Energiewende und Energieversorgung
Berlin - 20.01.2022

VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing zu den aktuellen Ausbauzahlen für Windenergie an Land:

„Beim Windenergieausbau wird der Abstand zwischen Ausbauzielen und Realität immer größer. Das belegen auch die heute vom Bundesverband Windenergie (BWE) veröffentlichen Ausbauzahlen für das vergangene Jahr.

Weniger als 2 GW Onshore-Windenergieleistung wurden in 2021 in Deutschland neu zugebaut. Allein um das ursprüngliche Ziel von 65 Prozent EE-Strom bis 2030 zu erreichen, wären mindestens 5 GW pro Jahr notwendig. Um das im Koalitionsvertrag vereinbarte Ziel von 80 Prozent EE-Strom zu erreichen, muss der Windenergiezubau sogar noch einmal erheblich darüber liegen.

Es ist daher gut, dass sich Bundeswirtschaftsminister Habeck und Ministerpräsident Söder heute über die Notwendigkeit eines schnelleren Windenergieausbaus verständigt haben. Die Flächenverfügbarkeit für die Windenergie an Land ist dabei das A und O. Gerade in Bayern ist aufgrund restriktiver Flächenbeschränkungen in Form der 10H-Regel in den vergangenen Jahren ein viel zu geringer Windenergieausbau erfolgt. Wie die BWE-Zahlen zeigen, liegt Bayern im Bundesländerranking insgesamt gerade einmal auf Platz 8; beim Zubau 2021 mit gerade einmal acht neuen Windenergieanlagen sogar nur auf Platz 11. Hier besteht noch erheblich Luft nach oben. Nach den Gesprächen ist jetzt wichtig, mit konkreten Maßnahmen, insbesondere einer besseren Flächenverfügbarkeit, den Windenergieausbau zügig voranzubringen. Das Ziel, zwei Prozent der Fläche in Deutschland für Windenergie zur Verfügung zu stellen, ist richtig. Damit das gelingt, müssen restriktive Flächenbeschränkungen, wie unter anderem 10H in Bayern, aber auch zu restriktive Abstände zu Drehfunkfeuern, zügig fallen.“

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