Beste Brutsaison für den märkischen Strauß seit mehr als 35 Jahren

Vogelsänger zum Großtrappenschutz

Sensationelle Bruterfolge gibt es in diesem Jahr bei der deutschen Wildpopulation der Großtrappe zu vermelden.

„Nach Auskunft des Landesamts für Umwelt wurden 42 Jungvögel, doppelt so viele Küken, flügge als im Vorjahr. Damit ist die diesjährige Brutsaison die mit Abstand erfolgreichste seit den ersten Maßnahmen zum Erhalt der Großtrappe in der Mark vor gut 35 Jahren“, freut sich Brandenburgs Umweltminister Jörg Vogelsänger.


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

Der Großteil der Wildküken wurde von ihren freilebenden Vogelmüttern in gezäunten Arealen innerhalb der Trappenschutzgebiete im Havelländischen Luch, den Belziger Landschaftsweisen und im Fiener Bruch großgezogen. Diese Bereiche wurden eingerichtet, um die Gelege vor den zunehmend auftretenden Beutegreifern wie Waschbär, Marderhund oder Fuchs zu schützen, denen außerhalb der Zäune nahezu alle Bruten zum Opfer fallen. Sobald die Jungvögel fliegen können, nutzen sie dann auch die umliegenden Flächen.

Da der Bruterfolg in freier Wildbahn bislang nur im Havelländischen Luch für eine stabile Bestandsentwicklung ausreicht, werden die Bestände der Belziger Landschaftswiesen und des Fiener Bruchs weiterhin zusätzlich durch Auswilderung unterstützt. Dafür werden Jungvögel in der Staatlichen Vogelschutzwarte des Landesamts für Umwelt aufgezogen und nach und nach in den Wildbestand integriert. 2015 konnten mehr als 40 Jungvögel ausgewildert werden. Insgesamt erhielt der Großtrappenbestand in Deutschland somit einen Zuwachs von über 80 flüggen Jungvögeln – soviel, wie schon seit Jahrzehnten nicht mehr.

Damit setzt sich der bereits seit einiger Zeit sichtbare Aufwärtstrend für die hierzulande nur noch in Brandenburg und Sachsen-Anhalt vorkommende Vogelart weiter fort. Im Frühling dieses Jahres wurden 197 Tiere gezählt, die größte Anzahl seit 28 Jahren. 77 leben im Havelländischen Luch, 59 in den Belziger Landschaftswiesen und 61 im Fiener Bruch, grenzübergreifend zu Sachsen-Anhalt. Zu verdanken ist diese Entwicklung den gemeinsamen Bemühungen von Naturschützern und Landwirten.

Mitte der 1990er Jahre stand die Großtrappe kurz vor dem Aussterben. Grund dafür war vor allem die Intensivierung der Landwirtschaft. Diese veränderte die ökologischen Bedingungen der Agrarlandschaft grundlegend und zerstörte so den Lebensraum des Großvogels, aber auch zahlreicher weiterer Pflanzen- und Tierarten. Die Großtrappe verschwand aus den reinen Ackerlandschaften und schließlich auch aus den Luchgebieten, die zunehmend in monotones Saatgrasland umgewandelt worden waren. Von den einst über 30 Einstandsgebieten in der Mark waren schließlich nur noch drei übrig, weil dort seit den 1980er Jahren intensive Schutzmaßnahmen erfolgten.

Die Maßnahmen zur Lebensraumgestaltung in den drei Trappenschutzgebieten kommen nicht nur dem größten flugfähigen Vogel Mitteleuropas zugute, sondern auch den anderen Tier- und Pflanzenarten, die in der Agrarlandschaft selten geworden sind. Darunter befinden sich auch zahlreiche Rote-Liste-Arten, die zum Teil in Brandenburg bereits ausgestorben waren.

Beste Brutsaison für den märkischen Strauß seit mehr als 35 Jahren - Anhang 1
Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft direkter Link zum Artikel