Blaues Band Deutschland

Die Wasserstraßen sollen wieder naturnaher werden

Die Bundesregierung will die Renaturierung von Fließgewässern und Auen fördern. Es sollen Flusslandschaften gestaltet werden, die einen wertvollen Naturraum darstellen und für die Menschen attraktiv für Freizeit und Erholung sind. Das hat der Bundestag nun beschlossen.


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

Im Koalitionsvertrag haben sich die Regierungsparteien auf das Bundesprogramm "Blaues Band Deutschland" verständigt, um damit die Renaturierung von Fließgewässern und Auen zu fördern. Wie ein "blaues Band" durchziehen die im Eigentum des Bundes stehenden Wasserstraßen ganz Deutschland.

Vor allem die Nebenwasserstraßen, die heute für den Gütertransport praktisch ohne Bedeutung sind, sollen zukünftig gleichermaßen ökologisch entwickelt und für Freizeit und Erholung aufgewertet werden.

Mehr Natur erleben – besonders an Nebenwasserstraßen

Der Gütertransport auf den Bundeswasserstraßen konzentriert sich auf ein Kernnetz der großen Flüsse und Kanäle. Dazu kommen zahlreiche Nebenwasserstraßen, auf denen kaum noch Fracht transportiert wird.
B

esonders an diesen Nebenwasserstraßen investiert die Bundesregierung mit dem Bundesprogramm "Blaues Band Deutschland" in die Renaturierung von Fließgewässern und Auen. Es werden neue Akzente in Richtung Natur- und Gewässerschutz, Hochwasservorsorge sowie Wassertourismus, Freizeitsport und Erholung gesetzt.

Biotop-Verbund als "Blaues Band"

Flüsse, Kanäle, Auen und Küstengewässer werden zu einem bundesweiten Biotop-System verbunden. Für einen funktionsfähigen Biotop-Verbund sind auch verbindende Maßnahmen ("ökologische Trittsteine") im Kernnetz der Bundeswasserstraßen erforderlich. Diese werden verwirklicht, wenn es mit Schiffsverkehr und Gütertransport vereinbar ist.

Der Begriff "Blaues Band" ist angelehnt an das "Grüne Band", den nationalen Biotop-Verbund von Naturflächen im ehemaligen deutsch-deutschen Grenzstreifen.

Wertvolle Impulse für Regionen

Mit dem Bundesprogramm "Blaues Band Deutschland" werden Flusslandschaften wieder als Ganzes betrachtet und nicht in Gewässerlauf, Ufer und Aue unterteilt. Die Bundesregierung wird gemeinsam mit den Ländern und den Akteuren vor Ort Räume für eine ökologische Entwicklung der Gewässer und mehr Naturerleben schaffen und damit wertvolle Impulse für die Entwicklung der Regionen geben.

Das Programm beruht auf einer umfassenden wissenschaftlichen Studie. Diese zeigt insbesondere den Handlungsbedarf und die künftigen Renaturierungsmöglichkeiten an den Bundeswasserstraßen und in den Auen auf. Die Studie wurde gemeinsam erarbeitet von der Bundesanstalt für Gewässerkunde, der Bundesanstalt für Wasserbau, der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung und dem Bundesamt für Naturschutz und dem Umweltbundesamt.

Entwicklungskonzept für Nebenwasserstraße Lahn

Mit dem Projekt "Lebendige Lahn" soll der Fluss ökologisch aufgewertet und gleichzeitig das Leben an der Lahn lebenswerter gemacht werden. Für die Nebenwasserstraße Lahn wird dazu ein Entwicklungskonzept erarbeitet. Darin sollen Renaturierungsmöglichkeiten und Nutzungsinteressen unter Beteiligung aller Betroffenen zusammengeführt werden. Mit diesem Ansatz hat die "Lebendige Lahn" eine Pilotfunktion für Entwicklungskonzepte an anderen Nebenwasserstraßen.

Die Europäische Union fördert das Projekt "Lebendige Lahn", bei dem die Länder Hessen und Rheinland-Pfalz, sowie die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes und die Bundesanstalt für Gewässerkunde zusammenarbeiten.

Ufer-Renaturierung an Wasserstraße Rhein

Das Gebiet für das Modellprojekt "Kühkopf-Knoblochsaue" erstreckt sich auf etwa 2,5 km Länge am linken, hessischen Rheinufer. Ziel der geplanten Maßnahme ist es, angrenzend an ein bereits auf 600 m Länge hergestelltes Naturufer, die bestehenden Uferstrukturen umzubauen und naturnah zu entwickeln.

Am Rheinufer sollen auen-ähnliche Strukturen und neue Lebensräume für Flora und Fauna entstehen. Innerhalb Hessens größtem Naturschutzgebiet, dem "Europareservat Kühkopf-Knoblochsaue", kann so ein natürlicher Übergang zur Wasserstraße Rhein geschaffen werden.

Presse- und Informationsamt der Bundesregierung direkter Link zum Artikel