Jahr durch ihren Bus- und Bahnbetrieb einen nachhaltigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Seit Anfang 2016 sind wir im Bahnbereich ausschließlich mit grünem Strom unterwegs. Mit der Inbetriebnahme der E-Bus-Linie 133 setzen wir diese Strategie gemeinsam mit unserem Partner RheinEnergie konsequent fort.

Die steigenden Fahrgastzahlen dürften aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Verkehrswende noch nicht geschafft ist, so Fenske. „Wenn wir in Köln den Umweltverbund stärken wollen, müssen wir das Bus- und Bahnfahren für die Menschen noch attraktiver machen. Das geht vor allem über einen konsequenten Streckenausbau. Die Grundlage dafür haben wir gemeinsam mit der Stadt in den Anmeldungen zum ÖPNV-Bedarfsplan gelegt. Entscheidend ist aber, dass zeitnah Beschlüsse gefasst und diese auch zügig umgesetzt werden. Das gilt derzeit vor allem für die Ertüchtigung der Ost-West-Achse. Eine wachsende Stadt wie Köln kann es sich nicht erlauben, den dringend nötigen Ausbau der Infrastruktur auf die lange Bank zu schieben.“

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