Europa und Mittelhessen klimaneutral machen

Europa und Mittelhessen klimaneutral machen
Europa und Mittelhessen klimaneutral machen

Europe-Direct-Informationszentrum mit digitaler Diskussion über den europäischen Green Deal in Mittelhessen

Europa steht vor großen Herausforderungen, nicht erst seit der Corona-Pandemie. Schon seit Jahren diskutiert die EU darüber, welchen Platz sie in Zukunft in der Welt einnehmen will.


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"Der Klimawandel bedroht unsere Lebensgrundlagen. Europa steht vor der Aufgabe, dass das Wirtschaftswachstum vom Ressourcenverbrauch entkoppelt werden muss", eröffnete Thorsten Brunzema vom Team Europe der EU-Kommission das Expertengespräch mit Karin Ohm-Winter, Abteilungsleiterin für Umwelt im RP Gießen. "Wo wollen wir investieren, um die Wirtschaft, um die Industrie zu transformieren?" Diese Fragen standen dann auch im Fokus der Online-Diskussion des Europe-Direct-Informationszentrums (EDIC) Gießen.

Gegenüber dem Referenzjahr 1990 seien bereits beachtliche Einsparungen bei der CO2-Emmission erreicht worden, doch reichten diese nicht aus, um die Auswirkungen des Klimawandels zu beschränken, erläuterte Brunzema. "Die leichtesten Früchte haben wir bereits geerntet in der Klimapolitik. Mit den Zielen minus 50 Prozent in 2030 bzw. klimaneutral bis 2050 wird es schwieriger. Das wird hart. Das sind die schwierigsten Technologien." Kernpunkt sei dabei sicher die Versorgung mit sauberer, erschwinglicher und sicherer Energie. Es bedürfe hier eine Sektorenintegration und einer gemeinsamen EU-Energieinfrastruktur. "Ausgehend davon benötigen wir eine neue Industriestrategie und einen Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft, damit auch die Industrie entsprechend mobilisiert wird." Notwendig dafür seien jährliche Investitionen von rund drei Prozent des BIP in die Energiesysteme. Ohne eine Ausweitung des EU-Emissionshandelssystems und die Einführung eines CO2-Grenzausgleichsystems bei gleichzeitigem Aufbau von Leitmärkten für klimaneutrale und kreislauforientierte Produkte könne das kaum gelingen.

Dass die Maßnahmen rund um den Green Deal nicht in Stein gemeißelt seien und es sich vielmehr um einen laufenden Prozess handele, konnte auch Karin Ohm-Winter bestätigen: "Die bereits erreichten Ziele haben viel damit zu tun, dass in den vergangenen Jahren beim Ressourceneinsatz sich der Fokus vom reinen Verbrauch immer stärker über die Wiederverwendung hin zur Vermeidung verschoben hat. Das kann man ganz deutlich im Bereich des Abfalls sehen." Als positives Beispiel aus der Region nannte sie ein Biomasseheizwerk an einem traditionsreichen Furnierwerk im Lahn-Dill-Kreis. "Die Energieeffizienz ist um 90 Prozent gesteigert worden, da der anfallende Holzabfall der Energieerzeugung für die Produktion zugeführt wird." Tagtäglich müssten sie und ihre Kolleginnen und Kollegen der Fachdezernate europäische Vorgaben, wie die Richtlinie zu Industrieemissionen umsetzen, damit neben der Energieeffizienz, auch Abfallvermeidung sowie der Einhaltung von Boden- und Wasserqualität entsprechend Rechnung getragen werden.

Die EU wirkt im Bereich Klima und Umwelt. Da waren sich die Experten sicher. "Neben der Weiterentwicklung der Technologien, der Sensibilisierung der Bevölkerung und dem Ausbau Erneuerbarer Energien müssen Verbraucherinnen und Verbraucher stärker regionale Produkte und Angebote nutzen. Denn kürzere Wege bedeuten vielfach auch ein geringerer Ressourceneinsatz", resümierte Ohm-Winter. Thorsten Brunzema ergänzte abschließend, dass es eine große Herausforderung sei, eine globale Wirtschaft und Industrie mit dem Erfordernis kurzer Wege zu verbinden. "Wir alle müssen bereit sein für Veränderung. Europa kann aber der erste klimaneutrale Kontinent werden."

Einen Mitschnitt der Veranstaltung können Interessierte auf der Facebook-Seite des EDIC Gießen aufrufen.

Regierungspräsidium Gießen direkter Link zum Artikel