Ohne Industrieminerale keine Energiewende

Konferenz zu Quarzrohstoffen in der BGR

Die Gewinnung heimischer Rohstoffe, insbesondere der Baurohstoffe und Industrieminerale, ist für den Erhalt und den Ausbau unserer Infrastruktur und für viele Industrien, z.B. die Chemie ein wichtiges Rückgrat. Zu den Industriemineralen gehören auch die Quarzrohstoffe, die für die Glasherstellung, Trinkwasseraufbereitung und die metallverarbeitende Industrie unverzichtbar sind. Ihre Bedeutung wächst in Zeiten der Energiewende noch weiter, wie heute auf einer Konferenz in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover deutlich wurde.


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Quarz und Quarzkies werden für die Produktion von Solarzellen, Quarzsand für die Fertigung von Windkraftanlagen benötigt. „Vielfach ist gar nicht klar, dass wir ohne Industrieminerale die Energiewende nicht schaffen werden“, betonte Dr. Paul Páez-Maletz, Geschäftsführer der Quarzwerke GmbH aus Frechen auf der Konferenz, an der mehr als 100 führende Vertreter der deutschen Quarzrohstoffunternehmen, von Industrieverbänden und staatlichen geologischen Diensten teilnahmen. „Deutschland ist reich an mineralischen Rohstoffen. Sowohl aus ökonomischen als auch aus ökologischen Gründen können wir auf die Gewinnung und Nutzung heimischer Rohstoffe nicht verzichten. Das zeigt sich auch am Beispiel der Quarzrohstoffe und ihrer Bedeutung für die Energiewende“, erklärte Dr. Volker Steinbach, Leiter der Rohstoffabteilung der BGR.

In Deutschland werden jährlich über 10 Millionen Tonnen Quarzrohstoffe abgebaut. Mehr als 90 % davon sind Quarzsand, der von 25 Unternehmen an über 40 Standorten gewonnen wird. Hiervon benötigen die 58 Glashütten in Deutschland – trotz des maximalen Einsatzes von Altglas – jährlich 2,7 Millionen Tonnen. Zu den Glasarten zählt auch Fiberglas – in Form von glasfaserverstärkten Kunststoffen der bevorzugte Rohstoff zur Herstellung von Rotorblättern für Windkraftanlagen. Die Gießereiindustrie verbraucht jährlich knapp 3 Millionen Tonnen frischen Quarzsand. Auch bei der Wasserfiltration in der Trinkwasseraufbereitung kommt Quarzsand vorwiegend zum Einsatz.

Neben Quarzsand gehören Quarz, Quarzkies, Quarzit, Kieselgur und Kieselerde zu den Quarzrohstoffen. Quarz und Quarzkies sind die Grundstoffe der heimischen Produktion von Silizium, das weitgehend zur Fertigung von Solarzellen dient.

Die deutschen Produzenten mineralischer Rohstoffe sind von den weltweit sinkenden Rohstoffpreisen nicht betroffen. Grund hierfür ist die stabile Inlandsnachfrage sowohl nach Baurohstoffen für die weiterhin boomende Wohnungsbauwirtschaft als auch nach Industriemineralen durch die deutsche Industrie.

Themen der Konferenz waren auch die zunehmenden Auflagen in Genehmigungsverfahren und die sinkende Akzeptanz der heimischen Rohstoffgewinnung. Die heimische Rohstoffwirtschaft ist nicht nur ein regionaler Wirtschaftsfaktor, sondern erfüllt auch vielfältige umweltpolitische Vorgaben. „So werden z.B. jährlich rund 350.000 grenzüberschreitende Lkw-Fahrten oder wahlweise 2.000 Eisenbahngüterzugfahrten eingespart, weil Deutschland selber ausreichende Mengen an Quarzrohstoffen produziert“, hat BGR-Rohstoffexperte Dr. Harald Elsner errechnet. Er ist Autor der neuen BGR-Broschüre „Quarzrohstoffe in Deutschland“, die auf der Konferenz vorgestellt wurde.

Weiterführende Informationen zur Tagung:

http://www.deutsche-rohstoffagentur.de/DERA/DE/Downloads/einladung_industrieworkshop-quartz.pdf;jsessionid=78F5E3F3EAB50D2E9743283B1822F7F8.1_cid284?__blob=publicationFile&v=4

Ohne Industrieminerale keine Energiewende - Anhang 1
Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe