Berlin, 04.12.2019
Pflichtenspektrum der öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger nach der Gewerbeabfallverordnung
Das aktuelle DGAW-Positionspapier vom 30.09.2019 zur Bindung der örE an die Vorgaben der Gewerbeabfallverordnung (GewAbfV) gibt Anlass zur Klärung des Pflichtengefüges im Abfallrecht. Aktuell diskutiert wird insbesondere die Frage, inwieweit die Vorbehandlungspflicht nach der GewAbfV auch für örE gelten soll.
Berlin, 10.07.2019
Keine Annahmeverpflichtung für Einzelteile von Nachtspeicheröfen
Öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger sind nicht verpflichtet, in Einzelteilen zerlegte Nachtspeicherheizgeräte kostenlos anzunehmen. Dies hat das Verwaltungsgericht Karlsruhe mit Urteil vom 20.03.2019 zugunsten des beklagten Rhein-Neckar-Kreises entschieden (Az.: 5 K 5127/17).
Berlin, 28.05.2019
Erforderliche Angaben zur Anzeige gewerblicher Sammlungen
Das Bundesverwaltungsgericht hat in einer aktuellen Entscheidung konkretisiert, welche Angaben bei der Anzeige von gewerblichen Sammlungen verlangt werden können (Urteil vom 24.01.2019, Az.: BVerwG 7 C 14.17 u. a.).
Berlin, 01.05.2019
Untersagung gewerblicher Bestandssammlungen
Das VG Düsseldorf hat in einem Verfahren vorläufigen Rechtsschutzes die aufschiebende Wirkung gegen eine Ordnungsverfügung wiederhergestellt, mit der die untere Umweltschutzbehörde die Bestandssammlung eines gewerblichen Alttextilsammlers untersagt hatte (Beschluss vom 23.11.2018, Az.: 17 L 2870/18).
Berlin, 24.04.2019
Zur unzulässigen Ablagerung von Abfall
Das Abkippen von Pferdemist an einer steilen Böschung im Bereich eines bewaldeten Grundstücks über mehrere Jahre ist als eine unzulässige Ablagerung von Abfall zur Beseitigung einzuordnen, auch wenn es sich dabei um besonders gut verwertbares Material handelt. Dies bestätigte der VGH München in seinem Beschluss vom 19.12.2018 (Az.: 20 ZB 18.1219). Den Antrag der Klägerin auf Zulassung der Berufung gegen die Entscheidung der Vorinstanz (VG Bayreuth, Beschluss v. 19.04.2018 (Az.: B 2 K 17.468) hat der VGH abgelehnt.
Berlin, 10.04.2019
Bundesverwaltungsgericht konkretisiert Anforderungen an Angaben zu gewerblicher Sammlung
Das Bundesverwaltungsgericht hat sich in drei Parallel-Verfahren erneut mit der Frage befasst, welche Nachweise von der zuständigen Behörde gefordert werden können, wenn eine Anzeige einer gewerblichen Sammlung erfolgt (Urteile v. 24.01.2019, Az.: 7 C 14.17 u.a.).
Konkret ging es um die Frage, ob zu den nach § 18 Abs. 2 Nr. 1 KrWG vorzulegenden Angaben über die Größe und Organisation des Sammlungsunternehmens auch der Jahresumsatz zählt. Das beklagte Landesverwaltungsamt des Landes Sachsen-Anhalt hatte gefordert, dass die gewerblichen Sammler die Umsätze offenlegen müssen.
Berlin, 09.01.2019
Freiwillige Rücknahme von Altkleidern
Bekanntlich nehmen mehrere Bekleidungsunternehmen in ihren Verkaufsfilialen Altkleider zurück und versuchen insoweit, Kunden durch Einkaufsgutscheine zur Abgabe zu ermuntern.
Bei der Annahme der Altkleider wird dann nicht danach unterschieden, ob die Altkleider aus eigener Produktion stammen oder von anderen Herstellern.
Berlin, 28.11.2018
Kein Klagerecht für öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger gegen gewerbliche Sammlungen
Das Bundesverwaltungsgericht hatte im September entschieden, dass ein als Anstalt öffentlichen Rechts organisierter öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger im Streit um gewerbliche Sammlungen nicht klagebefugt ist (Urteil vom 27. September 2018 - BVerwG 7 C 23.16). Nunmehr liegen die Entscheidungsgründe vor.
Berlin, 07.11.2018
Update gewerbliche Sammlungen
Die erforderlichen Voraussetzungen für die Untersagung gewerblicher Abfallsammlungen waren erneut Gegenstand gerichtlicher Entscheidungen.
Über die wichtigsten Entwicklungen informieren wir Sie in diesem Beitrag.
Berlin, 17.10.2018
Stellflächen für Altkleidercontainer
Das VG Braunschweig hat die Versagung einer Sondernutzungserlaubnis für die Aufstellung von Altkleidercontainern im öffentlichen Straßenraum durch gewerbliche Sammler für rechtswidrig erklärt, soweit die Gemeinde dies damit begründet, sie habe dem öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger (fortan: örE) aufgrund einer Nutzungsvereinbarung ein Recht auf ausschließliche Stellflächennutzung eingeräumt (VG Braunschweig, Urteil vom 03.05.2018, Az.: 6 A 257/16).
Berlin, 29.08.2018
Update gewerbliche Sammlungen (Teil 3 von 3)
Der dritte und letzte Teil des August-Updates zu den gewerblichen Sammlungen widmet sich Rechtsfragen zur Erteilung von Sondernutzungserlaubnissen bei der Aufstellung von Altkleidersammelcontainern.
Das VG Neustadt an der Weinstraße hatte darüber zu entscheiden, ob die Versagung von Sondernutzungserlaubnissen aufgrund eines von der Stadt betriebenen Sondernutzungskonzepts zum Betrieb von Wertstoffinseln rechtmäßig war.
Berlin, 22.08.2018
Update gewerbliche Sammlungen (Teil 2 von 3)
Im zweiten Teil des August-Updates zu den gewerblichen Sammlungen weisen wir auf zwei aktuelle erstinstanzliche Entscheidungen des VG Düsseldorf und des VG Chemnitz hin.
Das VG Düsseldorf erörtert im Schwerpunkt die Frage, welche privaten Sammlungen bei der Ermittlung der Irrelevanzschwelle zu berücksichtigen sind und wie die konkrete Mengenberechnung durchzuführen ist. Die Entscheidung des VG Chemnitz zur Klagebefugnis des öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgers betrifft eine umstrittene Rechtsfrage, die aktuell auch Gegenstand eines Revisionsverfahrens vor dem Bundesverwaltungsgericht ist.
Berlin, 15.08.2018
Update gewerbliche Sammlungen (Teil 1 von 3)
Aktuelle Entscheidungen zu gewerblichen Sammlungen zeigen, dass sich die Rechtsprechung regelmäßig weiterentwickelt und bestimmte Rechtsfragen noch nicht abschließend geklärt sind
Die Rechtsprechung sollte daher im Umgang mit gewerblichen Sammlern weiterhin im Blick behalten werden. Der erste Teil des Updates zu den gewerblichen Sammlungen widmet sich einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zu der Zulässigkeit von gewerblichen Sammlungen von Sperrmüll sowie einem Urteil des VG Potsdam zu der Berechnung der Irrelevanzschwelle und deren Rechtsfolge.
Berlin, 01.08.2018
VG Cottbus entscheidet zur neuen Gewerbeabfallverordnung
Erstmalig hat ein Verwaltungsgericht die neuen Regelungen der Gewerbeabfallverordnung (GewAbfV) angewendet. Ein Gewerbebetrieb wollte u.a. gerichtlich feststellen lassen, dass er nicht verpflichtet ist, eine Pflichtrestmülltonne zu nutzen.
Das VG Cottbus hat die Klage abgewiesen (Urteil vom 22.03.2018, Az.: 6 K 1975/15). Der von [GGSC] vertretene örE konnte somit seinen entsprechenden Bescheid mit Erfolg verteidigen.
Berlin, 04.07.2018
Update gewerbliche Sammlungen (Teil 2 von 2)
Im zweiten Teil berichten wir über weitere aktuelle Entscheidungen zu gewerblichen Sammlungen
So hat das OVG Lüneburg die Untersagung einer gewerblichen Sammlung aufgrund der Unzuverlässigkeit des Sammlers (§ 18 Abs. 5 Satz 2, 1. Alt. KrWG) für rechtmäßig erachtet. Anhaltspunkte für die Unzuverlässigkeit eines Sammlers könnten sich (auch) aus der massiven und systematischen Verletzung straßenrechtlicher bzw. zivilrechtlicher Regelungen ergeben, indem der betr. Sammler Altkleidercontainer ohne die erforderliche Erlaubnis bzw. Gestattung im öffentlichen Straßenraum bzw. auf privaten Grundstücken abstellt.
Berlin, 27.06.2018
Update gewerbliche Sammlungen (Teil 1 von 2)
Erneut möchten wir Sie über aktuelle Entscheidungen zu gewerblichen Sammlungen informieren
Gerichte haben u.a. zur Berechnung der Irrelevanzschwelle und zur Untersagung aufgrund bestehender Bedenken gegen die Zuverlässigkeit gewerblicher Sammler entschieden. Die aktuelle Entscheidungspraxis der Gerichte sollte beim Umgang mit gewerblichen Sammlern (bspw. bei Stellungnahmen des örE nach § 18 Abs. 4 KrWG, Untersagungsverfügung der Unteren Abfallbehörde nach § 18 Abs. 5 KrWG sowie in Widerspruchs- bzw. Klageverfahren) berücksichtigt werden.
Berlin, 06.06.2018
Verpackungsrecht: Verlängerung für eine unwirksame Regelung?
Das Bundesverwaltungsgericht hatte bekanntlich die zentrale Regelung der VerpackV zur Mitbenutzung kommunaler Wertstoffsysteme (§ 6 Abs. 4 Satz 5) bereits im Frühjahr 2015 für unwirksam erklärt
Der Gesetzgeber brauchte 27 Monate, um mit § 22 Abs. 4 VerpackG eine Neuregelung zu schaffen, die er wiederum 18 Monate später – zum 01.01.2019 – in Kraft treten lässt. Erste Stimmen unter Systembetreibern beanspruchen nun 24 weitere Monate Übergangszeit und berufen sich dabei auf § 35 Abs. 3 VerpackG. Nach Satz 1 der Vorschrift „gelten bis zum Abschluss einer (Abstimmungsvereinbarung), längstens jedoch für einen Übergangszeitraum von zwei Jahren, die auf Grundlage von § 6 Abs. 4 der Verpackungsverordnung getroffenen Abstimmungen als Abstimmungsvereinbarung“ fort, wenn „zum 01.01.2019 noch keine neue Abstimmungsvereinbarung vorliegt“.
Berlin, 14.05.2018
Update gewerbliche Sammlungen (Teil 2/2)
Im Folgenden möchten wir über die wichtigsten neuen Entscheidungen zu gewerblichen Sammlungen informieren
Die aktuelle Entscheidungspraxis der Gerichte sollte (soweit einschlägig) bei den Stellungnahmen des öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgers nach § 18 Abs. 4 KrWG, der Vorbereitung und Durchführung von Untersagungsentscheidungen sowie beim Vortrag in Widerspruchs- bzw. Klageverfahren berücksichtigt werden.
Berlin, 25.04.2018
Update gewerbliche Sammlungen (Teil 1/2)
Im Folgenden möchten wir über die wichtigsten neuen Entscheidungen zu gewerblichen Sammlungen informieren
Die aktuelle Entscheidungspraxis der Gerichte sollte (soweit einschlägig) bei den Stellungnahmen des öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgers nach § 18 Abs. 4 KrWG, der Vorbereitung und Durchführung von Untersagungsentscheidungen sowie beim Vortrag in Widerspruchs- bzw. Klageverfahren berücksichtigt werden.
Berlin, 26.02.2018
BVerwG: Gewerbliche Sammlung von Sperrmüll zulässig
Entgegenstehen überwiegender öffentlicher Interessen nur bei Marktzutritt
Der 7. Senat des Bundesverwaltungsgericht hat mit Urteilen vom 23.02.18 [Az.: 7 C 9.16; 7 C 10.16] entschieden, dass Sperrmüll nicht unter den Begriff der „gemischten Abfälle“ im Sinne von §17 Abs. 2 Satz 2 KrWG fällt und daher grundsätzlich einer gewerblichen Sammlung zugänglich ist.